Über den aktuellen Sachstand der zusätzlichen Planungen im Rahmen der Dorferneuerung wurde der Gemeinderat von Austadt in seiner Sitzung informiert. Grundlage hierfür war die Ortsbehung im Juni, bei der man noch Wünsche und Anregungen der Anlieger in der Raiffeisenstraße entgegennahm.
Das Ingenieurbüro Gemmer (Alexander Menninger/Stefan Malinka) nahm sie zur Kenntnis und versuchte soweit als möglich dies planerisch zu verarbeiten. Neben der Raiffeisenstraße wurden noch weitere Baustellen, wie der geplante Parkplatz, der freie Platz (ehemals Bingraf), das untere Kriegerdenkmal und die Bushaltestelle entsprechend erörtert. Nun lagen die neuen Entwürfe und die Kostenschätzungen vor.
Über die geplante Dorfplatzgestaltung wird in einer der nächsten Sitzungen entschieden. Ein Problem bereiten allerdings noch die veranschlagten Kosten. Der Förderbetrag für die Dorfsanierung ist gedeckelt, sodass die zusätzlichen Kosten zum größten Teil wohl an der Gemeinde hängenbleiben dürften. Der Gemeinderat ist deshalb bemüht, die anfallenden Geldbeträge effizient einzusetzen. Allerdings sind das bisher nur geschätzte Kosten, die sich wohl noch etwas verändern könnten.
Bausstelleneinrichtung billiger
Einig waren sich die Räte, den vorgelegten Änderungen in der Raiffeisenstraße zuzustimmen. Ausbuchtungen, Grünflächen dienen dabei in erster Linie zur Verkehrsberuhigung. Aber die einzelnen Zu- und Ausfahrten müssen auch gefahrlos zu bewältigen sein. Die Kosten belaufen sich nach den Schätzungen auf 180 000 Euro, wobei sich der Betrag für eine Baustelleneinrichtung in Höhe von etwa 12 000 Euro reduzieren könnte. Die Firma hat die benötigten Geräte für die Dorfernerung bereits ja schon vor Ort. Haushaltstechnisch wäre das durch eine Inrechnungstellung erst im nächsten Jahr kein Problem.
Größere Diskussionen gab es dagegen beim Parkplatz neben der Buchertsgasse. Da hatte sich die Sachlage geändert, weil ein Anlieger einen Teil der Fläche, etwa 80 Quadratmeter, für Garagen erwerben möchte. Deshalb lag ein Gegenentwurf zum bisherigen Plan vor. Planer Hans-Bernd Bader erläuterte seine Überlegungen. Ein- und Ausfahrt zu den Parkbuchten würden gerade angesteuert. Der Gemeinderat entschied sich jedoch für die bisherige favorisierte Lösung. Schräge Ein- und Ausfahrten in einem Einbahnstraßensystem würden für einen geordneten und sicheren Ablauf sorgen. Trotz des Grundstücksverlustes würde man immer noch über 16 anstatt 17 Parkplätze verfügen. Bei einer asphaltierten Fläche läge der Kostenpunkt des Parkplatzes bei geschätzten 80 000 Euro. Der Gehweg wird bis zum Parkplatzende verlängert.
Als zu teuer empfanden einige Räte die Änderungen rund um das untere Kriegerdenkmal. Mit einfacheren Mitteln und unter Mithilfe des eigenen Bauhofes ließen sich die veranschlagten Kosten von 14 000 Euro sicherlich beträchtlich reduzieren.
Als weiterer Tagesordnungspunkt wurde die Kostenschätzung für die Bushaltestelle erörtert. Durch deren Umgestaltung würden wohl keine Mehrkosten entstehen, diese würden sich kostenneutral bewerkstelligen lassen. Allerdings müssen bei der Ausführung die vorgeschriebenen Richtlinien beachtet werden, sodass ein gewisser Standard erreicht wird. Die Überdachung müsste über eine Fachfirma erfolgen.
Regenrückhaltebecken geplant
Ausführlich wurde über die Herstellung eines Regenrückhaltebeckens durch Alexander Menninger informiert. Zur Zeit ist dieses Thema ja in aller Munde. Das Thema ist bereits mit dem Wasserwirtschaftsamt vorbesprochen. Der bisherige Besitzer der Fläche hat sich bereits zu einem Flächenaustausch bereit erklärt. Das Becken soll ein Volumen von 500 Kubikmetern aufnehmen können. Bei Starkregen würde das überschüssige Wasser in den Krautgraben abgeleitet werden können. Es soll eine offene Anlage werden, bei der nur wenig Unterhalt anfallen würde. Das Becken liegt auf einem Grundstück, das für landwirtschaftliche Zwecke vorgesehen ist und gilt daher als Außenbereich. Es soll die Kanalisation entlasten und mit einer Drosseleinrichtung gesteuert werden. Als Schutzmaßnahme soll eine Ausstiegsleiter angebracht werden. Die Kostenschätzung beläuft sich auf 150 000 Euro. Eine Alternativlösung mit Boxen würde das Projekt um 50 000 Euro verteuern.
Der Lageplan und die Ansichten eines geplanten Neubaus eines Rehazentrums und Physiopraxis konnte begutachtet werden. Das Bauvorhaben umfasst einen Neubau mit Gerätetrainingsräumen und Behandlungszimmern, sowie Umkleide-, Bad- und Sanitärräumen. Das Baugrundstück befindet sich in keinem Bebauungsplangebiet und im Außenbereich. Da öffentliche Belange nicht beeinträchtigt sind und die Erschließung gesichert ist, spreche nichts gegen eine Zulassung. Ebenfalls keine Einwände gab es gegen einen vorhabenbezogenen Bebauungsplanes der Gemeinde Höchheim.