Der jetzt gerade wieder bis zum 14. Februar verlängerte Lockdown trifft Künstler, Einzelhändler und Restaurant- oder Café-Betreiber hart. Viele kämpfen in der Corona-Pandemie um ihre berufliche Existenz, nicht wenigen droht das Aus. In Zeiten wie diesen gehören Geschäftseröffnungen, sofern sie nicht im Online-Bereich angesiedelt sind, eher zu den Ausnahmen. Dunja Gilmore ist sich dessen zwar bewusst, Angst vor der Zukunft hat die gebürtige Aubstädterin aber nicht.
In ihrem Café mit dem Namen Auszeit kann sie auf einen treuen Kundenstamm zählen. Den hat sie sich binnen der rund drei Monate erworben, in denen sie im Bad Königshöfer Gewerbegebiet einen ersten Anlauf zur Etablierung des Cafés unternommen hatte. Wobei Dunja Gilmore im Gespräch mit dieser Redaktion deutlich macht, dass es nicht an ihrem Geschäftskonzept gelegen habe, dass es am Ende nichts wurde.
Für den Sommer ist Außenbewirtschaftung am Marktplatz vorgesehen
Auf der Suche nach einer neuen Lokalität ist sie dann mitten in der Altstadt, in der Klosterstraße 4, im ehemaligen Kaufhaus Reinhard fündig geworden. Eröffnet hat sie das Café bereits am 29. Dezember vorigen Jahres. Wegen der Pandemie sind die Kuchen, die sie alle selbst backt, zunächst nur im Straßenverkauf zu haben. Später einmal, nach Ende der Pandemie und der mit ihr verbundenen Einschränkungen, soll es alles aber nur noch im Café geben. Dafür plant sie dann aber auch eine Außenbewirtschaftung, wenn es das Wetter zulässt. Dabei ist Dunja Gilmore der Stadt sehr dankbar, dass diese ihr am Marktplatz dazu eine Fläche zur Verfügung stellt. Weil sie meist alleine ist, soll dort dann Selbstbedienung gelten.
Rund 25 Torten und Kuchen stellt die Selfmadefrau in der Woche her, darunter auch den Abschter Schmelzplootz und die Nussecken nach dem Rezept ihrer Oma Lydia. Vieles davon in der Küche des Cafés vor Ort. Beliebt ist auch der Käsekuchen, den nicht nur Kurdirektor Werner Angermüller schätzt. "Das Angebot wird gut angenommen", freut sich Dunja Gilmore, die ihre berufliche Laufbahn als Floristin begonnen hatte und in der Hauptstraße von Saal bis 1993 ein paar Jahre lang ein Blumengeschäft der Gärtnerei Christoph geleitet hatte. Zu ihr hat sie sie verwandtschaftliche Bindungen. Später dann arbeitete sie 28 Jahre lang in der Gastronomie, allein 15 Jahre davon im Hotel Ebner in Bad Königshofen.
Auszeit auch Kinder
"Ich liebe die Gastronomie und mit Menschen zu tun zu haben", sagt die gebürtige Aubstädterin. Schon deshalb wolle sie einen Treffpunkt für jung und alt schaffen, deswegen auch der Name "Auszeit". Um amerikanisches und deutsches Frühstück, Brunch, Salate und Sandwiches will sie ihr Angebot erweitern, wenn die Gäste einmal auf einen der rund 40 Stühle Platz nehmen dürfen. Für die Kinder ist ein eigener Bereich reserviert, in dem sie spielen können. Eine kleine Kaminecke lädt zum Plausch ein.
Auch wenn die Einrichtung schon Konturen angenommen hat, fertig ist sie noch lange nicht. Mit Beginn der etwas wärmeren Jahreszeit soll viel Grün die ehemaligen Verkaufsräume beleben. Noch gar nicht in Angriff genommen hat Dunja Gilmore den Bereich, den sie für Ausstellungen vorgesehen hat. Bilder, Skulpturen, aber auch kunstvolle Stickereien und andere kunsthandwerklichen Erzeugnisse sollen dort eine interessierte Öffentlichkeit finden. Geöffnet ist das Café Auszeit derzeit noch, außer montags, täglich von 9 bis 15.30 Uhr.