Eigentlich wollte sich Agathe Heuser-Panten nach eigenen Worten bei der Stadtratssitzung nicht zu den Vorgängen um den Rewe-Markt äußern, jedoch seien in der Bevölkerung so viele Gerüchte im Umlauf, dass sie sich zu einer Stellungnahme entschlossen habe.
Die Klage der Stadt - die einstimmig beschlossen worden war, wie sie betonte - richte sich nicht gegen den Bürgermeister Thomas Fischer oder gegen Nordheim, sondern gegen den Bebauungsplan der Nachbargemeinde und gehe auch auf eine Empfehlung des Landrats zurück. Er war als Vermittler eingeschaltet worden und hatte diesen Weg in Betracht gezogen, um die rechtlichen Zusammenhänge zu prüfen.
Ausschlaggebend für die Entscheidung des Konzerns, Fladungen den Rücken zu kehren und nach Nordheim umzusiedeln, seien jedoch nicht Grundstückspreise, sondern wirtschaftliche Überlegungen gewesen, sei ihr von Vertretern der Lebensmittelkette versichert worden. Die Kundenprognose falle für Nordheim günstiger aus als für Fladungen, sei ihr mitgeteilt worden.
Interessent für Markt-Standort
Es gebe jedoch noch einen Interessenten für das Grundstück der Stadt, der seine Entscheidung in den nächsten Wochen bekannt geben werde. Sollte ein Geschäft zustande kommen, würde wohl auf die Klage verzichtet. Die Drohung Nordheims, aus der Verwaltungsgemeinschaft auszutreten, müsse ernst genommen werden und es sei außerdem unabsehbar, ob der „Flurschaden“ nicht größer sei, als die Angelegenheit es wert sei, wie Andreas Hoch kommentierte.
Die Bürgermeisterin teilte außerdem mit, dass die finnische Stadt Kö die Städtepartnerschaft aufgekündigt habe. Offensichtlich spielten finanzielle Gründe bei der Entscheidung eine Rolle. Das nächste Treffen in Nora in Schweden soll aber noch stattfinden. Die Frage, wie sich künftig Fladungen verhält, solle aber demnächst auf die Tagesordnung kommen.
Schützenverein sucht Bleibe
Ungeklärt ist auch nach wie vor, wo der Schützenverein untergebracht werden soll. Auf eine Anfrage hin berichtete die Bürgermeisterin, dass der Verein noch auf der Suche nach einer Unterkunft sei, weil er seine bisherige Heimstatt im Fremdenverkehrszentrum nach dem Hochwasser nicht mehr beziehen könne. Bisher sei aber auch noch keine Förderung in Aussicht gestellt worden, bedauerte die Rathauschefin.