Nun ist Unterwaldbehrungen auch offiziell um ein Schmuckstück reicher. Mit Gottes Segen und lobenden Worten von Lokalpolitikern wurde der neue Dorfplatz übergeben und unter den Klängen der Kolping-Kapelle mit einem kleinen Dorffest standesgemäß eingeweiht.
Und dass er weiterhin mit viel Leben erfüllt sein wird, daran hat man wohl keinen Zweifel. Möglichst oft soll die eigens geschaffene „Plärrer“-Fahne gehisst werden.
Zur Begrüßung im Anschluss an den Gottesdienst stellte Bürgermeisterin Anja Seufert fest, dass eine „schöne Verbindung zwischen Pfarrhof und Dorfwirtshaus geschaffen wurde“. Mit dem alten Lehrerwohnhaus konnte der „große, graue Störenfried im Dorfzentrum“ abgerissen und ein „Treffpunkt fürs Feierabend-Bierchen“ geschaffen werden. In wenigen Sätzen ließ sie vor den auf dem Dorfplatz versammelten Dorfbewohnern die Historie bis zur Fertigstellung Revue passieren. Stolz verwies sie darauf, dass die Planung ein „Gesamtbauwerk der Dorfgemeinschaft“ gewesen ist. Gemeinsam mit der Planfertigerin, der Landschaftsarchitektin Miriam Glanz aus Leutershausen, habe man in einem guten Klima miteinander diskutiert. Der Dorfplatz möge ein „Ort der Zusammenkunft, ein Treffpunkt für Jung und Alt, für Klatsch und Tratsch sein“. Er werte das Dorf und das Ortsbild auf.
Auch Landrat Thomas Habermann gefällt der Dorfplatz. Er unterstrich, dass es die richtige Entscheidung gewesen ist, dafür ein Denkmal – das frühere Lehrerwohnhaus – der Spitzhacke zum Opfer fallen zu lassen. So habe man dafür gesorgt, dass auch in Zukunft das Zentrum von Unterwaldbehrungen mit Leben erfüllt ist. In die gleiche Kerbe hieb Landtagsabgeordneter Steffen Vogel. Er werde dem Finanzminister in München mitteilen können, dass jeder Euro der Dorferneuerung hier gut angelegt sei.
Mit deutlichen Worten brach der Landtagsabgeordnete auch eine Lanze für das Leben auf dem Land: „Schauen Sie doch mal, wie teuer man allein in München wohnt!“ Mit dem Geld, das dort monatlich als Miete für eine Wohnung gezahlt wird, kann man bei uns locker ein neues Wohnhaus mit großem Garten finanzieren. Außerdem könne man in einer Dorfgemeinschaft leben. Daher fördere und unterstütze der Freistaat auch den ländlichen Raum. „Wenn alle zusammen hinlangen, dann passt?s“, so sein abschließender Appell.
Dass die Bevölkerung schnell wusste, was sie eigentlich wollte, hob Landschaftsarchitektin Miriam Glanz hervor. „Hier auf dem neuen Platz will man sich im Alltag begegnen und einen Raum für kleine Feste schaffen“. Aus ihrer Sicht „bezieht er sich unauffällig ins Dorfgeschehen ein“.
Bevor er Gottes Segen für die neue Freifläche im Ortszentrum erbat, gratulierte auch der Ortsgeistliche, Pfarrer Wiktor Dziedziech. Er, der damit seine letzte Segnung als Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Besengau vor dem Eintritt in den Ruhestand vorgenommen hat, wünschte sich schöne Begegnungen auf dem Dorfplatz und nicht nur weltliche, sondern hin und wieder auch „fromme Gespräche“ dort.
Den ganzen Tag über wurde die Einweihung dann – musikalisch umrahmt von der Kolping-Kapelle – gefeiert. Die Vereine halfen zusammen, um die Gäste zu bewirten.