
Die jüngste Sitzung des Niederläurer Gemeinderats fand in der Sporthalle statt, denn zahlreiche Gäste waren angekündigt. Es war die Jugend des Ortes, die mit einem Anliegen an die Räte um Bürgermeister Holger Schmitt herantrat. Sie möchten einen Jugendverein gründen und würden sich über ein eigenes Domizil freuen.
Ein eigener Satzungsentwurf war schon im Vorfeld gefasst worden. Diesen stellte Tom Wengel, stellvertretend für 16 andere Heranwachsende der Gemeinde, vor. Einen möglichen Namen für den Verein haben sie zwar noch nicht, aber klare Vorstellungen. Sie möchten eine langfristige Perspektive für die Jugend bieten und eine Gemeinschaft schaffen, die der Abwanderung entgegenwirkt. Die 16- bis 21-Jährigen waren bislang gemeinsam mit den Erst- bis Viertklässlern und der gemeindlichen Jugendbeauftragten Carolin Mauer im "Häusle" unter einem Dach. Doch sie möchten etwas Eigenes, das in Eigenregie gestaltet und instand gehalten wird. Gemeinsam als Team, sagt Wengel.

Wunsch nach eigenem Domizil sorgt für Diskussion
Dabei möchten sie auch die Jüngeren mit ins Boot holen und eine Art Gruppenstunde für die 10- bis 16-Jährigen des Ortes anbieten, wie beispielsweise Spiele-Nachmittage oder Filmabende. "Hört sich gut an" oder "Man kann stolz sein, wenn sich junge Menschen engagieren wollen", waren Stimmen aus dem Ratsgremium.
Für Diskussion sorgte aber der Wunsch nach einem eigenen Domizil. Geht es im "Häusle" Jahrgangsübergreifend wirklich nicht mehr? Und wie soll das Ganze finanziert werden? Diese Fragen stellte sich der Gemeinderat. Ende März sollen alle gemeindlichen Immobilien einmal in Augenschein genommen werden. Vielleicht ist etwas für die Jugendlichen dabei. Alles steckt zwar noch in den "Kinderschuhen", aber es ist ein Signal in Richtung Zukunft im Dorfleben. Ein eigener Treff kann zur Lehrwerkstatt auf dem Weg zum Erwachsensein werden. Der Gemeinde bliebe als Vermieter ein Mitspracherecht.
Bevölkerung soll für das Wegegebot im Wald sensibilisiert werden
Nicht nur die Jugend, sondern auch Jagdpächter Jürgen Volkmuth trat mit einem Anliegen an den Rat. Das Recht auf Genuss der Naturschönheiten und auf Erholung in der freien Natur ist in der Bayerischen Verfassung verankert. Aber auch die Tiere haben Rechte und diese haben gerade in klar definierten Kernzonen des Waldes höchste Priorität. In Niederlauer ist es der Wald vom Sportheim in Richtung der Gemarkungsgrenze nach Oberebersbach. Mensch und Hund müssen dort auf den ausgeschilderten und festen Wegen bleiben. Der Bürgermeister betonte, "kreuz und quer durch den Wald geht dort gar nicht". Es gelte das Wegegebot. Der Gemeinderat nahm das Schreiben des Jagdpächters zur Kenntnis. Aufgrund der fehlenden Zuständigkeit der Gemeinde Niederlauer soll das Schreiben mit verschiedenen Vorschlägen an die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes weitergeleitet werden. Es geht um die Sensibilisierung der Bevölkerung.
Schmitt informierte über die Teilnahme am Landeswettbewerb "50 Jahre Städtebauförderung in Bayern". Viele geförderte Maßnahmen seien in dieser Zeit in Niederlauer sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich gelaufen. Die Verwaltungsgemeinschaft Bad Neustadt wird in Abstimmung mit verschiedenen Gremien die Wettbewerbsunterlagen erstellen und dem Ministerium vorlegen.
Mehreren Bauanträgen zugestimmt
Dem Bauantrag zum Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelgarage und eines Gartengerätehauses "In den Äckern" in Niederlauer wurde zugestimmt. Ebenso der Erweiterung um Büroflächen im Obergeschoss eines ehemaligen Lagergebäudes in der Niederläurer Industriestraße. Grünes Licht gab es für den Bauantrag zur Nutzungsänderung eines bestehenden Schweinestalls zur Lagerhalle inklusive einer Änderung der Dachform und Traufhöhe in der "Riedstraße" in Niederlauer.
Abschließend wurde der Bürgermeister ermächtigt, Teilungs-, Vereinigungs- und Bestandteilzuschreibungsanträge für Flurstücke im eigenen Besitz der Gemeinde zu erledigen.