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Niederlauer
Niederlauer setzt auf lokalen Sonnenstrom
Niederlauer setzt auf lokalen Sonnenstrom
Foto: Heike Beudert
Redaktion
 |  aktualisiert: 19.01.2025 02:27 Uhr

Einen großen Schritt weitergekommen ist der Gemeinderat Niederlauer bei der Errichtung eines interkommunalen Solarparks. In seiner ersten Sitzung im neuen Jahr billigte das Gremium die Entwürfe für die dazu nötige Änderung des Flächennutzungsplanes sowie für den Bebauungsplan mit Grünordnungsplan auf dem Gemeindegebiet. Interkommunal ist der Solarpark, weil ebenso Strahlungen und Salz Solarparks planen und sie in das Gesamtprojekt einbringen. Mit im Boot ist auch das Überlandwerk Rhön.

Wichtig war der Gemeinde, dass die Untere Naturschutzbehörde (UNB) und die Regierung von Unterfranken dem Solarpark Niederlauer keine zu hohen Hürden in den Weg stellen. Die Genehmigung ist in Aussicht gestellt. "Die ziehen voll mit uns", so Max Wehner vom Planungsbüro Bauernschmitt und Wehner in Nürnberg. Denn es gehe um die Sicherung der Energieversorgung aus erneuerbaren Ressourcen. Von Seiten der Bürgerschaft hatte es bei der öffentlichen Auslegung im Sommer letzten Jahres keine Einwände oder Anregungen gegeben.

Rückbau sichergestellt

In der Januar-Sitzung des Gemeinderats wurden die Stellungnahmen behandelt, die die Träger öffentlicher Belange zum Solarpark abgegeben hatten. Der Niederläurer Teil des Projektes soll weit oberhalb des Ortes auf rund sieben Hektar Ackerflächen in Waldrandlage entstehen und liegt im Landschaftsschutzgebiet "Bayerische Rhön". Eine Forderung der Unteren Naturschutzbehörde wie auch der Regierung von Unterfranken war deshalb, dass die Anlage am Ende ihrer Nutzung wieder vollständig zurückgebaut werden muss. Das sichert die Kommune zu.

Ebenso wird die Gemeinde die Forderungen erfüllen, die die Untere Naturschutzbehörde im Bezug auf die Eingrünung stellt. Neben einer Hecke sollen Einzelbäume gepflanzt werden. Die Gemeinde stellt zudem Ausgleichsflächen zur Verfügung und pflegt diese nachhaltig.

Kritik kam vom Amt für Landwirtschaft und Forsten, weil Ackerflächen verloren gingen und damit der Nahrungsmittelproduktion entzogen würden. Außerdem befürchtet das Amt, dass im Laufe der Zeit schützenswerte Wiesen entstehen. Auch der Bayerische Bauernverband drängt darauf, dass die Solarparkfläche nach ihrem Rückbau wieder vollumfänglich als Ackerland genutzt werden kann.

Von Seiten der Gemeinde heißt es, dass eine Photovoltaikanlage im Gegensatz zur Biogaserzeugung eine deutlich höhere Energieeffizienz aufweise. Mit einem Hektar Photovoltaikanlage könne soviel Strom erzeugt werden, wie mit circa 30 Hektar Fläche Maisanbau in einer Biogasanlage erzeugt werden, so die Argumentation der Kommune. Dadurch würde der Flächenentzug für die Nahrungsmittelproduktion durch die geplante PV-Anlage mehr als relativiert. Außerdem seien keine hochwertigen Äcker betroffen. Die Flächen für den Solarpark werden größtenteils angepachtet, ein kleiner Teil ist auch im Gemeindeeigentum.

Nächste Planungsphase beginnt

Waldbesitzer, die im Umfeld des Solarparks Grundstücke besitzen, will die Gemeinde aus der Haftung nehmen, sollte ein Baum unverschuldet in die Anlage stürzen und dort Schäden anrichten, so die Information in der Sitzung.

Dem Gemeinderatsbeschluss zum Solarpark folgt nun eine erneute öffentliche Auslegung des geänderten Flächennutzungsplanes und des Solarpark-Bebauungsplans. Außerdem geht die Gemeinde in die weitere Planungsphase.

 
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