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Fladungen
Nachhaltigkeit steht im Fränkischen Freilandmuseum ganz oben auf der Agenda
Aus alten Dachziegel, sogenannten Biberschwänzen, entstand ein Hochbeet. Beim Aufbau konnten Besucher des Museums selbst mit anpacken.
Foto: Hanns Friedrich | Aus alten Dachziegel, sogenannten Biberschwänzen, entstand ein Hochbeet. Beim Aufbau konnten Besucher des Museums selbst mit anpacken.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 09.06.2022 02:21 Uhr

Dass Nachhaltigkeit auch im Fränkischen Freilandmuseum Fladungen eine große Rolle spielt, zeigte Museumsleiterin Ariane Weidlich anhand eines Beispiels bei der Versammlung des Zweckverbandes Fränkisches Freilandmuseum in Fladungen.

Aus alten Dachziegeln, sogenannten Biberschwänzen, entstand ein Hochbeet. "Es war ein spezielles Mitmachprojekt für unsere Gäste, das sehr gut angenommen wurde." Dieses Hochbeet steht nun im Bereich des Alslebener Gemeindebrauhauses. Dafür gab es lobende Worte von Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, derzeit Vorsitzender im Zweckverband Fränkisches Freilandmuseum Fladungen.

In ihrem Rückblick berichteten die Museumsleiterin sowie Linda Wolters, zuständig für den Bereich Kulturvermittlung und Museumspädagogik, gemeinsam mit Niklas Hertwig über die bisherigen Aktivitäten. Ein Problem musste zunächst gelöst werden, da ein Außendepot nicht mehr zur Verfügung stand und geräumt werden musste. Ein Teil der landwirtschaftlichen Großgeräte sind nun in der BayWa-Lagerhalle, alle anderen sind witterungsunabhängig untergebracht.

Die "Arbeitstiere" wurden erneuert

Ein neues Konzept wurde in der Dauerausstellung "Arbeitstiere" umgesetzt. Hierzu gab es eine Förderung von 5000 Euro, 25 Prozent waren Eigenleistung. Zwei neue Medienstationen befinden sich nun dort, ebenfalls Figuren, aber auch Informationen zu den verschiedenen Jocharten. Gleichzeitig wurde die Beleuchtung erneuert.

Gut angenommen werden Sonderausstellungen wie "Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt" und "Refugium" mit Exponaten von Marco Wagner. Die Besonderheit: Diese Exponate sind in den Museumshäusern integriert. Damit setzt das Museum die Reihe zeitgenössische Kunst im Fränkischen Freilandmuseum Fladungen fort, sagte die Museumsleiterin.

Gut angenommen werde auch die Ausstellung zu verschiedenen Redensarten und Sprichwörtern, fügte Niklas Hertwig an. Interessant für die Besucher sind vor allem die Erklärungen. Linda Wolters erwähnte ein Spielwochenende, das ebenfalls auf großes Interesse bei Kindern und Erwachsenen gestoßen ist.

Gästebuch als Motivationsspritze

Zu den Gästezahlen stellte Museumsleiterin Ariane Weidlich klar, dass die Corona-Pandemie noch immer spürbar sei. Sie sprach von einem Minus von 20 Prozent. Motivierend und positiv seien allerdings die zahlreichen Einträge im Gästebuch.

Die Corona-Pandemie hat auch im Fränkischen Freilandmuseum Fladungen zu einem Besucherrückgang geführt. Nun hofft man bei den kommenden Veranstaltungen und Angeboten, wieder vermehrt Gäste ins Museum zu locken.
Foto: Hanns Friedrich | Die Corona-Pandemie hat auch im Fränkischen Freilandmuseum Fladungen zu einem Besucherrückgang geführt. Nun hofft man bei den kommenden Veranstaltungen und Angeboten, wieder vermehrt Gäste ins Museum zu locken.

Ein Hinweis kam zum Mühlentag am Pfingstwochenende, wo ein Steinmetz die Herstellung eines Mühlensteins zeigt. Mit einem Musiktag will man Bands und Musiker ins Museum locken. Diese sollen an verschiedenen Standorten die Möglichkeit zum Auftritt bekommen. Am 28. August ist die Eröffnung der Schmiede Waldberg eingeplant. Krönender Abschluss der diesjährigen Saison wird eine Hubertusmesse im Fränkischen Freilandmuseum sein.

Fladungen ist zwiegespalten

Vorsitzender Erwin Dotzel dankte dem Museumsteam und meinte, dass die Menschen nach Corona süchtig nach Ausflügen sind. Ein weiteres Thema war die Neugestaltung des Museumsparkplatzes, die europaweit ausgeschrieben werden muss, womit sich die Maßnahme verzögert.

Fladungens Bürgermeister Michael Schnupp berichtete aus einer Stadtratssitzung, wo es um diesen Parkplatz ging. "Das Gremium ist dabei zwiegespalten." Ein Diskussionsthema sei die Anzahl der geplanten Parkplätze, wobei man im vorderen Parkplatz erhebliche Probleme sieht.

Die geplanten Bäume würden den Blick auf das Rhönzügle einschränken und es ging um einen behindertengerechten Zugang beim Einstieg in den Museumszug. Auch das Einladen von Fahrrädern sollte bedacht werden. Zu den Bäumen sagte Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, dass Hochstämme gepflanzt werden, das Thema Rollstuhlfahrer habe man im Blick, fügte Kämmerer Andreas Polst an. "Wir schauen, was möglich ist."

Schulden bleiben stabil

Polst gab dann auch einen kurzen Einblick in die Jahresrechnungen 2022 und sprach von einer Ergebnisverbesserung von 190.779 Euro. Erfreulich sei, dass die Museumsbahn sehr gut angenommen wurde, ebenso der Museumsladen. Die Schulden pendeln sich bei 210.000 Euro ein. Sie lagen einst bei 1,15 Millionen Euro. Allerdings verwies der Kämmerer auch auf Investitionen, wie die grundlegende Sanierung des Parkplatzes am Fränkischen Freilandmuseum. Die Rücklagen bezifferte er aktuell auf  knapp 700.000 Euro.

Abschied von Kämmerer Andreas Polst bei der Zweckverbandsversammlung Fränkisches Freilandmuseum Fladungen (von links) Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, der neue Kämmerer Armin Zankl, Andreas Polst, Museumsleiter Ariane Weidlich und Rhön-Grabfeld-Landrat Thomas Habermann.
Foto: Hanns Friedrich | Abschied von Kämmerer Andreas Polst bei der Zweckverbandsversammlung Fränkisches Freilandmuseum Fladungen (von links) Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel, der neue Kämmerer Armin Zankl, Andreas Polst, Museumsleiter ...

Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel verabschiedete bei der Zusammenkunft den langjährigen Mitarbeiter, Geschäftsführer und Kämmerer zum 31. Juni dieses Jahres. Der Präsident erwähnte besondere Herausforderungen wie die personellen Entwicklungen im Fränkischen Freilandmuseum Fladungen, die wegfallenden Einnahmen bei der Pandemie und vor allem die Abwicklung nach dem Unfall des Rhönzügle oder die Unterspülung der Gleisanlange 2017 durch ein Hochwasser.

Mit Leidenschaft und Herzblut

Andreas Polst habe es verstanden, dies alles zu meistern und auch Zuschüsse zu nutzen. Der Bezirkstagspräsident sprach von viel Leidenschaft und Herzblut, das Polst bei seinen Aufgaben zeigte. Für seinen Ruhestand gab es Präsente und eine Freikarte für die Museumbahn auf Lebenszeit.

Andreas Polst sprach den dynamischen Prozess bei der Entwicklung des Museums an und meinte, dass die Arbeit als Kämmerer ihm sehr viel Freude gemacht habe. Sein Nachfolger ist Armin Zankl, der zum 1. Juli sein Amt antritt.

 
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