Allerorten ist alles teurer geworden? Gefühlt stimmt das auf jeden Fall. Doch im Deutschland-Vergleich kommt Rhön-Grabfeld trotz allem relativ gut weg: Im nördlichsten Landkreis Bayerns lebt es sich neuesten Studien zufolge verhältnismäßig preisgünstig, die Kaufkraft der Menschen ist höher als im Bundesschnitt.
Ende Oktober hat das Institut der Deutschen Wirtschaft gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) einen regionalen Preisindex veröffentlicht: Damit lassen sich Preise in allen 400 Kreisen und kreisfreien Städten ermitteln und vergleichen. Rhön-Grabfeld belegt in dieser Studie Rang 56. Rund 26.000 Euro netto habe demzufolge jeder Rhön-Grabfelder im Jahr im Schnitt zur Verfügung.
Um den Wert einzuordnen: Am meisten können sich die Einwohner des Landkreises Starnberg in Bayern leisten. Obwohl das Leben hier um rund 14 Prozent teurer ist als im Bundesschnitt, ist die Kaufkraft – also das preisbereinigte Einkommen – hier mit 33.000 Euro netto im Jahr am höchsten. Am wenigsten können sich die Gelsenkirchener leisten, hier sind es preisbereinigt gerade einmal 19.000 Euro – Platz 400 für die Ruhrgebietsmetropole.
Am unteren Ende des Rankings finden sich strukturschwache Städte wie Duisburg oder Bremerhaven. Vergleichsweise schwach schneiden aber auch viele deutschen Metropolen ab: Hamburg landet auf Platz 297, dahinter folgen Stuttgart (Platz 301), Köln (Platz 349), Frankfurt (Platz 370) und Berlin (Platz 376). Düsseldorf bildet mit Platz 103 neben München (Platz 24) eine Ausnahme.
Auch in puncto Lebenshaltungskosten schneidet Rhön-Grabfeld gut ab. Ein Preisindex vergleicht Wohn- und Lebenshaltungskosten wie Miete, Strom, Gas und Lebensmittel für alle 400 Kreise und kreisfreien Städte: Rhön-Grabfeld ist demzufolge mit einem Indexwert von 93,2 der 66. günstigste Kreis in Deutschland.
Genau im Bundesdurchschnitt liegen Braunschweig und der Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern (Indexwert: 100). Am teuersten ist das Leben in München (Indexwert: 125), im Landkreis München (117), in Frankfurt (116) und Stuttgart (115), am günstigsten ist es im sächsischen Vogtlandkreis (Indexwert: 90), im thüringischen Greiz (90,5) sowie in Görlitz (90,6). Die günstigste Region im Westen ist Pirmasens in Rheinland-Pfalz (90,7).