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MELLRICHSTADT
Nach 40 Jahren: Metzgerei Ohibsky schließt die Türen
Am kommenden Samstag ist Schluss: Herbert (links), Gabi und Nadja Ohibsky (von rechts) sowie Verkäuferin Tanja Schraut bedanken sich bei ihrer Kundschaft für die jahrelange Treue.
Foto: Brigitte Gbureck | Am kommenden Samstag ist Schluss: Herbert (links), Gabi und Nadja Ohibsky (von rechts) sowie Verkäuferin Tanja Schraut bedanken sich bei ihrer Kundschaft für die jahrelange Treue.
bgb
 |  aktualisiert: 03.12.2019 09:42 Uhr

Der Mai kommt, und die Innenstadt und speziell der Roßmarkt wird um ein Geschäft ärmer. Die Metzgerei Ohibsky schließt am Wochenende nach fast 40 Jahren die Türen des Fleischereiladens und auch des direkt daneben liegenden Cafés.

Von 1963 bis 1966 hat Herbert Ohibsky bei der Metzgerei Döpfert in Nüdlingen das Metzgerhandwerk erlernt. Nachdem er dann zwei Jahre bei der Metzgerei Fuchs in Waldbrunn beschäftigt war und zwei Jahre seinen Wehrdienst abgeleistet hat, kam er Anfang 1970 in den Betrieb von Karl Haaf am Roßmarkt. Im August 1977 übernahm er dann den Betrieb, ein Jahr zuvor hatte er die Meisterprüfung abgelegt.

Vom Friseursalon in die Metzgerei

Seit 1972 ist Ohibsky mit seiner Frau Gabi verheiratet, die von Beruf eigentlich Friseurin war, sich aber bei der Firma Pecht in Bad Königshofen für das Metzgereigeschäft fit gemacht hatte und so von Anfang an mit dabei war. Ihre Mutter Liesel Schmuck gehörte damals auch mit zum Haushalt und kochte für das Personal. Der Partyservice, ein Angebot seit Geschäftsbeginn, wurde sehr gut angenommen. Nicht zu vergessen auch das täglich wechselnde Mittagessen, das seit 20 Jahren außer Haus geliefert wird und das die Kunden wohl vermissen werden.

Mit Tochter Nadja kam vor über 20 Jahren eine weitere Generation in den Betrieb. Seit Familie Ohibsky 2015 gleich neben dem Laden das Café am Roßmarkt eröffnet hat, hatte Nadja Ohibsky nahezu jeden Tag Torten und Kuchen gebacken und damit viele Gäste angelockt.

Zahlreiche Lehrlinge ausgebildet

Ausbildung wurde bei Herbert Ohibsky großgeschrieben. Sieben Metzgerlehrlinge hat er ausgebildet, einer wurde sogar Prüfungsbester. Ein besonderer Mitarbeiter war sein Geselle Volker, der in Bad Neustadt gelernt hatte und von Anfang an mit im Schlachthaus war. In all den Jahren war er, abgesehen von einem Unfall, keinen einzigen Tag krank, hob Herbert Ohibsky anerkennend hervor. Zu Fleischereifachverkäuferinnen hatten Gabi und Nadja Ohibsky insgesamt 16 junge Frauen ausgebildet, auch hier gab es zwei Prüfungsbeste.

Viel Wert wurde auf Qualität und Produkte aus der Region gelegt, so der Metzgerei-Chef. Die Rinder kamen aus dem Stall von Willi Schnupp aus Ostheim, die Schweine von Udo Menninger aus Hollstadt. Bis 2004 wurde noch selber geschlachtet. Als dann das Niklasheim gebaut wurde und keine Stallungen im Bereich der Metzgerei mehr da waren, ließen die Ohibskys in Wülfershausen schlachten.

Zeit für Hobbys

Langeweile wird es nach der Betriebsschließung für die Familie nicht geben. Herbert Ohibskys Hobbys sind seine Tauben, Angeln und Pilze suchen. Und alle 14 Tage verkauft er donnerstags beim Grünen Markt auf dem Marktplatz weiter Bratwürste. Tochter Nadja wird man künftig hinter der Fleisch- und Wursttheke im Einkaufsmarkt E-Center antreffen, und Gabi Ohibsky hat nun Zeit für Reisen und Ausflüge, wie sie sagt.

Drei Generationen auf einem Bild bei der Ladeneröffnung am Roßmarkt im Jahre 1977: Chefin Gabi Ohibsky und Mutter Liesel Schmuck (von rechts) mit Tochter Nadja und zwei Metzgereiverkäuferinnen.
Foto: Ohibsky | Drei Generationen auf einem Bild bei der Ladeneröffnung am Roßmarkt im Jahre 1977: Chefin Gabi Ohibsky und Mutter Liesel Schmuck (von rechts) mit Tochter Nadja und zwei Metzgereiverkäuferinnen.
 
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