Der Preisregen für die Agrokraft ist auch auf Unsleben gefallen. Die Biogasanlage dort, die von der Agrokraft Streutal GbR betrieben wird, wurde als eine Musterlösung für zukunftsfähige Biogasanlagen ausgezeichnet. Ausrichter des Wettbewerbs ist das Kuratorium für Technik und Bau in der Landwirtschaft (KTBL) in Zusammenarbeit mit dem Bundeslandwirtschaftsministerium.
Die Agrokraft Streutal GmbH & Co. KG betreibt in Unsleben die bekannte Biogasanlage. Der Clou ist dort die Gas-Gewinnung. Als die Anlage 2007 in Betrieb genommen wurde mit einer Leistung von rund 625 Kilowatt, ergab sich ein Überschuss an Wärmeenergie von rund 20 Prozent. Nachdem am Standort jedoch eine Ferngasleitung des regionalen Energieversorgers Rhöngas verläuft, wurde eine Biogas-Aufbereitungsanlage installiert. Hier wird Methangas aufbereitet und erhält Erdgas-Qualität. Mittlerweile werden durch dieses Konzept zehn Prozent des Erdgas-Verbrauchs in Rhön-Grabfeld durch die Biogas-Aufbereitungsanlage in Unsleben gewonnen, wie Agrokraft-Geschäftsführer Mathias Klöffel erklärt, der zusammen mit Thomas Balling dort die Verantwortung trägt.
An diesem Anlagen-Konzept sind 46 Landwirte als Gesellschafter beteiligt. Als Substrate werden Maissilage, Getreide-Ganzpflanzensilage (GPS) und Wirtschaftsdünger eingesetzt. Das Blockheizkraftwerk der ersten Anlage liefert die Wärme für die Gasaufbereitung und versorgt ein Nahwärmenetz und eine Gärtnerei. Mit einer Abgasnachbehandlungsanlage werden Formaldehyd- und Methanemissionen aus dem BHKW weitgehend eliminiert. Um den Maisanteil zu verringern, führen die Landwirte Anbau- und Gärversuche mit durchwachsener Silphie und Szarvazi-Gras durch. Darüber hinaus legen sie Blühstreifen an, die zur Erhöhung der Artenvielfalt beitragen und das Landschaftsbild verbessern.
Zusammen mit der Agrokraft wurde auch der Biohof Räder in Bastheim für seine Biogasanlage mit Nahwärmenetz ausgezeichnet.