Was wünschen sich Kinder in Großeibstadt? Natürlich einen Spielplatz mit vielen Spielgeräten, aber auch einen kleinen Skater- oder einen Fahrradpark. Schön wäre auch ein eigenes Schwimmbad, erfuhr Bürgermeister Gerd Jäger. Die Fragestunde beim Bürgermeister war in der historischen Gaboldsmühle, die bislang kaum einer kannte. Stephan und Ramona Mauer haben sie entdeckt und vor dem endgültigen Verfall gerettet. Mehr dazu erfuhren die Kinder und ihre Eltern bei einem Rundgang durch die ehemalige Getreidemühle.
Doch zunächst war Bürgermeister Gerd Jäger gefragt, der sich eingangs bei der Familie Mauer für die Idee bedankte, die Kinder zu einer Fragestunde in die historische Mühle einzuladen. Er verwies dann auf Angebote der Gemeinde wie die bereits aufgestellten Fitnessgeräte in Groß- und Kleineibstadt, erwähnte aber auch die neue Flachwasserzone in Kleineibstadt an der Barget und zwei Spielplätze in Großeibstadt. Einer davon befindet sich im Neubaugebiet und soll in diesem Jahr fertiggestellt werden. Hier sind noch kleinere Arbeiten im Bereich der Seilbahn und einer Balancierstrecke sowie spezielle Geräte für Kleinkinder erforderlich. Ganz sicher werde man in diesem Jahr noch fertig sein, fügte Gemeinderatsmitglied Sebastian Neugebauer an, der für das Team der Spielplatzgestaltung verantwortlich zeichnet. Er sagte auch, dass man bewusst die Fitnessgeräte sowohl im Bereich Großeibstadt als auch Kleineibstadt aufgestellt habe. So werde eine Verbindung zwischen beiden Gemeindeteilen geschaffen.
Schwimmbad ist nicht zu realisieren
Nicht so einfach umzusetzen sei der Vorschlag eines Skaterparks. Einen Fahrradparcours gibt es dagegen schon in Kleineibstadt. "Den fahre ich selbst ab und zu", sagte Gerd Jäger. Den Wunsch nach einem Schwimmbad könne man sicher nicht erfüllen. Das sei zu kostenaufwändig, müsste auch betrieben werden und ständig den Hygienevorschriften entsprechen. Aber es gebe ja Angebote in Bad Königshofen oder Waltershausen und Wargolshausen.
Zur Frage nach weiteren Angeboten beim Ferienprogramm sagt Sebastian Neugebauer, dass man gerne Ideen annehme. So einen Besuch in der Kletterhalle von Schweinfurt. Dank sagte er dem Flugsportverein Grabfeld, der für die Kinder einen kostenlosen Nachmittag mit der Möglichkeit, auch einmal mit dem Motorsegler in die Luft zu gehen, anbietet. Vorschläge wie eine Kartoffellese und dann ein Kartoffelfeuer waren weitere Anregungen, ebenso eine Müllsammelaktion im Gemeindebereich.
Schließlich wollten die Kinder noch wissen, was denn ein Bürgermeister für Aufgaben hat. Die seien vielfältig, sagte Gerd Jäger und berichtete von der Vorbereitung und Durchführung von Gemeinderatssitzungen. Besucht werden von ihm Versammlungen der Vereine und bei Festen muss er ein Grußwort sprechen. Er sucht den Kontakt zu Bürgerinnen und Bürgern und versucht, mit seinem Gemeinderat Projekte anzustoßen und umzusetzen. Großeibstadt habe zwölf Gemeinderäte, plus den Bürgermeister. Das sei oftmals bei Abstimmungen wichtig, wenn es um die Mehrheit einer Entscheidung geht. Die Kinder erfuhren, dass der Bürgermeister ehrenamtlich tätig ist und ansonsten seiner Arbeit in einer Bad Königshöfer Firma nachgeht.
Führung durch die Mühle
Dann führte Stephan Mauer die Kinder und deren Eltern durch die historische Mühle. Er wusste, dass diese 1401 erstmals urkundlich erwähnt wurde und das Inventar der letzten 100 Jahre noch vollständig erhalten ist. Wie sie einst arbeitete, ist heute noch zu erkennen. Bekannt ist, dass 1972 die Mühle stillgelegt wurde. Das Mehl soll bis Würzburg geliefert worden sein, heißt es in einer Chronik. Ob aus der Mühle einmal ein kleines Museum werden kann, das als weiterer Treffpunkt der Allianz Grabfeldgau angeboten wird, ist noch unklar, "aber überlegenswert". Schließlich ist alles noch so vorhanden, als ob der Müller gerade mal die Arbeit unterbrochen hat.