
Erst in Saal, dann in Bad Königshofen verwirklichte Carmen Lang ihren Traum vom eigenen Baby- und Kindermoden-Geschäft. Doch jetzt ist Schluss, der Ausverkauf läuft. Zeit für einen Rückblick auf weinende und lachende Kinder, aufgeregte Eltern und die Freude an der Arbeit mit Dreikäsehochs.
Wie kamen Sie zur Geschäftsidee „Bambino Babyshop“?
Carmen Lang: Ich war selbst junge Mutter und bin Vollblutverkäuferin von Anfang an. Die Idee, Artikel, die zu meiner momentanen Situation passen, zu verkaufen, bot sich einfach an.
Lang: Nein, aber ich musste aus den Räumlichkeiten in Saal ausziehen und so bin ich im
Januar 1989 nach Bad Königshofen gekommen. Nach 36 Jahren bin ich auch eine Bad Königshöferin.
Lang: Aufgrund der Nachfrage von Kunden, warum keine Kinderbekleidung angeboten wird, habe ich die Kinderbekleidung zusätzlich ins Sortiment genommen. Dieser Bereich hat mir dann so viel Freude bereitet, dass ich ihn immer weiter ausgebaut habe.

Nervte eine quengelnde Kundschaft nicht manchmal?
Lang: Überhaupt nicht! Kinder kamen manchmal weinend in den Laden und sind freudestrahlend wieder gegangen. Es war mir immer wichtig, Zugang zu meinen „kleinen“ Kunden zu bekommen, dass sie gerne wieder kommen.
Lang: Ja, schon! Auch damals wollten die Eltern immer nur das Beste für ihr Kind.
Heute sind die Eltern geprägt durch die Medien und wissen genau, was sie für ihr Kind unbedingt benötigen. Da hat meine Beratung, die mir immer wichtig war, das eine oder andere aufklären können.
Lang: Oh nein! Jedes Kind ist was Besonders. Und die große Weisheit bezüglich Kindern gibt es nicht. Wichtig ist es meiner Meinung nach, zum Beispiel bei einem Nein zu bleiben und dazu zu stehen. Auch dann, wenn Leute die Diskussion mit dem Kind mitbekommen. Kinder wollen Grenzen und diese gilt es einzuhalten, egal wer dabei zuhört.

Lang: Es gibt zig Episoden aus all den Jahren. Spontan fällt mir jedoch eine ein, mit einem circa eineinhalb Jahre alten Knirps. Ich habe verschiedene Bobbycars im Geschäft. Er hatte sich eines geholt und mich dann wirklich auf eine ganz besondere Art gefragt, ob das ein „Unimog“ ist. Mir war nicht bewusst, welches Fahrzeug das ist. Die Mutter hat dann aufgeklärt, dass der Opa genauso ein Fahrzeug besitzt.
Lang: Das Gewerbe hat in Bad Königshofen die gleichen Probleme wie andere Städte, auch Großstädte. Unser Privileg ist, dass wir unsere Kunden meistens kennen. Dadurch beraten wir unsere Kunde individueller.
Lang: Ich würde mir wünschen, dass Jungunternehmer/Gründer Unterstützung bei der Stadt finden würden, wenn neue Geschäfte eröffnet werden sollen.

Lang: Zurückstehen mussten meine Familie und meine Enkel.
Freuen kann ich mich jetzt auf mehr Zeit mit meiner Familie und meinen Enkeln.
Carmen Lang, das Bambino und die Werbegemeinschaft
14 Jahre lang hatte Carmen Lang das Amt der Werbegemeinschafts-Vorsitzenden inne. Mit ihrem Team hat sie die Winterzauber und Sommerzauber-Events organisiert oder das Adventshaus mit Kinderbildern zum Erfolg geführt. Sie hat die Gemeinschaft auch für Vereine und Handwerksbetriebe geöffnet.