Die Veränderungen am Kreuzberg gehen weiter. So wurde erst dieser Tage bekannt, dass Guardian Pater Martin das Franziskanerkloster auf dem Heiligen Berg der Franken verlässt, und auch die Nachricht, dass Bruder Johannes Matthias geht verlässt, machte Ende Oktober wie ein Lauffeuer die Runde. Mittlerweile ist sein Nachfolger, Kai Petersen als erster weltlicher Betriebsleiter im Kloster auf dem Kreuzberg eingetroffen und hat die erste Arbeitswoche hinter sich.
Bruder Johannes Matthias, der seit 2001 als Geschäftsführer auf dem Kreuzberg ist, wird am 21. Januar für ein halbes Jahr für eine Fortbildung nach Italien gehen. „Ich möchte italienisch lernen, das ist schon lange ein Wunsch von mir“, erklärte er. Er wird dazu in Rom im Franziskanerkloster Sant’Isidoro leben. „Italienisch ist eine der drei Hauptsprachen in unserem Orden“, sagte er. Das habe sicherlich damit zu tun, dass der Ordensgründer, der Heilige Franziskus aus Assisi kam. Es werde aber nicht nur in den italienischen Klöstern italienisch gesprochen, sondern auch in den Klöstern der Franziskaner im Heiligen Land.
Geplant sei, dass er im August zurück auf den Kreuzberg kommt. Über einen dauerhaften Weggang von Bruder Johannes Matthias, einen Wechsel in ein anderes Kloster oder gar ein anderes Land, werde erst 2016 entschieden, wenn sich das Kapitel der deutschen Ordensprovinz der Franziskaner trifft, um über Personalfragen zu entscheiden.
Er habe seine Bereitschaft zu einem Wechsel signalisiert. „Wohin es dann wirklich gehen wird, das ist noch nicht klar. Der Wechsel steht im Raum. Das nächste halbe Jahr wird zeigen, wie es mit meinem Ordensweg weitergehen wird.“ Ob Italien, Israel oder Deutschland, da sei alles offen. Nun möchte er erst mal das halbe Jahr in Italien absolvieren.
Allerdings stellte Bruder Johannes Matthias auch klar, dass er weiterhin Franziskaner bleiben wird. Gerüchte, dass er das Ordensgewand ablege, haben die Runde gemacht. „Da ist nichts dran“, betonte er.
Seit 1. Januar ist Kai Petersen als sein Nachfolger als Betriebsleiter auf dem Kreuzberg. Die Geschäftsführung, die bisher Bruder Johannes Matthias zusätzlich inne hatte, wird es in dieser Form nicht mehr geben. Sie wird von der Provinzleitung in München übernommen. Am Kreuzberg selbst gibt es zukünftig den Betriebsleiter und eine Prokuristin.
Zunächst ist Petersen für ein halbes Jahr auf dem Kreuzberg. „Ich hoffe aber, dass es dabei nicht bleibt. Im Augenblick ist es noch offen, in welcher Struktur der Wirtschaftsbetrieb des Klosters künftig geführt wird.“
Für Petersen ist die Stelle auf dem Kreuzberg ein „zurück in die Heimat“. Er ist in Sondheim/Rhön aufgewachsen, begann seinen gastronomischen Werdegang mit einer Lehre als Koch in Mellrichstadt. Nach einer Anstellung in Würzburg absolvierte er in Heidelberg eine Ausbildung zum staatlich geprüften Hotelbetriebswirt. Die nächste Station war Hamburg, hier stieg er in die Betriebsleitung einer Restaurantkette ein und war zehn Jahre Operations-Manager für zwölf Betriebe in ganz Deutschland.
Die freie Stelle auf dem Kreuzberg bot ihm die Möglichkeit mit seiner Familie zurück in die Rhön zu kommen, mittlerweile ist das dritte Kind unterwegs und so passt es genau, dass diese neue Aufgabe in der Rhön quasi auf ihn wartete.
„Der Kreuzberg übt einen besonderen Reiz für jeden Rhöner aus“, darüber ist sie Petersen bewusst. An der gewachsenen Struktur und Tradition will er nichts ändern. Der Betrieb soll weitergeführt werden wie bisher, wie ihn die Rhöner kennen. Sorgen, dass sich grundlegend auf dem Kreuzberg etwas ändern wird, sind unbegründet, machte Petersen deutlich. „Die größte Herausforderung ist für mich, den Kreuzberg so weiter zu führen, dass sein Stellenwert in der Rhön und darüber hinaus erhalten bleibt und ausgebaut wird.“ Einheimische, Touristen und Wallfahrer sollen sich auch künftig auf dem Kreuzberg wohl und willkommen fühlen.
Kai Petersen sieht sich als Ansprechpartner für die Gäste des Klosters. Wer Veranstaltung plane, ob Feste, Hochzeiten, Jubiläen, der könne sich auch weiterhin an die Pforte wenden, wo langjährige Mitarbeiter die Termine entgegennehmen und abstimmen werden.