Der Bauhof des Naturparks Bayerische Rhön hat auf dem Gelände des Kreisbauhofs am Märzengraben sein neues Gebäude bezogen. Auch in Zeiten der Pandemie sollte die offizielle Übergabe nicht sang- und klanglos geschehen. Daher wurde die Einweihung corona-konform im kleinen Kreis mit einer Feierstunde begangen.
"Jeder Handwerker ist nur so gut wie sein Handwerkszeug", konstatierte der Vorsitzende des Vereins Naturpark & Biosphärenreservat Bayerische Rhön (NBR e.V.), Landrat Thomas Habermann. Im alten Naturpark-Bauhof seien die Rahmenbedingungen sehr ungünstig gewesen. Das neue Gebäude stelle eine enorme Verbesserung der Arbeitssituation dar.
Gesamtkosten lagen bei 1,1 Millionen Euro
Habermann gab einen kurzen Überblick über die Chronologie des mit Gesamtkosten von 1,1 Millionen Euro bezifferten Projektes und nannte die wichtigen Eckdaten: Im September 2018 lag die Genehmigung für den Neubau vor, im April 2019 war Baubeginn und eineinhalb Jahre später, im August 2020, war der Bau fertiggestellt. Das zweigeschossige Bauwerk, kombiniert in Stahlkonstruktion- und Massivbauweise, bietet nun endlich viel Platz. Es beherbergt eine moderne Werkstatt, drei Lkw-Garagen, Lager- und Waschhalle sowie Büro- und Sozialräume. Zur Nutzung regenerativer Energien wurden eine Photovoltaikanlage und eine Pelletheizung installiert. Bei einem Rundgang stellte Klaus Spitzl, der Geschäftsführer des NBR, dann die modernen Räumlichkeiten näher vor.
Der Vorsitzende sprach einen besonderen Dank an Kreisbaumeister Herbert Bötsch und seine Mitarbeiter der Bauverwaltung am Landratsamt für die Planung und Begleitung des Vorhabens aus. Ein genereller Dank ging an die Bauhofmitarbeiter, die bei Wind und Wetter im Einsatz sind. Habermann befand es für einen wichtigen und längst fälligen Schritt, ihnen mit dem Neubau ein ordentliches Quartier bieten zu können. Lobend erwähnte er die Zusammenarbeit vor Ort mit den Kreisstraßenarbeitern, den Gemeinden, dem Rhönklub und den weiteren Beteiligten.
Vielfältige Aufgaben des Naturparks
Das gute Miteinander der verschiedenen Akteure sprach auch Rhönklub-Präsident Jürgen Reinhardt an. Er stellte die vielfältigen Aufgaben des Naturparks heraus, von denen Einheimische und Touristen profitieren. Dazu gehören unter anderem die Beschilderung und Pflege von Lehrpfaden, Wanderwegen, Radwegen, Rastplätzen und Loipen. "Der Naturpark leistet sehr viel", so Reinhardt anerkennend.
Thomas Fischer schätzte sich glücklich, dass der Naturpark mit seinem Bauhof dem Standort Nordheim treu geblieben ist. "Wir sind froh über jeden Arbeitsplatz in unserer kleinen Gemeinde", sagte der Bürgermeister. Der Gemeindechef hob auch das Arbeitspensum des Teams um Thomas Städtler und Christof Schlott heraus. Immerhin sei die sechsköpfige Truppe im ganzen Landkreis im Einsatz.
Einweihung als historisches Ereignis
Für Friedrich Hess aus Stetten war die Einweihung des Neubaus ein historisches Ereignis. Hess kennt noch die Anfänge des Naturparks Bayerische Rhön und hat diese dann auch rund ein Vierteljahrhundert mitgestaltet. Er erinnerte sich an die beschwerlichen Zeiten, als die Arbeiter die ersten Jahre in ihrer beengten und provisorischen Unterkunft waren und sich mit einfachen Gerätschaften behelfen mussten. "Ich bin stolz, wie sich das alles entwickelt hat", merkte der frühere Mitarbeiter an.
Die offizielle Übergabe eines Gebäudes sei ein besonderes Ereignis und dabei dürfe auch der kirchliche Segen nicht fehlen, unterstrich Landrat Habermann. Diesen Part hatte Pastoralreferentin Iris Will-Reusch von der katholischen Pfarreiengemeinschaft Fladungen-Nordheim übernommen. Sie segnete auch die beiden Kreuze, von denen eines in der Werkstatt und eines im Sozialraum seinen Platz erhalten soll. Für die klangvolle Begleitung der kleinen Feierstunde sorgte Timo Schneider aus Unterwaldbehrungen. Der ehemalige Schüler der Kreismusikschule spielte an der Gitarre Johann Sebastian Bach und Arrangements des spanischen Künstlers Francisco Tarrega.