Visionäre seien notwendig gewesen, um das Zweigmuseum der Archäologischen Staatssammlung in Bad Königshofen in einem neuen, ansprechendem Ambiente zu präsentieren. Das neu gestaltete Archäologiemuseum Bad Königshofen nannte der Leitende Direktor der Archäologischen Staatssammlung, Professor Dr. Rupert Gebhard (München), auch einen neuen touristischen Anziehungspunkt für die Stadt Bad Königshofen und das Grabfeld.
Regierungsvizepräsident Dr. Jochen Lange sprach von einem gelungenen Spagat zwischen der zeitgemäßen Präsentation und der Aufgabe, diese in das denkmalgeschützte Gebäude der Schranne in Bad Königshofen zu integrieren. Probleme wie die Barrierefreiheit wurden bewältigt, damit alle Interessierten die Ausstellungen im Archäologischen Museum besuchen können.
2012 begannen auf Initiative von Landrat Thomas Habermann die Gespräche zur Sanierung des Museums. 2,3 Millionen Euro kostete die Sanierung, wobei 1,6 Millionen durch Fördermittel abgedeckt waren. Per Videobotschaft beglückwünschte Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler die Stadt Bad Königshofen und nannte das sanierte Archäologische Zweigmuseum Bad Königshofen wichtig für die Region Rhön-Grabfeld, aber auch für ganz Bayern.
Von einem gelungenen Werk sprach Rhön-Grabfeld-Landrat Thomas Habermann und sagte, dass die wichtigsten Anstöße von der Archäologischen Staatssammlung in München ausgingen. Der Landkreischef dankte Kulturdirektor Professor Klaus Reder für die Unterstützung durch den Bezirk Unterfranken. Ein Dankeschön galt Regionalmanagerin Ursula Schneider, die wie immer professionell und erfolgreich sich eingebracht habe, wenn es um Zuschüsse und Förderungen ging.
Ausgaben für die Kultur seien, so der Landrat weiter, nicht ein Sahnehäubchen in guten Zeiten, sondern fundamental für den Aufbau der Gesellschaft. "Wo Kulturgüter zerstört oder nicht mehr wertgeschätzt werden, da ist die Gesellschaft nicht mehr intakt."
An die ersten Gespräche zur Sanierung erinnerte auch Professor Dr. Rupert Gebhard. Innerhalb von sieben Tagen sei ein Konzept entstanden, das 14 Tage später schon in der Staatskanzlei vorlag. Dank galt Bürgermeister Thomas Helbling und dem Stadtrat für das Verständnis, das Projekt umzusetzen. Ziel sei es, ein neues Begegnungszentrum zu schaffen.
Man habe sich bei der Neukonzeption überlegt, was die Menschen im Grabfeld und in der Rhön auf archäologischem Sektor interessiert. So entstand der Überbegriff Raum und Grenze. Themen der Ausstellung sind: "Diesseits und Jenseits, Macht und Herrschaft, Fremd oder Heimisch, Nahrung oder Arbeit und Natur oder Kultur." Themen, die die Jugend ansprechen sollen, vor allem was die Natur und Kultur betrifft. Deshalb gebe es museumspädagogische Räume im Innenhof und sogar eine Küche. Die Bildungsarbeit nannte Professor Dr. Rupert Gebhard eine Kernaufgabe des Hauses und sie müsse die Basis für den künftigen Erfolg sein.
Herausgestellt hat er den Bauhof der Stadt Bad Königshofen und Markus Schunk für dessen hervorragende Unterstützung. Ein Dank galt dem Violinenquartett der Berufsfachschule für Musik, die die Eröffnung musikalisch mit gestalteten. "Nach Grünwald, Bad Windsheim und Weißenburg ist Bad Königshofen das vierte Zweigmuseum, das die Archäologische Staatssammlung grundlegend neu konzipierte." Wie das neue Museum in Bad Königshofen sich präsentiert, konnten die Gäste bei einem geführten Rundgang erfahren.