
Egal ob Marktplatzsommer, Weihnachtsfeier des Rhön-Klinikum Campus oder diverse andere Veranstaltungen. Die Bad Neustädter Gastronomiefamilie Griebel hat nicht nur im vergangenen Jahr wieder vieles organisiert, gesehen und erlebt.
Am letzten Öffnungstag der "Neuschter Eiszeit" mit Almhütte und Eisbahn an Dreikönig waren aber auch die Griebels einmal sprachlos und richtig überrascht. Zum Abschied gab es von Stammgästen vereinzelt kleine Präsente und - ähnlich wie für einen Piloten nach der erfolgreichen Landung eines Flugzeugs - Applaus. "Das erleben wir als Gastronome wahrlich nicht jeden Tag", sprach Manfred Griebel im Namen seiner gesamten agierenden Familie Verwunderung und Stolz aus.
Neue Toilettenanlage ein "klarer Qualitätssprung nach vorne"
Nicht nur deshalb fällt Griebels Fazit nach 61 Öffnungstagen mit Kufenspaß und Hüttengaudi positiv aus. Man habe alle Neuheiten eingehalten, die zudem beeindruckend angenommen wurden. In diese Kategorie fällt unter anderem die eigens errichtete und an die Almhütte angrenzende Toilettenanlage. "Diese war ein klarer Qualitätssprung nach vorne", lobte Michael Weiß, geschäftsleitender Beamter der Stadt, die Bemühungen der Griebels. Witzigerweise brauchte es aber erst eine gewisse Zeit, bis die Gäste den neuen Service auch bemerkten. Und dann rege nutzten.
Lob für die Arbeit der Familie gab es neben Stadt und Stadtmarketing beispielsweise auch von Jan Angermüller. "Das ist eine ganz tolle Sache, mit welchem Herzblut hier alles aufgebaut wurde. Durch diese Winterattraktion ist der Tourismus in der Stadt um zwei Schritte nach vorne gebracht worden", so der Unternehmer und Innenstadtbewohner.
BR berichtete live von der Eröffnung
Beeindruckend fand Manfred Griebel auch die Tatsache, dass der Bayerische Rundfunk im Rahmen der Eröffnung live von der Eisbahn berichtete und die "Neuschter Eiszeit" so bayernweit ein größeres Publikum erreichte. "Das war ein Vorteil, dass wir recht früh mit der Eröffnung dran waren", so Griebel. Dessen Prognose im Fernsehinterview, rund 50000 Besucher in den acht Wochen begrüßen zu können, sollte sich im Nachhinein als nicht zu euphorisch darstellen.
Das lag sicher auch daran, dass sich die Anzahl der Sitzplätze in der Alm aufgrund des neuen Standorts der Schlittschuh-Ausgabe deutlich erhöht hat. Der 20. Dezember, den Griebels "Industrietag" nennen, sei der stärkste Öffnungstag überhaupt gewesen. Nachdem sich die ansässigen Industriebetriebe in die Weihnachtsferien verabschiedet haben, trafen sich noch einmal viele zum gemeinsamen Austausch in der Alm. Das galt in den Tagen vor dem Fest auch für etliche "Weihnachtsheimkehrer". "Teilweise sind hier vier Generationen aufgeschlagen und das macht die Alm auch aus", so Manfred Griebel.
Dennoch mussten er und seine Mitarbeiter "bedauerlicherweise" Gästen am oftmals nicht stillstehenden Alm-Telefon oder persönlich vor Ort mitteilen, dass an vielen Abenden alle Tische ausgebucht seien. "Viele reservieren und buchen gezielt teilweise wochenlang im Voraus", so Griebel, dessen Almhütte auch gerne für Weihnachtsfeiern genutzt wurde.
Viele Besucher auch aus anderen Landkreisen
An den begehrten Tischen saßen aber nicht nur Rhön-Grabfelder. Auch Besucher aus dem angrenzenden Hessen, dem Landkreis Bad Kissingen oder Schweinfurt fanden den Weg in die Kreisstadt, was Michael Weiß besonders freute. "90 Prozent würden ohne Alm oder Eisbahn sonst nicht in die Stadt kommen", vermutet er. Die "Neuschter Eiszeit" habe nicht nur deshalb eine enorme Strahlkraft nach außen. Besonders die Tatsache, dass die Eisbahn von der Jugend so gut angenommen wurde und sich die Kinder dadurch mehr bewegen, freut Weiß.

Mit dem neu angebotenen Eisstockschießen, das schnell sogar auf zwei Abende pro Woche ausgeweitet wurde, trafen die Griebel-Söhne Johannes und Florian als Organisatoren den Nerv vieler Besucher. Zudem riefen sie mit "Handicap on Ice" eine neue Veranstaltung ins Leben, bei der Jugendliche der Lebenshilfe einen Nachmittag unbeschwert über das Eis sausen konnten. Dieses Event soll in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden - dann mit allen Einrichtungen der Lebenshilfe.

Zufrieden waren alle Beteiligten auch in Sachen Sicherheit, allen voran in der "sehr angenehmen" Silvesternacht, so Michael Weiß. Der Sicherheitsdienst, den Stadt und die Familie Griebel erstmals gemeinsam für den Abend des Jahreswechsels engagiert haben, hatte wenig zu tun. Dennoch werde man laut Weiß auch in der Zukunft immer genau hinsehen, damit dies so bleibe.
Blick für Optimierungen
Jetzt, während der laufenden Abbauarbeiten, schweift der Blick der Familie Griebel schon in Richtung neue Eiszeit-Saison. Optimierungsmöglichkeiten stelle man teilweise schon fest, wenn die Saison noch läuft, erklärte Johannes Griebel, beispielsweise in Sachen Eisqualität. Aber auch über Überraschungen können sich die Besucher in der Zukunft womöglich freuen, fügte Vater Manfred etwas geheimnisvoll an.
Vielleicht kann sich davon dann auch eine Schweinfurter Besuchergruppe überzeugen. Diese hält in der nunmehr abgelaufenen Saison mit rund 13 Stunden den Rekord des längsten Alm-Aufenthalts an einem Tag.