
Am Samstagmittag ging es entlang der Ostheimer Marktstraße hoch her. Die Uhstemer Fosenöchter (UFos) hatten nach kreativer Zwangspause endlich wieder zum Sturm auf das Rathaus geblasen. Erklärtes Ziel: Der Stadtführung mit einem närrischen Großaufgebot den Schlüssel zu entreißen. Unterstützt durch Vertreter des Stadtrats, harrte Bürgermeister Steffen Malzer lange tapfer aus. Letztlich blieb ihm jedoch nur die Kapitulation.
Düstere Gestalten vor dem Rathaus
Nach einem scharfen Wortgefecht, bei dem beide Parteien einander nichts schenkten, gab der Stadtchef auf. Bis Faschingsdienstag schwingen nun Amelie I. und Samuel I. (Kinderprinzenpaar) sowie Kristina II. und Ingo I. (Fischer) ihr Narrenzepter. Das Quartett will Ostheim – getreu dem diesjährigen UFo-Motto – in einen Großstadt-Dschungel verwandeln. Passenderweise lungerten bereits einige dubiose Gestalten neben lodernden Feuertonnen herum, um dem Genuss von Hochprozentigem zu frönen und auf diverse Missstände hinzuweisen.

Zuvor hatte die Stadtkapelle das närrische Volk lautstark vor den Amtssitz des Bürgermeisters geleitet; auch auf die Mellrichstädter Karnevalsgesellschaft war wie immer Verlass. Deren am Vorabend gekürtes MKG-Prinzenpaar Katharina I. und Sven I. (Hanke) standen den befreundeten UFos gerne unterstützend bei.
Der Bürgermeister hat nichts zu verbergen
Nach dem Aufmarsch philosophierten die Polizisten Mirko Seifert und Frank Fetzer darüber, ob alles ruhig in "Uhste Downtown" sei oder ob man der brodelnden Gerüchteküche rund um den amtierenden Stadtchef Glauben schenken dürfe. Schließlich sei dieser, anders als sein Vorgänger Uli Waldsachs, vorzugsweise virtuell unterwegs. Vielleicht ein Indiz dafür, dass Steffen Malzer etwas zu verbergen hat? Die Antwort kam lautstark vom Betroffenen selbst: "Ihr Flitzpiepen, ich habe nichts zu verbergen, es schaut super aus in Uhste."
Ob das Bettina und Manfred Graumann genauso sahen? Ihr ernüchterndes Fazit: Hunger auf etwas Warmes sollte man besser erst abends bekommen und auch der fragwürdige Charme mancher Gasse blieb den "Luftschnappern" verschlossen. Beim Gedanken an einen Biergarten im Herzen der Stadt waren jedoch aller der gleichen Meinung. "Es ist nicht alles schlecht", legte der Stadtchef erneut nach, indem er die kreative Idee eines Wellnesstempels (das Toilettenhäuschen am Streuparkplatz) aufgriff. Diese Argumente überzeugten schlussendlich wenig.

Charmeoffensive der Prinzessinnen
So beschloss das Ehepaar, per Taxi nach Mellerscht weiterzureisen. Wenigstens auf regionale Taxler ist Verlass, denn unter kräftigem Beifall entstiegen diesem sogleich zwei Prinzenpaare. Das Geheimnis war gelüftet. Spätestens nach einer Charmeoffensive der Prinzessinnen schmolz des Bürgermeisters Herz dahin. Nun wolle man feiern, bis die Hacken glüh’n, versprachen Kristina II. und Ingo I. ihrem jubelnden Volk.
Die Regentschaft der Fosenöchter, die mit einem "dreifach donnernden Uhste Helau" besiegelt wurde, wird bei den Prunksitzungen am 21. und 28. Januar, am 11. Februar sowie beim Faschingsumzug der UFos am 18. Februar 2023 ihren Höhepunkt finden.