Der Muttertag an diesem Sonntag, 9. Mai, hat bei vielen Familien Tradition. Kleine Kinder überreichen selbst gebastelte Geschenke, decken den Frühstückstisch oder tragen ein Gedicht vor. Bei erwachsenen Kindern steht zur Feier des Tages ein Besuch bei Mama, Oma oder Schwiegermutter auf dem Programm – häufig mit einem Strauß Blumen. Doch wie sieht es in anderen Ländern aus? Wird der Tag dort ebenso gefeiert? Diese Redaktion hat sich bei Fladunger Bürgern aus unterschiedlichen Herkunftsländern umgehört.
"Der niederländische 'Moederdag' wird traditionell am zweiten Maisonntag gefeiert", erzählt Marieke Schmitt, die aus Holland stammt. Ganz traditionell mit Frühstück und Blumen. Sie erinnert sich, dass sie in der Schule immer ein Gedicht auswendig lernen musste. „Es ist wie bei uns, wahrscheinlich weil wir Nachbarn sind.“
Britische Mütter sind eher dran
Die Briten sind mit dem Ehrentag ihrer Mums früher dran, weiß auch Marieke Schmitt, die spontan bei ihrer Freundin aus Schottland nachfragt. Bereits im März lassen Engländer, Schotten, Iren und Waliser ihre Mütter hochleben. Das kommt daher, dass es im 16. Jahrhundert jungen Bediensteten nur an einem Tag im Jahr erlaubt war, ihre Heimatkirche, die „Mutter-Kirche“, zu besuchen. Dies geschah am Mothering Sunday oder auch „Refreshment Sunday“ (Erholungssonntag) und da zu diesem Anlass die jungen Leute ihrer Mutter einen Kuchen oder Blumen mitbringen durften, wurde aus dem Mothering Sunday der Muttertag, an dem die Mutter beschenkt und geehrt wurde.
In Amerika, dem Mutterland des Feiertages, fällt der Mother’s Day wie bei uns auf den zweiten Sonntag im Mai. Dort wurde dieser Tag von Anna Jarvis im Jahr 1908 erfunden, die ursprünglich eine Feier zu Ehren ihrer verstorbenen Mutter abhalten wollte. Bereits 1914 wurde der Mother's Day in den USA offiziell eingeführt und verbreitete sich von da aus in die ganze Welt. „Es ist ein eher kommerziell ausgerichteter Feiertag“, erzählt Nathan Porch, der aus Montana stammt. Die Mütter bekommen Blumen, Karten, Schokolade oder andere Geschenke, außerdem gibt es ganz traditionell das „breakfast in bed“ und die Väter machen ihren Frauen auch eine kleine Freude. Übrigens: In den USA ist der Muttertag nach Weihnachten und Ostern der lukrativste Feiertag.
Weltfrauentag ist in Russland wichtiger als Muttertag
„In Russland gibt es eigentlich keinen Muttertag“, erklärt Natalja Mezker, die aus Kasachstan stammt. „Dort gibt es nur den 8. März, den Weltfrauentag.“ Anders als hier ist es ein richtiger Feiertag, an dem alle Frauen, also Mütter, Omas, Tanten und Nichten, gefeiert werden. Es geht darum, den Frauen einen schönen Tag zu bescheren, an dem sie nicht arbeiten müssen. „In der Schule haben uns die Jungs zum Beispiel Rosen geschenkt“, erinnert sich Natalja Mezker. Ähnlich wie bei unserem Muttertag werden nämlich auch am Frauentag gerne Blumen verschenkt und Zeit mit der Familie verbracht.
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So hat jedes Land seinen ganz eigenen Brauch, um die Mütter an einem Tag zu ehren und ihnen Aufmerksamkeit zu schenken. Doch am Ende drücken alle Traditionen dasselbe aus: "Mama, wir lieben dich!" Gerade in Zeiten von Homeoffice, Homeschooling, Haushalt und Co. haben Mütter das auch verdient.