Die Umgestaltung des Dorfplatzes in Schönau an der Brend erregt weiterhin die Gemüter in der Rhönradgemeinde. Das jedenfalls zeigte sich bei der Bürgerversammlung am Dienstagabend. Um eine endgültige Entscheidung zu treffen, sei ein Bürgerentscheid der richtige Weg, sagte der zweite Bürgermeister Reinhold Nöldner.
Wobei die Bürger als Alternative eine nochmalige Versammlung vorschlugen, bei der nur das Thema "Dorfplatzgestaltung und Weißes Roß" besprochen werden soll. Danach müsste sich dann der Gemeinderat richten. Bürgermeisterin Sonja Rahm hatte erneut das Projekt vorgestellt und darauf verwiesen, dass erhebliche Zuschüsse fließen würden. Allerdings habe sich der Gemeinderat nicht einigen können und bei einer Patt-Situation sei das Projekt dann abgelehnt worden.
Dorfplatz sei ein "Alleinstellungsmerkmal"
Damit gaben sich die Schönauer allerdings bei der Bürgerversammlung nicht zufrieden. Sie erwähnten vor allem einen Infopunkt zum Thema Rhönrad und eine ansprechende Dorfmitte. "Das ist doch ein Alleinstellungsmerkmal, das wir nutzen sollten", hieß es. Es müsse ja kein Rhönradmuseum sein, aber doch ein begehbarer Informationsbereich, ausgestattet zum Beispiel mit einem QR-Code oder kleinen Filmchen.
Einstimmig die Meinung zum aktuellen Platz: "So kann es nicht bleiben!" Vereine könnten den Platz bei kleineren Festen oder zum Mainbaumaufstellen nutzen, wobei auch an eine entsprechende Technik gedacht werden müsse. "Wir hätten dann einen verkehrsberuhigten Bereich." Wichtig sei es, das Rhönrad und eventuell die Bücherei mit einzubinden und Ladesäulen für E-Bikes oder auch eine Ausschankmöglichkeit bei Festen zu bieten, so die Anwesenden.
Das alles müsse aber durchdacht sein, meinte Eberhard Märkert. Er stellte die Frage, wer das alles betreuen solle. Darüber könne man diskutieren, wenn es erst einmal da ist, waren sich Schönauer einig.
Ein ebenerdiges Arztzimmer war ebenso im Gespräch, wie ein Spielbereich für Kinder. Man müsse doch für die Zukunft planen und keinesfalls dürften die Zuschüsse verfallen. "Dazu brauchen wir eine klare Meinung der Bevölkerung, wie es weiter gehen soll", sagten Bürgermeisterin Sonja Rahm und ihr Stellvertreter Reinhold Nöldner. Letztendlich war man sich einig, das Thema im Gemeinderat noch einmal anzugehen und eine erneute Bürgerversammlung als Entscheidungshilfe durchzuführen.
Sicherung der hausärztlichen Versorgung als aktuelles Thema
Eingangs hatte die Bürgermeisterin einen Rückblick über die gemeindlichen Einrichtungen gegeben. Bei der 16. Gemeinderatssitzungen wurden 318 Tagesordnungspunkte behandelt. Schönau zählte am Jahresende 798 Einwohner. 49 Wegzügen standen 34 Zuzüge gegenüber. Es gab 10 Sterbefälle und sieben Geburten. Die Gemeinde Schönau besitzt 109 Gewerbebetriebe.
Informationen gab es aus den beiden Allianzen. Hier wurden aus dem Regionalbudget der Kreuzbergallianz der Kauf und Einbau einer Malzmühle mit Trichterspeicher in Schönau, die Umrüstung der Beleuchtung in der DJK Sporthalle Schönau und Sportgeräte finanziert. Zudem wurden Einzelmaßnahmen gefördert und Baulücken und Leerstände thematisiert.
Gesucht werden nach wie vor Entwicklungslotsen in der Gemeinde. Bei der NES-Allianz ging es um die Ausweisung von Allianzradwegen, konkret um Routen, Sehenswürdigkeiten, Gastronomie, aber auch E-Bike-Ladesäulen. Aktuelle Themen sind die Sicherung der hausärztlichen Versorgung oder auch ein Waldkindergarten nach dem Vorbild von Unsleben.
Wald- und Wiesenkindergarten ist ausgelastet
Die Bürgermeisterin ging auch auf die Umgestaltung des Friedhofs in Schönau ein und erwähnte die Einrichtungen der Feuerwehren und dankte den Wehrleuten für ihren Einsatz. Vor allem die Kinder- und Jugendfeuerwehren würden laut ihr gut angenommen.
Das Waldverfahren Schönau ist mit der Abmarkung der Waldgrundstücke hingegen abgeschlossen. Nun folgt ein Flurbereinigungsplan. Dazu gibt es eine Teilnehmerversammlung, die am 18. Juli um 19 Uhr in der Sporthalle Schönau stattfindet. Informationen gab es zur Bauhofgemeinschaft Brend-Saale und deren Aufgaben – die Pflege der Grünanlagen, Mähen und Mulchen oder den Unterhalt der Wasserversorgungsanlagen.
Ausgelastet ist der Schönauer Wald- und Wiesenkindergarten mit derzeit 80 Kindern. Kurze Diskussionen gab es zur Zukunft des Kindergartens nach der Übernahme durch die Gemeinde. Hier stellte sich die Frage, wie es mit dem Kindergartenverein weiter geht und was aus dem Vermögen wird. Die Bürgermeisterin sagte, dass der Verein bestehen bleibe und eventuell in einen Förderverein umgenutzt werden kann. Auch eine Auflösung sei möglich.
Auch die Nahwärme und der neu eröffnete Dorfladen, der sehr gut angenommen wird, waren kurz Thema. Informationen gab es zum Breitbandausbau, der bis 2028 abgeschlossen sein soll.