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ALSLEBEN
Naturfriedhof braucht vielleicht mehr Platz
Der Baum als christliches Symbol findet sich im Naturfriedhof St. Ursula in Alsleben im Friedhofskreuz und im Logo wieder.
Foto: Hanns Friedrich | Der Baum als christliches Symbol findet sich im Naturfriedhof St. Ursula in Alsleben im Friedhofskreuz und im Logo wieder.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 02.04.2019 09:57 Uhr

Vier Jahre ist es her, dass der Naturfriedhof St. Ursula in Alsleben eröffnet wurde. Seitdem fanden dort 95 Urnenbeisetzungen statt und es wurden insgesamt 262 Grabstellen reserviert. Ein „Erfolgsmodell“ also, jedenfalls für die beiden Vorstände des Kommunalunternehmens, Kurt Mauer und Erwin Kruczek, Immer wieder fanden in den vergangenen Jahren Führungen statt, immer wieder stand das „Alslebener Modell“ im Mittelpunkt.

Wie Erwin Kruczek bei einer Sitzung des Verwaltungsrats im Gemeindehaus von Trappstadt berichtete, entsteht derzeit im Spessart ein neuer Naturfriedhof nach Alslebener Vorbild. Dieses entspricht den Vorstellungen der beiden christlichen Kirchen, grenzt aber Menschen mit anderen Vorstellungen nicht aus.

Kruczek ist für die Gemeinden Sailauf und Laufach (Lkr. Aschaffenburg), die einen Naturfriedhof gemeinsam betreiben wollen, beratend tätig. Er hob die Unterstützung des Vorhabens durch das dortige Landratsamt und die Regierung von Unterfranken hervor. Wie in Alsleben sehen die Verantwortlichen den Naturfriedhof im Spessart als Ergänzung zu den vorhandenen Einrichtungen. Die kommunalen und kirchlichen Friedhöfe könnten und sollten in ihrer Bedeutung und Funktion durch den Naturfriedhof nicht ersetzt und nicht geschmälert werden. Im Konzept spiele der Baum als Grab keine Rolle. Gleichwohl stelle der Baum auch im christlichen Sinne ein wichtiges Symbol dar. Er findet sich daher auch im Logo des Naturfriedhofes in Alsleben wieder.

Im Naturfriedhof St. Ursula werden die Grabstellen direkt über der Urne mit einheitlichen Markierungen versehen, die etwa die Größe und Form eines Waldgrenzsteines haben. Der Stein trägt ein kleines Grabschild aus Schiefer. Dieses muss in jedem Fall den Namen des Verstorbenen tragen. Es gibt also keine anonymen Beisetzungen. Das Schild kann individuell mit Symbolen, Gebeten, oder Psalmsprüchen gestaltet werden. In ihrer Einheitlichkeit und Bescheidenheit erinnert die Anlage deshalb eher an einen klösterlichen Friedhof in der friedlichen Atmosphäre eines Laubwaldes. Bestattet werden hier Verstorbene auch über die Landkreisgrenzen hinaus.

Zu Beginn der Sitzung hatte Steuerberater Achim Trost die Jahresbilanz 2017 erläutert. Er bestätigte die gute Entwicklung des Friedhofsunternehmens. Durch die außergewöhnliche Langfristigkeit, mit der das Unternehmen plant und rechnet, müsse die Bilanz anders interpretiert werden, als dies bei normalen Unternehmen der Fall sei. „Ein Friedhof ist da schon eine Besonderheit, und die steuerliche Behandlung wurde eigens mit der Oberfinanzdirektion geklärt“, sagte Trost.

Mauer und Kruczek legten für das Geschäftsjahr 2017 ein überaus positives Ergebnis vor. So betrugen die Einnahmen 89 258 Euro, die Ausgaben beliefen sich auf 44 956 Euro. In den vergangenen Jahren konnten auch ausreichend Rücklagen gebildet werden. Sollte die Nachfrage auf dem derzeit hohen Niveau anhalten, müsste in fünf bis sechs Jahren eine Erweiterung erfolgen. Diese soll nahezu vollständig aus der Rücklage finanziert werden. Für das Haushaltsjahr 2018 belaufen sich die kalkulierten Einnahmen auf 69 500 Euro, die Ausgaben auf 46 800 Euro.

Die Verwaltungsaufgaben werden ab diesem Jahr vollständig vom Kommunalunternehmen übernommen. Bisher war die Verwaltungsgemeinschaft Bad Königshofen unterstützend tätig.

Trappstadts Bürgermeister Michael Custodis würdigte die gute Zusammenarbeit in der Vergangenheit.

Kruczek berichtete über Baumängel am Toilettenhäuschen im Bereich der Wallfahrtskirche St. Ursula. Das Gremium beschloss einstimmig, dass man die Kosten für das Anbringen von Dachrinnen übernehmen werde. Dadurch soll das Gebäude vor Wasserschäden besser geschützt werden.

 
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