Noch bevor Bürgermeister Michael Schnupp bei der letzten Stadtratssitzung des Jahres in Fladungen richtig in die Tagesordnung einsteigen konnte, öffnete sich erneut die Tür zum Versammlungszimmer und Nikolaus und Knecht Ruprecht statteten dem Gremium einen Besuch ab. Für das Stadtoberhaupt sowie die Stadträtinnen und Stadträte hatten sie launige Worte in Reimform parat. Nachdem das Gremium das vom Nikolaus geforderte Lied von den "Fleißigen Stadträten" gesungen hatte, die Texte hatte er gleich mitgebracht, zog er mit seinem Gesellen wieder von dannen.
Vertagt wurde ein Grundsatzbeschluss zur Nutzung der öffentlichen Einrichtungen, den Backhäusern und der Turnhalle in Fladungen sowie den Stadtteilen. Die von der Bundesregierung geplante Umsatzsteuerpflicht für Kommunen wurde am 16. Dezember vom Bundesrat erneut verschoben, zum 1. Januar 2025 soll sie dann in Kraft treten. Bürgermeister Schnupp schlug vor, im Laufe des nächsten Jahres die Nutzungsgebühren für die verschieden städtischen Gebäude im Gremium zu besprechen. Spätestens im Sommer 2023 sollen die Grundsatzbeschlüsse gefasst werden.
Zugestimmt wurde der Zweckvereinbarung für Leistungen, die der städtische Bauhof für die Verwaltungsgemeinschaft, den Wasserzweckverband Rother Grupper sowie den Abwasserzweckverband Obere Streu erbringt.
Bisheriges Fahrzeug hat über 250.000 Kilometer auf dem Tacho
Des Weiteren stand die Beschaffung eines Mehrzweckfahrzeugs (MZF) für die Fladunger Feuerwehr auf der Tagesordnung. Derzeit befindet sich das aktuelle MZF zur Reparatur, da beim TÜV-Termin erhebliche Mängel festgestellt wurden. Das 25 Jahre alte Fahrzeug hat bereits über 250.000 Kilometer auf dem Tacho, weshalb über eine Ersatzbeschaffung beraten wurde. Kommandant Benedikt Wehner informierte darüber, dass die Kreisfeuerwehrführung die Ausstattung als Führungsfahrzeug Typ MZF Bayern empfiehlt. Die Anschaffungskosten eines Neufahrzeugs liegen bei ca. 40.000 bis 50.000 Euro. Für den entsprechenden Ausbau werden nochmals ca. 30.000 bis 40.000 Euro veranschlagt.
Kommandant Wehner berichtete, dass man ein funktionales Fahrzeug möchte, das den Standards entspreche, ohne spezielle Extras. Man habe bereits einige Fahrzeuge besichtigt, beziehungsweise sich im Internet kundig gemacht. Stadtrat Rüdiger Sebold befürwortete eine Neuanschaffung, damit man eine funktionsfähige Feuerwehr habe. Bürgermeister Schnupp machte darauf aufmerksam, dass man aufgrund der Höhe der Ausgaben eine deutschlandweite Ausschreibung vornehmen muss. Beim Freistaat Bayern wird ein entsprechender Zuschussantrag gestellt. Das neue Fahrzeug wird voraussichtlich erst Mitte 2024 auf dem Hof stehen, prognostizierte Schnupp.
Zugestimmt wurde den Architekten-Beratungsgutscheinen für Maßnahmen an leerstehenden Gebäuden oder Baulücken. Das Angebot wurde bisher mit 60 Prozent von der Regierung von Unterfranken gefördert. Die Streutal-Allianz hatte sich darauf verständigt, dieses Angebot weiterhin aufrechtzuerhalten. Die Beratung schlägt mit rund 1500 Euro für die Kommune zu Buche. Der jeweilige Antragstellende leistet einen Eigenanteil von 100 Euro. Stadträtin
Bauhof-Mitarbeiter können nicht überall gleichzeitig sein
Agathe Heuser-Panten empfahl, weiterhin an diesen "Architekten-Gutscheinen" festzuhalten, da dies auch innerhalb der Streutal-Allianz besprochen worden sei. Schließlich sei es der Sinn einer Allianz, dass alle an einem Strang ziehen und sich nicht eine Kommune herausnimmt. Rüdiger Sebold schlug vor, die Beratungsgutscheine auf zwei Beratungsangeboten für interessierte Bürger pro Jahr zu begrenzen.
Abschließend bat Bürgermeister Schnupp die Einwohner von Fladungen um Verständnis, dass bei Ausnahmesituationen, wie es am Montag mit Eisregen und glatten Straßen der Fall war, die Mitarbeiter des Bauhofes sowie des Dienstleisters nicht überall gleichzeitig sein können. Er bat weiterhin darum, Beschwerden entweder in der Stadtverwaltungen oder direkt beim Bauhof aufzugeben, jedoch nicht beim beauftragten Dienstleistungsunternehmen.