
"Eine freiheitliche Gesellschaft lebt vom ehrenamtlichen Engagement", stellt Landrat Thomas Habermann beim Neujahrsempfang im Sportheim In Wülfershausen fest. Eine Tugend, die man gar nicht früh genug pflegen kann. Zwei elf Jahre alte Buben aus dem Ort jedenfalls machten sich im Herbst mit ihrem Einsatz um die Gemeinde verdient, was ihnen in der Versammlung ein dickes Lob von Landrat Habermann und Bürgermeister Wolfgang Seifert einbrachte. Julian Markert und Henri Zirkelbach hatten aus eigenem Antrieb Berge voll Laub im Ort gesammelt, die von Bauhof -Mitarbeitern dann entsorgt wurden.
Ruth Markert, Harald Schwarz und Martin Wirsing geehrt
Es gibt Personen, die sich über Jahrzehnte hinweg engagieren. So wie Ruth Markert, Harald Schwarz und Martin Wirsing, die so viel Zeit und Energie für Belange in der Gemeinde aufgebracht haben, dass sie Seifert am Freitagabend im Sportheim mit der Ehrennadel der Gemeinde ausgezeichnet hat. Eine Ehrung, die selten ausgesprochen wird, gibt es doch nur neun lebende Personen, denen sie zuteil wurde.
Ruth Markert sitzt seit 2008 im Gemeinderat, wo sie zudem seit 2020 Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses ist und als Schriftführerin und Redakteurin der "Wülfershäuser Nachrichten" fungiert. Großen Einsatz zeige sie auch in kirchlichen Belangen, so der Bürgermeister weiter. Etwa als Lektorin und Rechnungsprüferin des Kindergartenvereins.
18 Jahre lang bis 2020 waren Martin Wirsing und Harald Schwarz Gemeinderatskollegen. Beide sind erfolgreich unternehmerisch tätig, wie Seifert betonte. Wirsing betreibt seit über 30 Jahren eine Betonbaufirma. "Dein Unternehmen, Martin, steht für Innovation, Qualität und Zuverlässigkeit", freute sich Seifert. Zudem habe er sich als großer Förderer der Vereine in der Gemeinde einen Namen gemacht.
Die Projekte von Harald Schwarz, wie der Windpark Wülfershausen, ein Wohnprojekt für Senioren und die Sommerparty "Säuplo-Serenade" zeigten visionäre Kraft und die Fähigkeit, Menschen zu begeistern, so Seifert weiter. Zudem habe Schwarz als langjähriger Vorsitzender des Musikvereins und Leiter der Gruppe "Die Wülfershäuser" die Gemeinde durch zahlreiche Auftritte weithin bekannt gemacht. Mit seinem Unternehmen Württembergischer Versorgungscenter habe er Arbeitsplätze in der Gemeinde geschaffen.

In seiner Ansprache vergaß Seifert aber auch nicht allen anderen zu danken, die sich in Wülfershausen und Eichenhausen um das Gemeinwesen verdient gemacht haben. Ob es sich nun um die Seniorenarbeit oder andere Felder, wie etwa der Förderung des interkulturellen Dialogs und der Integration handele. "Mit ihrer Tatkraft und Leidenschaft inspirieren sie andere und zeigen wie viel Positives durch gemeinschaftliches Handeln erreicht werden kann." In seinen Dank bezog Seifert auch die Unternehmen und alle anderen mit ein, die in oder für Wülfershausen tätig sind.
Obwohl die Kassen knapper werden, blickt der Bürgermeister doch mit Optimismus auf das neue Jahr. Als wichtigen Schritt für eine sichere Infrastruktur bezeichnete er die bevorstehende Installation an der Kreuzung B-279 und der Industrie-/Hauptstraße. Zudem sei die Gemeinde in enger Zusammenarbeit, um eine Machbarkeitsstudie zur Weiterentwicklung der Brückenschänke und des Pfarrhofareals einzuleiten. Unmittelbar vor dem Abschluss stehen die Arbeiten zum Glasfaserausbau in Eichenhausen.
Landrat Thomas Habermann dankte ebenfalls allen, die den Landkreis durch ihr ehrenamtliches Engagement lebenswert machen, ging aber auch auf die finanzielle Situation des Kreises ein. Obwohl der Kreis den Investitionsbereich auf Sparflamme fahre, sorgten die überall steigenden Kosten für einen zusätzlich Bedarf von sechs Millionen Euro für den Haushalt. Das bedeute eine Steigerung der Kreisumlage ebenfalls um sechs Prozent, was aber noch mit den Gemeinden verhandelt werden müsse. "Wir brauchen mehr Einnahmen und dafür eine gute Wirtschaftspolitik."