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TRAPPSTADT
Nach tödlichem Unfall: Kreuzung offiziell kein Gefahrenschwerpunkt
XXX
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 |  aktualisiert: 13.01.2016 11:09 Uhr

Der Morgen nach dem schrecklichen Unfall ist grau und trüb. An der Kreuzung der beiden Bundesstraßen nahe Trappstadt erinnern nur noch Warnschilder vor ausgelaufenem Öl und Reifenspuren an das tragische Geschehen, das hier nur wenige Stunden zuvor seinen Lauf genommen hat.

Am Sonntagnachmittag war nach einem Zusammenstoß ein Auto ins Schleudern geraten und hatte ein Ehepaar aus Trappstadt erfasst, das auf einem Grünstreifen gewartet hatte, um die Straße zu überqueren. Der 58 Jahre alte Mann und seine 54 Jahre alte Frau, die in einer Neubausiedlung in Sichtweite zur Kreuzung wohnten, starben noch an der Unfallstelle.

Es ist nicht der erste schwere Unfall, der sich dort ereignet hat, von einem Unfallhäufigkeitspunkt will Kurt Etzel von der Bad Königshöfer Polizei aber nicht sprechen. Und obwohl es dort am Samstag auch schon einmal gekracht hat. Seit fast vier Jahren ist er hier Dienstellenleiter „In dieser Zeit hat es an der Kreuzung keinen tödlichen Unfall gegeben“, sagt er. Früher aber schon – vor dem Einbau von Warnhinweisen. „Das war einfach tragisch“, sagt Etzel über das Geschehen am Sonntag. Wie die Polizei ermittelt hatte, war kurz nach 14.15 Uhr eine 35-jährige Opel-Fahrerin aus dem Landkreis Hildburghausen auf der Staatsstraße 2283 aus Richtung Römhild kommend in Richtung Trappstadt unterwegs. An der Kreuzung zur Staatsstraße 2282 hielt sie nach ersten Erkenntnissen an einem Stoppschild zunächst an. Zum gleichen Zeitpunkt befuhr ein VW Golf, der von einem 78-Jährigen aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld gelenkt wurde, die Staatsstraße 2282 aus Richtung Bad Königshofen kommend in Richtung Hildburghausen.

An der Kreuzung kam es zum Zusammenstoß. Der Astra prallte gegen die linke Front des Golfs, der nach rechts von der Straße geschleudert wurde. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Ehepaar neben der Fahrbahn auf dem Grünstreifen. Der Golf erfasste beide. Der VW kam etwa 30 Meter nach dem Zusammenstoß in einem Acker zum Stehen. Die beiden Autofahrer erlitten jeweils einen Schock und wurden vom Rettungsdienst in Krankenhäuser gebracht. Die 74-jährige Beifahrerin im Golf kam ohne Verletzungen davon.

Staatsanwältin vor Ort

Eine Vertreterin der Staatsanwaltschaft Schweinfurt machte sich vor Ort ein Bild der Lage. Auf ihre Anordnung wurde ein Sachverständiger eingeschaltet. Die Feuerwehren aus Trappstadt und Bad Königshofen waren mit über 20 Einsatzkräften vor Ort, die Staatsstraße war für mehrere Stunden gesperrt.

Der jüngste schwere Unfall wird die Diskussion um einen Kreisverkehr neu entfachen. „Das ist die sicherste Lösung“, meint Dienststellenleiter Etzel, die zweitsicherste ist eine Ampelanlage“. Ob ein Kreisel dort aber sinnvoll sei, könne er nicht sagen. Dabei erinnert der Polizist an die Diskussion um die Ottelmannshäuser Kreuzung in Bad Königshofen, die sehr wohl einen Unfallschwerpunkt darstelle. Hier hatte sich der Stadtrat unlängst für den Bau eines Kreisverkehrs entschieden.

Trappstadts Bürgermeister Michael Custodis zeigte sich erschüttert über den schweren Unfall. Auch ihn beschleiche jedes Mal ein mulmiges Gefühl, wenn er mit seinem Auto an der gefährlichen Kreuzung stehe, sagt Custodis gegenüber der Main-Post. Er will jetzt in Sachen Kreisverkehr wieder nachhaken, nachdem es in der Vergangenheit dazu aus Trappstadt schon Initiativen gegeben hatte.

 
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    legt auch hier im Landkreis Würzburg fest, was ein Unfallschwerpunkt ist und was nicht. Leider deckt sich die Meinung der Polizei kaum mit der Realität, mit der Meinung der anderen Hilfsorganisationen und den Betroffenen!
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  • H. K.
    Ich frag mich schon von Anfang an, warum nicht gleich ein Kreisverkehr angelegt wurde an diesen besagten Punkten. Ich würde sogar dies noch weiter ausführen und die Kreuzung Aubstadt - Saal- Bad Königshofen noch in die Planung mit aufnehmen. Lieber abgebremst in den Kreisel, als mit 80 Sachen über die Kreuzung, was ist da besser ??? Man sollte darüber nachdenken und Handeln.
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    Der Herr Dienststellenleiter muß mir mal erklären was dann ein Unfallschwerpunkt ist,wenn nicht diese Kreuzung!!An der Kreuzung nach Ottel ist meines wissens noch niemand ums Leben gekommen!Ich habe alleine an dieser Kreuzung,durch meine Tätigkeit bei Feuerwehr und Rettungsdienst,schon 7 Leichen bergen bzw. rausschneiden müssen!Und an der Ottel Kreuzung hatte ich auch schon nen schweren Unfall!!Diese Kreuzungen müssen entschärft werden und das einzige was da etwas bewirkt ist ein Kreisverkehr!!Kosten hin oder her!Hier geht es immerhin um Menschenleben und das ist mit keinem Geld der Welt zu bezahlen!!!
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  • V. S.
    Wenn diese Kreuzung kein Unfallschwerpunkt ist, was ist sie denn dann? Ein Wohlfühloase für Fahrzeuge?? Schaut doch einfach mal die Statistik seit Bestehen der Kreuzung an, was hier schon alles passiert ist. Nicht umsonst ist sie mittlerweile derart ausgeschildert. Des Rätsels Lösung ist meiner Meinung nach ein Kreisverkehr. Das Straßenbauamt, bei dem dieser Kreisverkehr von Anfang an gefordert wurde (wie auch in Kön-Ottelmannshäuser Kreuzung) ist jetzt endlich in der Pflicht. Bürger steht auf!!!!!
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