Auf Stühlen kann arbeiten oder rasten. In Großeibstadt hat man sich für letzteres entschieden und die "Seelenstühle" entwickelt. Eine Informationstafel und Broschüren erzählen mehr über die Idee, die Ramona Mauer dem Gemeinderat und der Allianz Grabfeldgau vorstellte. Und die vor allem bei vielen Großeibstädtern auf fruchtbaren Boden fiel.
13 verschiedene Stühle laden zur Meditation ein
Ramona Mauer war positiv überrascht. 13 verschieden gestaltete Stühle kamen zusammen. Diese sind auf einem Rundweg um Großeibstadt zu finden. Auf jedem Stuhl kann man sich auch einer kleinen Meditation hingeben.
Das alles stellte Ramona Mauer mit Bürgermeister Gerd Jäger am Freitagnachmittag am Parkplatz an der B 279, dem Startpunkt des Themenwegs, bei Großeibstadt vor. Der Bürgermeister freute sich über die Mitglieder seines Gemeinderates, aber auch über die Bürgerinnen und Bürger, die Stühle selbst gestaltet hatten. "Ramona Mauer hat mit ihrer Idee dazu beigetragen, dass Großeibstadt nun über ein einmaliges Angebot verfügt, das auch einen Werbeeffekt bedeutet", lobte Jäder die Ideengeberin. Kurz skizzierte er die Entstehung des Weges, der im vergangenen Jahr dem Gemeinderat vorgestellt wurde. Man habe sich damals noch nichts Genaues vorstellen können, sah aber in dem "Themenweg" eine gute Idee, die man unterstützte.
Kommune hat die Haftung übernommen
Zunächst mussten einige Hürden, wie die Besitzfragen am Standort der jeweiligen Stühlen geklärt werden. Über die Grunddienstbarkeit sei aber die Haftung bei eventuellen Unfällen auf die Gemeinde übergegangen. "Dafür haben wir eine Versicherung", so Jäger, der die Bürgermeister der Allianzgemeinden von der Idee der Großeibstädter Seelenstühle überzeugt hatte. So konnte die Förderung über das Regionalbudget für Wander- und Themenwege abgegriffen werden. Damit hatte die Gemeinde nur einen kleinen finanziellen Beitrag zu leisten. "Das haben wir gerne gemacht und freuen uns, wenn der Weg nun auch gut angenommen wird."
Ramona Mauer sagte der Gemeinde und der Allianz Fränkischer Grabfeldgau ein Dankeschön für die Unterstützung. "Die Idee kam mir mit einem Gedankenblitz im Corona-Lockdown, um den Menschen Mut zu machen", sagte sie. Deshalb gibt es an den 13 Stationen kleine Meditationen. Thematisch darauf ausgerichtet sind auch die Stühle, wie den des Glücks, den der Traurigkeit, den der Entspannung, den der Vereinigung oder den der Weite. Dieser Stuhl in der Flur von Großeibstadt hat überdimensionale Maße. So kann man von ihm aus über die Felder und die Gemeinde Großeibstadt schauen. In einem Buch kann man seine Gedanken zu diesem Themenweg beschreiben. Ramona Mauer hatte offensichtlich perfekte Mitstreiter, wie der gelungene Weg zeigt.
Auf den Namen "Seelenstühle" sei man in der Gruppe gekommen, da der Mensch immer wieder Kraft für seine Seele brauche. "Dabei ist Gemeinsamkeit ganz wichtig." Dies habe sich in Zeiten der Corona-Pandemie deutlich gezeigt. Dank sagte Ramona Mauer denjenigen, die sie unterstützt und Stühle zur Verfügung gestellt und gestaltet hatten. Das waren Rita und Franz Glückstein, Cilli Grümmer, Bettina und Markus Schneidawind, Anita Büchs, Elke März, Manuela Neugebauer, Clara Jäger, Markus Werb, Melanie Sterzinger, Monika Kutzer, Edeltraut Ruck, Annika Wanzura und Gabi Neugebauer. Ein besonderer Dank galt Markus Werb, der ihre Idee von einem überdimensionalen Stuhl verwirklichte.
Auch an Kinder und Ältere gedacht
Ramona Mauer selbst ist kreativ und so hat sie auch an die Kinder gedacht, die bei der Wanderung einen Käfer suchen können, der dort versteckt angebracht ist. Der neue Weg ist übrigens auch mit Rollator, Rollstuhl und Kinderwagen befahrbar. Dazu gibt es einen Hinweis für ganz bestimmte Stationen, die auf befestigten Wegen zu erreichen sind.
Die gesamte Wegetrecke beträgt 5,8 Kilometer, reine Gehzeit ist mit 1:10 h angegeben. Allerdings ist an jedem Stuhl eine Verweildauer vorgesehen, um dort die Gegend zu betrachten, auszuruhen, zu entspannen und die Meditationstexte zu lesen.