Jetzt hat auch Bad Königshofen einen öffentlichen Bücherschrank, und zwar in zentraler Lage auf dem Marktplatz in der Nähe des Kornsteins. Es handelt sich nicht um eine umgestaltete Telefonzelle, wie vielerorts üblich, sondern um einen zweckmäßigen und formschönen Schrank.
Angefertigt wurde dieser von der Firma Metallbau Bernhard Weigand, für die Beschriftung sorgte die Firma Lurz-Werbetechnik. Bei dem Design richtete man sich nach bereits vorhandenen Vorbildern und passte es farblich an dem Marktplatz an. Der Schrank ist vor zwei Seiten zugänglich und mit Glastüren transparent gestaltet.
Mittel aus dem Regionalbudget
Das Projekt wurde nach einer Idee des Lions Clubs Bad Königshofen und mit Unterstützung des Regionalbudgets – das sind Zuschüsse des Amts für Ländliche Entwicklung, die die Grabfeld-Allianz verwaltet – realisiert. Die Stadt stellt den Platz zur Verfügung und hat die Aufstellung im Stadtrat genehmigt. Die nicht gedeckten Kosten übernimmt der Lions Club.
Wie der Projektbeauftragte des Lions Clubs, Roland Köth, bei der offiziellen Übergabe erwähnte, gibt es in Deutschland mehr als 3000 Büchertauschstationen, in Bayern über 300. Gekaufte Bücher verstauben oft in Bücherschrank oder werden weggeworfen, das sei schade und widerspreche den ökologischen Gedanken. Der Grundgedanke ist der Büchertausch, man entnimmt ein Buch und stellt ein anderes hinein. Wer kein passendes Buch abgeben kann, darf sich auch bedienen, vielleicht stellt ein anderer Nutzer mehrere hinein. Für Kinderbücher ist die untere Etage des Schranks vorgesehen.
Bücherschrank soll Lust aufs Lesen wecken
Bürgermeister Thomas Helbling und Allianzsprecher Jürgen Heusinger begrüßten die Einrichtung, die eine Bereicherung für die Stadt ist und die Leselust beflügeln soll. Der Bücherschrank soll allerdings keine Konkurrenz zu der städtischen Bücherei sein, die rund 14.000 Titel bereithält, oder zu den örtlichen Buchhandlungen, die viele Titel zum Kauf anbieten, hieß es vor Ort.
Die Initiatoren hoffen, dass nicht nur Bad Königshöfer von dem Angebot Gebrauch machen, auch die Nachbargemeinden, Urlauber und Kurgäste sind eingeladen. Der Lions Club kümmert sich und die Pflege des Bücherschranks, sorgt für Sauberkeit und sortiert unpassende Literatur aus.
Sorge um Vandalismus hat Roland Köth nicht. Was schon in vielen Städten gut funktioniert, sollte auch hier klappen, ist seine Meinung. Die ersten Bücher, die schon vor der offiziellen Eröffnung einen Abnehmer fanden, waren übrigens Kinderbücher.