
Seit der Schließung des "Schwarzen Adler" in Herbstadt im Jahr 2015 gab es lange keine Einkehrmöglichkeit mehr im Ortskern der Grabfeldgemeinde. Das hat sich unlängst geändert: Der eigens für das Projekt "Eröffnung einer neuen Wirtschaft" gegründete Verein "Schwarze Schafe" lädt immer am Donnerstag ab 19 Uhr zum Besuch seiner Kneipe ein, die in der früheren Gefrieranlage des Dorfes eingerichtet wurde.
Die "Schwarzen Schafe" haben 20 aktive Helfer

Die beiden Vereinsvorsitzenden Tobias Rauch und Jürgen Ankenbrand, Schriftführer Karsten Büttner und Kassier Dominik Neumann sind mit Recht stolz darauf, was sie und etwa 20 aktiven Helfer aus den Reihen der rund 50 Vereinsmitglieder, darunter ein Drittel Frauen, in vielen Stunden Eigenleistung geleistet haben, angefangen vom neuen Anstrich bis hin zu Holzvertäfelungen an den Wänden.
Der Innenraum der in den 1950er Jahren errichteten Gefrieranlage, in der sich später auch für ein paar Jahre eine Verkaufsstelle für Backwaren befand, ist denn auch nicht mehr wiederzuerkennen. Auch wenn noch ein paar Arbeiten anstehen wie der Einbau neuer Fenster und das Einbringen einer Wärmedämmung über der Decke, lässt es sich schon gemütlich einkehren im Lokal, in dem Platz für bis zu 30 Gäste ist.

Theke stammt aus Kneipenauflösung
Angeboten werden dort jeden Donnerstag neben diversen Getränken auch Pizzen. Die Theke stammt übrigens aus einer Kneipenauflösung in Reyersbach. Einen Namen hat die neue Herbstädter Lokalität, für die im Februar 2021 die Schankgenehmigung erteilt wurde, noch nicht. "Da sind wir noch am Überlegen", so Schriftführer Karsten Büttner, der sich wie seine Vorstandskollegen darüber freut, dass sie bei der Umsetzung ihres Projektes immer tatkräftig von der Kommune, dem Landkreis oder auch der Allianz Grabfeldgau unterstützt wurden.
So gab es für die neuen Polster der Bänke und Stühle, die noch aus dem Schwarzen Adler stammen, vom Kreis einen Zuschuss in Höhe von 800 Euro, die Kosten für den Einbau der neuen Fenster und der Dämmung in Höhe von etwas mehr als 12.000 Euro werden sich die Gemeinde und Grabfeld-Allianz teilen. "Mittelfristig wollen wir auch die Fassaden des Gebäudes optisch ansprechend gestalten", deutet Vorsitzender Jürgen Ankenbrand an, welche weitere bauliche Maßnahme sich der Verein noch vorstellen könnte.
Lokalität ist für alle offen
Die Unterhaltskosten zum Beispiel für die Elektroheizung trägt die Gemeinde, während der Verein eine monatliche Pacht bezahlt. Ankenbrand betont, dass die Gaststube der "Schwarzen Schafe" allen offensteht, also nicht nur den Vereinsmitgliedern oder den Herbstädter Bürgern. "Bei uns sind wie früher im Schwarzen Adler alle willkommen, die am Donnerstagabend einmal in gemütlicher Runde einkehren möchten."
Möglicherweise werde man die Öffnungszeiten schon bald erweitern, indem man am Sonntag zum Frühschoppen öffnen wird. "Auch Familienfeiern wie Geburtstage oder Kommunionen sind bei uns nach Absprache möglich", ergänzt sein Vorstandskollege Tobias Rauch. Froh ist Rauch darüber, dass nach den Corona-Einschränkungen nun keine Auflagen mehr für Gaststätten bestehen. "Hoffentlich bleibt das noch lange so."
