
"Herz und Türe sind offen", sagt Jürgen Schwarz, der neue Teampfarrer im Pastoralen Raum Bad Königshofen. Er wohnt im Pfarrhaus von Großeibstadt. Ein idyllisches Plätzchen hat der Geistliche vor seinem Haus, mit Blick auf die Kirche, dem Pfarrhaus im Hintergrund und die historische Marienstatue ausgesucht. Wichtig sind ihm die Menschen, denen er nicht nur die Botschaft Jesu nahebringen will, sondern die er auch unterstützen möchte.
Doch: dadurch, dass das Großeibstädter Pfarrhaus in sich geschlossen ist, hat er auch einen Rückzugsort für sich, denn so etwas sei auch für einen Pfarrer wichtig. Jürgen Schwarz wurde 1968 in Bad Brückenau geboren und stammt aus Wildflecken. Nach dem Besuch der Fachoberschule in Bad Neustadt studierte er in Eichstätt, Würzburg und Bamberg Religionspädagogik und Theologie.
Kein Unbekannter in der Region
Bischof Dr. Paul-Werner Scheele weihte ihn am 3. Februar 1996 in Würzburg zum Priester. Danach folgten verschiedene Kaplans- und Pfarrstellen. Seit 2017 ist Schwarz Krankenseelsorger am Rhön-Klinikum in Bad Neustadt. Hinzu kam ein Seelsorgeauftrag für den Pastoralen Raum Bad Neustadt. Seit 2021 ist er zudem stellvertretender Dekan des Dekanats Rhön-Grabfeld. Gemeinsam mit Pfarrer Stephan Frank in Bad Königshofen und Pfarrer Pater Jose in Wülfershausen wird er künftig im Grabfeld wirken. Alle drei Teampfarrer werden im gesamten Pastoralen Raum Bad Königshofen eingesetzt. Dabei seien die drei "nicht allein auf weiter Flur", sondern als Team unterwegs.
Jürgen Schwarz ist im Grabfeld kein Unbekannter, da er schon des Öfteren in den vergangenen Jahren aushilfsweise Gottesdienste in den verschiedenen Gemeinden abhielt. Als Generalvikar Jürgen Vorndran ihn fragte, ob er die Stelle im westlichen Grabfeld übernehmen könnte, habe er nach einiger Überlegungszeit zugesagt. "Das war für mich ja kein Neuland, denn die Gegend und die Menschen hier waren mir bekannt." In den vergangenen sieben Jahren habe ihn die Arbeit als Klinikseelsorger am Campus geprägt und gezeigt, wie wichtig es ist, mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Deshalb stehe nun auch jedem die Tür zum Pfarrhaus offen.
Brauchtum und Tradition beibehalten
Sein Ortspfarrer in Wildflecken habe ihn letztlich dazu bewogen, den Priesterberuf zu wählen. Natürlich war er Ministrant und auch Gruppenleiter und habe Gefallen am kirchlichen Leben gefunden. Bis heute hat er die Entscheidung, Priester zu werden, nicht bereut. Auch wenn das Leben, wie bei jedem Menschen, "Haken und Ösen" habe. Gerade die Klinikseelsorge habe ihn geerdet. Wichtig ist ihm Offenheit sowie die Zusammenführung der Pfarreiengemeinschaft und, dass sich die Menschen von der Botschaft des Evangeliums berühren lassen. Gerade in der heutigen, schwierigen Zeit, sei dies ein wichtiges Anliegen. "Was bewegt die Menschen, wie kann ich helfen, wie ihren christlichen Glauben unterstützen und fördern," sagt Pfarrer Schwarz.
Dabei möchte er die Brauchtums- und Traditionspflege nach den Vorgaben in den jeweiligen Gemeinden beibehalten. Was ihm noch am Herzen liegt, ist die Ökumene. Hier habe er mit der evangelischen Pfarrerin Tina Mertten durch die Klinikseelsorge bereits gute Kontakte. Schön sei, dass Ökumene seit vielen Jahren im Grabfeld gepflegt werden. Zu den Kirchenbesuchen verweist er auf vorhandene kleine Seitenkapellen, zum Beispiel in Großeibstadt, Sulzfeld oder Großbardorf. Sie seien ideal für Andachten oder auch Anbetungsstunden. Sie müssten nur ansprechend für die Gläubigen von heute in Text- und Liedbeiträgen gestaltet werden, sodass so auch der Glaube wieder neu entdeckt werden kann.
Offizielle Einführung im Oktober
Privat ist Pfarrer Jürgen Schwarz laut eigener Aussage ein geselliger Mensch, der auch gerne wandert. Er liebt klassische Musik, ist gerne im Fränkischen Theater in Maßbach oder wie jüngst bei den Passionsspielen in Sömmersdorf anzutreffen. Er möchte Teil des kulturellen Lebens in den Gemeinden sein.
Im September ist sein Einzug in das Pfarrhaus in Großeibstadt geplant. Die offizielle Einführung findet dann am 6. Oktober um 10 Uhr in der Pfarrkirche Großeibstadt statt. Danach ist Begegnung beim Pfarrfest angesagt. Bereits bei der Einführung von Pfarrer Stephan Frank in Bad Königshofen wird Schwarz dabei sein und vorgestellt werden.