Mit einem "Theater Lkw" will das Theater Schloss Maßbach Theater künftig auch in die kleineren Ortschaften bringen. Darauf hatte Anne Maar, Leiterin der Einrichtung in Maßbach, in einem Schreiben an Landrat Thomas Habermann hingewiesen. Dabei gab sie auch einen Einblick in die Situation des Theaters nach Corona und warf einen Blick in die Zukunft.
Insgesamt gesehen habe das Theater die Zeit während der Pandemie gut überstanden. Auch die Abonnentinnen und Abonnenten hätten dem Theater die Treue gehalten, lediglich zehn Prozent haben ihr Abo nicht verlängert. Wichtig sei es gewesen, Angebote für Kinder und Jugendliche aufrecht zu erhalten. "Gerade kulturelle Bildung und gemeinsame (theatrale) Erlebnisse für Kinder halten wir nach dieser Zeit der Einschränkungen für extrem wichtig", so Maar.
Das Theater Schloss Maßbach hat etwa 40 festangestellte Mitarbeitende, wovon nur fünf Schauspielende sind. Die anderen sind Verwaltungsmitarbeitende, Schreiner, Schneiderinnen, Techniker, Veranstaltungstechniker, Dramaturg, Theaterpädagoginnen und -pädagogen.
Publikum und Schauspieler sitzen im Fahrzeug
Nun wolle man mit dem Theater-Lkw eine neue Idee verwirklichen, sagt Anne Maar im Gespräch mit dieser Redaktion. Bei einem Festival habe sie solch einen Lkw gesehen und dabei sei die Idee gekommen, man könnte damit in den Landkreisen Rhön-Grabfeld, Haßberge, Schweinfurt und Bad Kissingen auch kleinere Ortschaften oder Kindergärten und Jugendklubs besuchen. Der Lkw steht bereits auf dem Hof des Theaters. Das Publikum sitzt im hinteren Bereich des Fahrzeugs, davor eine kleine eingebaute Bühne. Allerdings sind aufgrund des Platzes im Lkw nur Stücke für ein bis zwei Schauspieler möglich. An dem Lkw befindet sich eine Rampe, die entsprechend hoch gefahren werden kann. "Auch hier bietet sich Platz für Zuschauerinnen und Zuschauer, insgesamt zwischen 20 und 30 Personen", sagt Anne Maar. Der Vorteil des Theater Lkw ist, dass witterungsunabhängig gespielt werden kann, da Bühne und Publikum im Fahrzeug sind.
Der Lkw wurde von der Gerhard-und-Barbara-Raupach-Stiftung finanziert, der Innenausbau soll über ein Leader Projekt und die Kulturstiftung des Bezirks Unterfranken gestemmt werden. Anne Maar ist dabei zuversichtlich, dass der Theater-Lkw im kommenden Jahr erstmals "auf Theaterreise gehen kann." Man erhofft sich Anfragen von Kindergärten, die sich damit eine Busfahrt nach Maßbach ersparen. "Wir wollen auch Formate für Jugendliche entwickeln und an die Jugendhäuser fahren, Workshops anbieten und so Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit der kulturellen Teilhabe noch leichter zugänglich machen."
Als nächstes stehen der Innenausbau an und die Außenbeklebung. Der Kreisausschuss hatte in seiner letzten Sitzung dem Theater bereits den bisher üblichen Zuschuss von 19.500 Euro gewährt. Über eine eventuelle Erhöhung müssen die Landkreise noch beraten.