Gerald Meder, Geschäftsführer der Rhön-Klinikum AG, stellte Privatdozent Dr. Anno Diegeler als neuen Chefarzt der Kardiochirurgie vor. Diegeler ist schon seit November in Bad Neustadt, um den Übergang so nahtlos wie möglich zu gestalten. Und das sei sehr gut gelungen, wie Meder feststellte.
Immerhin übernimmt Diegeler von seinem Vorgänger eine Klinik, die seit ihrer Eröffnung im Juli 1984 eine Erfolgsgeschichte geschrieben hat. So erfolgte beispielsweise im Dezember 2001 die 50 000. Operation unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine. Und in den vergangenen fünf Jahren machten die Chirurgen der Herz- und Gefäßklinik in Bad Neustadt pro Jahr etwa 3300 Operationen am Herzen.
Bereits seit 1994 ist Diegeler im Rhön-Klinikum-Konzern als Herzchirurg tätig. Zuletzt war er als Leitender Oberarzt am Herzzentrum Leipzig. Außerdem war der 42-jährige Diegeler ein gutes halbes Jahr kommissarischer Direktor der Klinik für Herzchirurgie an der Universität Dresden.
Einer der Schwerpunkte von Diegeler, der auch schon am berühmten Groote Schuur-Hospital in Kapstadt arbeitete, wird die Einführung innovativer Techniken bei Bypass-Operationen sein, unter anderem ohne Einsatz der Herz-Lungen-Maschine über kleine Zugangswege. Außerdem soll die Bad Neustädter Herz- und Gefäßklinik zum Kompetenzzentrum ausgebaut werden.
Nicht an erster Stelle der Prioritätenliste steht die Implantation von Kunstherzen. Doch auch damit wird sich Diegeler beschäftigen. Zwar nicht in diesem Jahr, wie er erklärte, vielleicht aber im nächsten. Denn wie der neue Chefarzt erläuterte, werden Spenderherzen immer knapper. Und um das Problem der Herzinsuffizienz zu lösen, seien Kunstherzen gut geeignet.
Den Posten des ärztlichen Direktors hat Professor Dr. Hans Schweiger übernommen. Er ist seit 1995 Chefarzt für den Bereich Gefäßchirurgie an der Herz- und Gefäßklinik. Als er damals von der Uniklinik Erlangen nach Bad Neustadt kam, habe er durchaus gemischte Gefühle gehabt. Ob für Gefäßchirurgie ein so großer Bedarf in Bad Neustadt zu erwarten sei, habe er sich gefragt. Doch die Prophezeiung von Meder, der von vielen Patienten ausging, sei eingetroffen und sogar übertroffen worden. Inzwischen habe die Gefäßchirurgie etwa 2500 stationäre Patienten pro Jahr und aus den ursprünglich 20 Betten seien inzwischen über 100 geworden.
Einer der Schwerpunkte des 50-jährigen Schweiger ist die Behandlung von Durchblutungsstörungen bei Diabetespatienten. Das sei technisch besonders schwierig, denn der Durchmesser der dabei zu behandelnden Blutgefäße beträgt nur etwa einen bis eineinhalb Millimeter. Inzwischen kommen gerade deswegen Patienten aus dem ganzen Bundesgebiet nach Bad Neustadt, das inzwischen Zentrumsfunktion auf diesem medizinischen Gebiet habe.
Schweiger ist außerdem Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und leitet im September die Jahrestagung in Würzburg.
Schon seit Dezember ist Rainer Schoppik als Geschäftsführer für die kaufmännischen Belange der Herz- und Gefäßklinik zuständig. Der 36-jährige Schoppik ist Nachfolger von Oliver Bredel, der Ende vergangenen Jahres ausgeschieden ist. Seit 1999 ist Schoppik außerdem als Personalleiter der Herz- und Gefäßklinik tätig. Diese Aufgabe wird er auch weiterhin zusätzlich ausüben.