Steht die DJK Schönau vor dem Aus? Für den fast 100 Jahre alten Traditionsverein konnte keine funktionsfähige Vorstandschaft gefunden werden. Nach zwei Stunden musste die Jahreshauptversammlung abgebrochen werden, allerdings nicht ganz ergebnis- und perspektivlos. Immerhin existiert eine Liste mit Namen von über 20 Personen, die sich im Vorfeld der Versammlung bereit erklärten, im Verein mitzuarbeiten. Selbst für Positionen wie Kassier und Schriftführer gibt es Freiwillige. Es fehlen eigentlich nur zwei Personen, die sich an die Spitze stellen und die Posten des oder der ersten und zweiten Vorsitzenden übernehmen. "Wir brauchen jemanden, der den Hut aufzieht und die Richtung vorgibt" fasste eine Teilnehmerin zusammen.
Viel Vorarbeit wurde bereits geleistet, um die DJK Schönau in die Zukunft zu wuchten. Nicht nur, dass diese umfangreiche Liste an potentiellen Helfern zusammen getragen wurde, auch wurde schon überlegt, wie Verantwortung künftig auf mehrere Schultern übertragen und eine Vorstandschaft als gleichberechtigtes Team zusammen arbeiten könne. Eine öffentliche Informationsversammlung hierzu fand bereits am Sonntag vor einer Woche statt. Dabei ging es um die Frage, ob Schönau die DJK als Verein brauche.
Wohin das Vermögen bei Auflösung gehen würde
Dass die DJK Schönau nicht ewig Zeit hat, machte Michael Hannawacker von der Geschäftsstelle des DJK-Diözesanverband Würzburg mehr als deutlich. Wenn sich kein erster Vorsitzender, keine erste Vorsitzende finde, dann habe der Verein noch drei weitere Wochen Zeit, sich um geeignete und gewillte Kandidaten zu bemühen. Am Sonntag, 12. Dezember, ist Stichtag.
Wenn keine Vorstandschaft zusammen gestellt werden könne, sei der Verein nicht handlungsfähig. Dem Registergericht werde dies mitgeteilt und die Liquidation eingeleitet, das heißt der Verein werde abgewickelt, werde aufgelöst und das Vermögen laut Satzung an die Pfarrgemeinde übergeben. Die DJK Schönau verfüge mit dem Sportheim und der Halle sowie dem Sportgelände über nicht gerade unerhebliche Vermögenswerte. Die Pfarrgemeinde sei gehalten, das Vermögen für gemeinnützige Zwecke einzusetzen.
Bis 12. Dezember muss eine Vorstandschaft gefunden sein
Doch Hannawacker und auch Bürgermeisterin Sonja Rahm waren zuversichtlich, dass es soweit nicht kommen werde. "Dass es schon Ideen gibt, wie die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt werden kann, ist doch schon eine sehr gute Basis", so Rahm. Hannawacker zeigte auf, welchen Weg die DJK auch gehen könne. Dazu müsse eben mindestens eine Person gefunden werden, die offiziell im Registergericht als Vorsitzende oder Vorsitzender eingetragen werde.
Dann könne eine Neuorganisation der Vorstandschaft in die Wege geleitetet werden, indem mehrere Personen als gleichberechtigte Vorsitzende den Verein führen können. Dazu sei eine Satzungsänderung notwendig, die von der Mitgliederversammlung zu beschließen sei.
Weitere Versammlung geplant
Wie und mit wem an der Spitze dieser Weg gegangen werden könne, das soll nun bis 12. Dezember konkretisiert werden. Reinhold Enders, der die Wahlleitung übernommen hat, bat alle Teilnehmer der Jahreshauptversammlung, die Thematik in den Ort zu tragen, um eine möglichst breite Diskussion zu bekommen.
Da einige der Personen, die sich im Vorfeld bereit erklärt hatten, Posten zu übernehmen, nicht anwesend sein konnten, sollen auch diese noch einmal über die Situation und Möglichkeiten einer späteren Satzungsänderung aufgeklärt werden. Vielleicht sei es ja möglich, dass sich doch jemand finde, der "den Hut aufsetze". Am Sonntag in einer Woche soll es eine weitere Versammlung geben, in der alle Interessierten aufgerufen seien, eine konkreten Fahrplan für die Zukunft und eine Wahl am 12. Dezember zu erarbeiten.
Rahm: Jeder soll sein Plätzchen haben im Verein
Deutlich wurde der Wunsch aus der Versammlung geäußert, dass Eltern aktiver Kinder und Jugendlicher in der Verpflichtung seien, den Verein für ihren Nachwuchs weiter zu entwickeln. An Bereitschaft zum helfen mangele es nicht, aber an der Bereitschaft, konkrete Verantwortung an der Spitze zu übernehmen. Schriftführer, Kassier, Einkauf und Wirtschaftsbetrieb, Online-Darstellung, Veranstaltungen, Hausmeister, Sportliche Leitung, Rhönrad, Gymnastik, Tennis und Zumba – all diese Posten könnten besetzt werden.
Bürgermeisterin Sonja Rahm möchte auch die weiteren Gruppierungen Schönaus einbeziehen, denn im Grunde seien Schönaus Bürger ja aktiv und der Bedarf nach Bewegung sei da. Sie bat, die Jugend einzubeziehen, die Senioren, die jungen Mütter. "In der DJK soll sich die Gesellschaft Schönaus wiederfinden. Es ist ein Dorfverein, in dem jeder sein Plätzchen hat, der so breit aufgestellt ist wie möglich." Hannawacker bat: "In den nächsten drei Wochen geht es darum, die Person zu finden, die sich vorne hinstellt. Darauf muss der Fokus liegen."
Hannawacker bat: "In den nächsten drei Wochen geht es darum, die Person zu finden, die sich vorne hinstellt. Darauf muss der Fokus liegen."
mir ihrem Beitrag haben sie ihr Wissen großartig unter Beweis gestellt, sehr peinlich!
Beschäftigen sie sich mal mit dem Begriff "DJK", notfalls Google bemühen. Das gilt auch für die "Gefällt mir" Drücker.
Kirchen-Bashing ist wohl in Mode, ich bin auch kein ausgewiesener Freund der Kirche und ihrer Machenschaften. Aber was eine DJK betrifft ist der Fall klar! Es gibt keinen Grund hier gegenüber der kath. Kirche zu hetzen!