
Nicht alle jungen Menschen sind in der Lage, ihre Ausbildung ohne Hilfe von außen zu absolvieren: Sie sind sozial benachteiligt, haben Defizite im Sozialisationsprozess und in der Persönlichkeitsbildung oder Schwierigkeiten in der Schule. Für Betroffene gibt es da die Möglichkeit zur Teilnahme an einem Förderprojekt des Deutschen Erwachsenen Bildungswerks.
Über die Dauer der Ausbildung werden junge Leute im Auftrag der Agentur für Arbeit und des Job Center begleitet und ihnen dabei soziale Eigenschaften vermittelt, die in Schule und Betrieb ansonsten kaum berücksichtigt werden. Unter der Leitung von Christine Scheckenbach haben fünf junge Damen und Herren aus den Landkreisen Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen und Schweinfurt zuletzt ein halbjähriges Projekt zum Thema "Werte und Nachhaltigkeit" bearbeitet, an dessen Ende in der Bad Neustädter Unterkunft des Bildungswerks eine einstündige Präsentation ihrer bisherigen Erfahrungen mit dem gesamten Förderprojekt stand.
Exkursionen als Höhepunkte
Schon mit der Begrüßung wird deutlich, was mit dem Projekt vermittelt wird: Mit ausgesuchte Höflichkeit empfangen die jungen Leute die Gäste, stellen sich vor, bieten freundlich lächelnd Platz und Getränke an, um dann in freier Rede zu berichten, was sie während des Projekts bisher erlebt haben und welche Werte für sie wichtig sind.
Einmal pro Woche treffen sich Timo Konrad, Christina Pfeiffer, Julia Grom, Florian Haxhi und Jello Kluza gewöhnlich in der Einrichtung, um gemeinsam Schularbeiten zu besprechen, Gruppenarbeiten zu leisten und Themen zu erörtern, die den Einzelnen beschäftigen. Die Höhepunkte sind Exkursionen in der Region und an Stätten, die etwas mit ihren Berufen zu tun haben. Besonders stach dabei ein einwöchiger Aufenthalt auf dem Holzberghof hervor, bei dem das Thema Teamwork im Mittelpunkt stand.
Immer wieder fällt in den Beiträgen der Name der Leiterin. "Ohne sie wäre ich nicht so weit, wie ich jetzt bin", beteuert Florian Haxhi und erzählt ein wenig von seinen früheren Problemen in der Ausbildung. Inzwischen habe er viel gelernt über Umgangsformen, gesellschaftliche Werte, soziale Kompetenz, was dann auch seine Persönlichkeit gestärkt habe. "Ich habe jetzt Ziele und weiß, worauf es ankommt im Leben", ergänzt Julia Grom.