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Lebenhan
Nahwärmegenossenschaft in Lebenhan gegründet
Die Funktionsträger der Nahwärme-Genossenschaft Lebenhan eG (von links):  Otmar Elting, Carmen Küth, Egon Heller, Matthias Brändle (Aufsichtsräte) Norbert Peschke, Alexander Vonderau, Peter Küth (Vorstände), Juliane Eisenschmidt, Markus Schwemin, Michael Respondek (Aufsichtsräte) und Michael Bauer (Versammlungsleiter).
Foto: Bernhard Rösch | Die Funktionsträger der Nahwärme-Genossenschaft Lebenhan eG (von links):  Otmar Elting, Carmen Küth, Egon Heller, Matthias Brändle (Aufsichtsräte) Norbert Peschke, Alexander Vonderau, Peter Küth (Vorstände), ...
Bernhard Rösch
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:50 Uhr

Mit großem Engagement hat die Arbeitsgruppe "Nahwärme" das Projekt einer Nahwärmeversorgung Lebenhans zügig vorangebracht. In der Gründungsversammlung für die Genossenschaft "Nahwärme Lebenhan eG" erläuterte der Sprecher des Arbeitskreises, Alexander Vonderau, zunächst die bisherige Arbeit.

Vorgesehen ist die Wärmegewinnung in der bestehenden Biogasanlage durch die Familie Schwemin in Lebenhan. Von dort übernimmt die Genossenschaft die Wärme in einem eigenen Verteilungsnetz und leitet sie in die angeschlossenen Haushalte, wo ein Wärmetauscher und einen Pufferspeicher zu den Genossenschaftsanlagen gehören werden. Die Kosten wurden den Interessierten bereits in früheren Versammlungen dargelegt. Danach ist ein Investitionsbeitrag von 9000 Euro pro Anschluss vorgesehen. Hinzu kommen 3000 Euro für den Erwerb der notwendigen Geschäftsanteile in der Genossenschaft für jeden Anschlussnehmer. In Modellberechnungen wurden die durchschnittlichen Heizungsumbaukosten an den bestehenden Heizungsanlagen auf etwa 13.500 Euro geschätzt.

Der Arbeitskreis berichtete über die Fördermöglichkeiten für die Anschlussnehmer, wonach bei Antragstellung 2023 eine bis zu 40-prozentige Förderung bei maximal 60.000 Euro förderfähiger Kosten zu erwarten ist. Ab 2024 wird eine staatliche Förderung von bis zu 50 Prozent der förderfähigen Kosten von maximal 30.000 Euro angeboten, sofern die Anträge rechtzeitig gestellt sind. Förderfähig sind insbesondere die Anschlusskosten, Umbaukosten im Heizraum, Entsorgung-/Ausbau der Öltanks, Herstellung der Oberflächen des Rohrgrabens auf dem Anschlussgrundstück und der Hydraulische Abgleich. Der Arbeitskreis hat bei Bedarf bereits Hilfestellung bei der Antragstellung in Aussicht gestellt.

Ideale Vorraussetzungen

Vor der eigentlichen Genossenschaftsgründung betonte Vonderau nochmals die Vorzüge eines örtlichen Wärmenetzes unter der Überschrift "Vom Dorf – für das Dorf". Mitbestimmung und gemeinsame Innovationen in den Folgejahren seien elementare Grundlagen, für die das eigene Wärmenetz als Kapital der Wärmegenossen viele Möglichkeiten bieten wird.

Die Erläuterungen zur Genossenschaftsgründung kamen von Andreas Bauer von der Agrokraft GmbH aus Bad Neustadt. Er nannte die Voraussetzungen einer Nahwärmegenossenschaft in Lebenhan mit allen äußeren Umständen ideal. Die Eckpfeiler der Genossenschaft: Jedes Mitglied hat nur eine Stimme hat, die Haftung ist auf den Genossenschaftsbeitrag begrenzt, direkte Mitbestimmung ist gewährleistet und eine unabhängige Prüfungsinstanz mit dem Genossenschaftlichen Prüfungsverband gegeben. Ebenso erläuterte der Fachmann die Beteiligungsmodelle und die Möglichkeiten der Finanzierung von Fremdkapital durch Nachrangdarlehen der Genossenschaftsmitglieder.

Zum Satzungsentwurf ging Bauer auf wesentliche Bestimmungen und auf Fragen ein. Dabei hob er auch den Zweck der Genossenschaft nicht nur für einen Wärmenetzbetrieb, sondern auch für alternative Energiegewinnung, -speicherung und -absetzung hervor, wenn die Entwicklung Anpassungsprozesse verlange. Die Leitung der Genossenschaft obliegt einem Vorstand, die Überwachung des Vorstandes einen Aufsichtsrat. Weiteres Organ ist die Generalversammlung der Mitglieder, wobei die Satzung die jeweiligen Aufgaben und Zuständigkeiten der Organe genau darstellt.

Weitere Infoversammlung

Die Gründung der Genossenschaft erfolgte durch 47 Personen als Gründungsmitglieder. Sie beschlossen einstimmig die Annahme des Satzungsentwurfes. Anschließend wurden folgende Personen in den Aufsichtsrat gewählt: Michael Respondek (Vorsitzender), Otmar Elting (stellvertretender Vorsitzender), Juliane Eisenschmidt, Markus Schwemin, Egon Heller, Matthias Brändle und Carmen Küth (Schriftführerin). Als erste Amtshandlung bestellten die Aufsichtsräte Alexander Vonderau, Norbert Peschke und Peter Küth als Vorstandsmitglieder. Ihnen obliegt nun das operative Geschäft der Nahwärmegenossenschaft. 

Alexander Vonderau betonte, dass die Genossenschaft eine enge Zusammenarbeit mit der Agrokraft GmbH als Dienstleister in der Mitgliederverwaltung und im Rechnungswesen anstrebe. Die Türe für einen Eintritt in die Genossenschaft und einem Nahwärmeanschluss sei in der nun anstehenden konkreten Planungsphase weiterhin offen. Die Genossenschaft wird darüber im Dorf auch nochmals informieren. In Kürze ist eine weitere Informationsversammlung geplant.

 
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