Die Bewohner des Hainbergs in Mellrichstadt wird diese Nachricht nicht eben freuen: Der Einkaufsmarkt Netto im Beethovenweg schließt in absehbarer Zeit. Stattdessen wird der Supermarkt dort neu gebaut, wo schon so viele sind: im Bereich Meininger Landstraße und Thüringer Straße.
Der Zeitplan für das Vorhaben steht noch nicht fest, der Mellrichstädter Bauausschuss hat aber in der Sitzung am Donnerstagabend grünes Licht für die Pläne der Mibeg Development GmbH, Bad Soden-Salmünster, gegeben, die beabsichtigt, auf dem Gelände des ehemaligen Autohauses Krieg einen Lebensmittelmarkt und zwei Fachmärkte zu errichten. Dabei handelt sich sich um einen Takko-Markt (Bekleidung) und einen K+K-Markt (Schuhe). Letzterer wechselt quasi von einer Straßenseite zur anderen, ist bisher zwischen Kik und Logo-Markt zu finden. Beim Takko-Markt handelt es sich um eine Neueröffnung in Mellrichstadt.
Mehr Verkaufsfläche
Die Fläche des Netto-Marktes ist mit 1399 Quadratmetern angegeben, davon 1035 als Verkaufsfläche – 335 mehr als bisher. Takko und K+K haben zusammen eine Grundfläche von 817 Quadratmetern und eine Verkaufsfläche von 741 Quadratmetern. 109 Parkplätze sollen für die Kunden zur Verfügung stehen. Netto und K+K sehen in der Standortverlagerung im Wesentlichen eine Standortoptimierung, bei Netto soll mehr Verkaufsfläche den Umsatz erhöhen. Für Bürgermeister Eberhard Streit birgt die Entscheidung des Discounters eher ein Problem: Die Versorgung insbesondere der nicht mobilen Menschen am Hainberg ist in kurzer Distanz nicht mehr gegeben.
Steine in den Weg legen kann und will der Bauausschuss dem Antragsteller dennoch nicht. Auswirkungen des Neubaus auf den städtebaulich und raumordnerisch geschützten Kupsch-Markt in der Innenstadt sind laut einem Gutachten nicht zu erwarten, da hier, wie es heißt, unterschiedliche Zielgruppen bedient werden. „Wir sind froh, dass Mellrichstadt als Mittelzentrum bei Bauwilligen und beim Handel in den Fokus rückt. Die Läden wollen sich gut aufstellen“, formulierte es der Stadtchef. Der Wermutstropfen: Die Maßnahme ist nicht im Sinne der Bürger am Hainberg. Gleichwohl hat die Stadt keinen Einfluss auf die Entscheidung des Bauträgers.
Und so werden sich in absehbarer Zeit die Kunden von Aldi, Lidl, Netto und E-Center auf engstem Raum verteilen, um ihre Wocheneinkäufe zu erledigen. Bei einer Enthaltung und mit einer Gegenstimme ging der Bauantrag durch.