Das alte Trafohäuschen in Rüdenschwinden soll umgenutzt werde. Bürgermeister Michael Schnupp bat Thorsten Kirchner (Gebietsbetreuer NSG Lange Rhön), der Bevölkerung die Pläne vorzustellen: Das Trafohäuschen werde vom Überlandwerk nicht mehr benötigt und soll zum Vogelschutzhaus umgebaut werden. Eine Eulenstube, Nistkästen sowie Schwalbennester sollen angebracht werden.
Um diese Umnutzung zu realisieren, müsse das Trafohäuschen in das Eigentum der Stadt Fladungen übergehen und diese eine Einverständniserklärung geben. Die Arbeiten am Trafohäuschen sollen, nach Vorstellung Kirchners, ein Gemeinschaftsprojekt des Rüdenschwindener Bevölkerung werden. An den Naturpark könne ein Antrag für Material gestellt werden. Ein künstlerische Außengestaltung sei denkbar. "Es soll optisch was hergeben und schön gestaltet werden", so Kirchner.
Stadt ist in Verhandlungen mit Überlandwerk
Schnupp versicherte, dass die Stadt Fladungen in Verhandlungen mit dem Überlandwerk stehe, dabei gehe es um die Übernahme und potentielle Abrisskosten. Ein Ortstermine stehe an. Auch müsse das Thema noch durch den Stadtrat. Im Juli oder August diesen Jahres könnte es auf die Tagesordnung kommen.
Auf Rüdenschwindens Ortsumgehung werde zu schnell gefahren, wurde in der Versammlung moniert. Da es sich hierbei um eine Kreisstraße handle, so Bürgermeister Schnupp, habe die Stadt keine Handhabe. Den Vorschlag, eine Geschwindigkeitsanzeigentafel anzuschaffen, verwarf er mit der Begründung, dass ein Gewöhnungseffekt einsetze und es sich daher nicht lohne.
Thema Kurtaxe erst einmal zurückgestellt
Wohl seit Jahrzehnten wird in Fladungen darum gerungen, ob eine Kurtaxe erhoben wird oder nicht. In Rüdenschwindens Bürgerversammlung wurde Bürgermeister Michael Schnupp gefragt, warum Fladungen solch eine Gebühr nicht auch erhebt, wie dies in Nachbarkommunen üblich sei. Schnupp stellte klar, dass ein "Bettengeld" oder "Übernachtungseuro" nicht erhoben werden dürfe. "Eine reine Übernachtungspauschale ohne Gegenleistung ist gesetzlich nicht möglich." Es könne höchstens eine Kurtaxe oder ähnliches erhoben werden, bei der der Gast eine Gegenleistung wie ermäßigten Eintritt im Freilandmuseum, Schwimmbad oder Rhönmuseum bekomme.
Das alles müsse im Stadtrat beraten werden. "Im Moment haben wir beschlossen, es nicht anzupacken", sagte Schnupp und begründete die Entscheidung mit der ohnehin schon schwierigen Situation für Übernachtungsbetriebe in den vergangenen zwei Jahren. "Es jetzt einzuführen wäre kontraproduktiv. Es wäre ein falsches Signal in einer schwierigen Zeit." Schnupp vermutete aber, dass es bei der nächsten Haushaltsberatung Thema sein werde.
Agathe Heuser-Panten und Thorsten Kirchner konnten sich dieser Argumentation nicht anschließen. "Es ist keine Belastung für die Betrieb sondern ein durchlaufender Posten, der Gast zahlt die Gebühr", stellte Heuser-Panten klar. Thorsten Kirchner bezeichnete die Annahme, dass Gäste wegen eine solchen Gebühr nicht kommen würden, als "falschen Ansatz".
Von Auffrischungen bis zu Entsorgungsmöglichkeiten
Weitere Themen in der Bürgerversammlung waren: Das Kriegerdenkmal in Rüdenschwinden braucht eine Auffrischung. Die Arbeiten sollen über den Bauhof erledigt werden. Der Weg im Erlesgraben muss neu geschottert werden. Im Stadtrat sei zu diskutieren, ob das heuer noch umgesetzt werden kann. Die Verlängerung des Guckasweges sei beschädigt. Es sei im Moment nicht klar, wer der Verursachers sei. Auf jeden Fall müsse der Weg wieder hergerichtet werden.
Auf den Friedhöfen in Fladungen und den Ortsteilen gibt es keine Entsorgungsmöglichkeiten für Grünabfälle. Bürgermeister Schnupp kündigte an, dass die Stadträtinnen und -räte alle Friedhöfe bezüglich Gestaltung und Einteilung vor Ort anschauen werden. Bei dieser Gelegenheit soll auch darüber diskutiert werden, ob wieder eine Müllentsorgung ermöglicht wird. Wenn dann werde das an allen Friedhöfen der Fall sein.
Nachfragt wurde, welche Aufgaben im Rhönmuseum außer den Bauarbeiten noch anfallen. Die zuständige Mitarbeiterin müsse ein Bestandsaufnahme machen, Eigentumsverhältnisse und rechtliche Fragen zu den Exponaten klären, Verträge ausarbeiten, das Thema Versicherung und Restaurierung von Exponaten falle ebenso an wie die Konzepterstellung der Besucherführung sowie für Schulen und Kindergärten.
Die Frage nach der Überarbeitung der Gestaltungssatzung für Fladungen beantwortet Schnupp mit dem Hinweis auf fehlende Zeit und zu wenig Personal in der Verwaltung. Wenn eine solche Satzung nicht über das Bauamt erstellt werde, könne ein externes Büro beauftragt werden, was aber Kosten verursachen werde. In Zeiten von Klimawandel und der Notwendigkeit erneuerbare Energien auszubauen, sei es an der Zeit, die aus 1978/79 stammende Gestaltungssatzung zu überarbeiten, wurde an den Bürgermeister herangetragen.