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Bad Neustadt
Nachthimmel im Juli: Stelldichein der Planeten
Die beiden Gasriesen Saturn und Jupiter können leicht am Firmament gefunden werden.
Foto: Bildrechte Verein Sternenpark Rhön e.V. | Die beiden Gasriesen Saturn und Jupiter können leicht am Firmament gefunden werden.
Bearbeitet von Pressemitteilung Roland Müller
 |  aktualisiert: 11.07.2020 02:11 Uhr

Der Juli bringt uns an den sonnenfernsten Punkt der jährlichen Erdumlaufbahn. Am 4. Juli sind es 152 Millionen Kilometer bis zur Energiequelle allen irdischen Lebens. Die anschließende Nacht bringt Vollmond (Neumond am 20. Juli) und zugleich dessen "Gruppentreffen" mit den größten der Planeten, Jupiter und Saturn. Alle drei markieren mit ihrer Flugbahn von Ost nach West die so genannte Ebene der Ekliptik, in der unser gesamtes Sonnensystem rotiert. Auch Venus, als "Morgenstern" sichtbar und in maximalem Glanz am 10. Juli, kurvt diesen Weg entlang. Der rote Wüstenplanet Mars lässt sich ab etwa Mitternacht im Osten blicken und der kleinste von allen, Merkur, könnte gegen Monatsende kurz vor Sonnenaufgang ebenfalls im Osten sichtbar werden.

Detailkarte des Sternbild Herkules.
Foto: Bildrechte Verein Sternenpark Rhön e.V. | Detailkarte des Sternbild Herkules.

Als noch viel größeres Karussell dreht sich die gesamte Sternenkuppel um den Polarstern, der die Nordrichtung zeigt. Die Sterne sind so weit entfernt, dass ihre Positionen untereinander wie fixiert erscheinen. Fixsterne heißen deshalb die vielen tausend Lichtpünktchen. Ihre dichteste Ansammlung, die Milchstraße, wölbt sich im Juli hoch über uns hinweg vom Nord- zum Südhorizont. Drei markante Sterne in ihrer Mitte formen das so genannte Sommerdreieck: Deneb im Sternbild Schwan, Wega (Leier) und Atair (Adler). Deneb ist in Wirklichkeit 200-mal größer als die Sonne. Wega und Atair rotieren so schnell, dass sie an ihrem Äquator verdickt erscheinen und eher Eiern als Kugeln gleichen.

Der Nachthimmel als Kompass und Kalender

Der Juli-Nachthimmel kann auch Kompass und Kalender sein. Überm Nordhorizont leuchtet Capella im Wintersternbild Fuhrmann. Tief im Süden, unserer Hauptblickrichtung, funkelt Antares im sommerlichen Skorpion. Im Westen versinkt das Frühlingsbild des Löwen, und im Osten erscheint Pegasus als Herbstbote. Die Himmelsmitte nehmen Drache, Herkules, Nördliche Krone und Bootes ein. In den wenigen ganz dunklen Nachtstunden darf zunehmend mit Sternschnuppen gerechnet werden. Die Erde kreuzt frühere Kometenbahnen und lässt deren Staubrückstände verglühen.

Es ist also auch im Juli für besten Genuss begeisterter Sternenfreunde gesorgt. Man muss ja nur hochschauen – und störendes irdisches Licht zuvor löschen. Viel Freude dazu wünscht das Team des Sternenparks im Biosphärenreservat Rhön!

Roland Müller, Verein Sternenpark Rhön e.V.  

 
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