Nachforschungen in der Kirchenchronik haben ergeben, dass es bereits 1878, also seit fast 150 Jahren Blasmusik in Herbstadt gibt. Eine Acht-Mann-Kapelle war bis zu den beiden Weltkriegen für Blas- und Streichmusik eingerichtet. Ihr Hauptarbeitsfeld war Thüringen, wo zum Ende des Sommers die Kirchweihen begannen. Nach 1945 bestritt eine kleine Kapelle die örtlichen Belange, bis im Jahre 1974 durch die Initiative von Alfred Schmitt und der damaligen Jugendgruppe der Musikverein Herbstadt gegründet wurde.
Die erste Vorstandschaft setzte sich aus Alfred Schmitt (1. Vorstand), Hans-Karl Schmöger (2. Vorstand), Dieter Endres (Kassier) und Erich Kuhn (Schriftführer) zusammen. Damals wurden die Eltern der Jugendlichen angesprochen. 40 Jungen und Mädchen im Alter von 8 bis 20 Jahren fanden sich zusammen. Für alle Eltern war der Beginn mit einigen finanziellen Opfern verbunden, denn zu den Instrumenten, die aus eigener Tasche angeschafft werden mussten, kam noch ein Unterrichtsgeld für die zweimal pro Woche stattfindenden Proben. Mit Stadtkapellmeister Otto Krampf hatte ein erfahrener Fachmann die Leitung der Kapelle übernommen. Im September 1975 veranstaltete der Musikverein erstmals ein Werbemusikfest, wobei die Kapelle ihr Können vor einheimischen und auswärtigen Gästen unter Beweis stellen konnte. 1976 hatte die Jugendkapelle bereits rund 40 Auftritte zu bestreiten.
Der Musikverein Herbstadt bot interessierten Jugendlichen immer die Möglichkeit, ein Instrument zu erlernen, wodurch der Fortbestand der Kapelle gesichert war. Die Jüngsten werden durch die musikalische Früherziehung spielerisch an die Musik herangeführt. Die Ausbildung der Jugendlichen wurde in der ersten Zeit vom Musikverein selbst, dann in der Kreismusikschule und seit 2016 von Klaus Schmitt durchgeführt. Zahlreiche Ausflüge mit Gastauftritten, das Ausrichten des Dorffestes sowie diverse Anschaffungen wie die Tracht sind nur einige Stichpunkte des sehr engagierten Vereins. Von 1999 bis 2016 übernahm Egon Büttner das Amt des 1. Vorsitzenden als Nachfolger von Alfred Schmitt und Georg Rath. Egon Büttner wurde aufgrund seines besonderen Einsatzes für den Verein zum Ehrenvorstand ernannt.
Mit viel Eifer hat er sich während seiner 17-jährigen Amtszeit als Vorstand für die Belange des Vereins eingesetzt. Vor allem seinem Engagement im Bereich der Nachwuchsarbeit ist es zu verdanken, dass der Verein heute so gut dasteht. "Wir sind sehr stolz darauf, dass wir in unserm kleinen Dorf mit etwa 350 Einwohnern eine Kapelle mit 36 aktiven Musikern haben. Etwa ein Drittel der Musiker kommt zwar von außerhalb, aber das bestätigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind und sich auch die Auswärtigen bei uns wohlfühlen", heißt es aus der Vereinsführung. Nach dem Jubiläumsfest 2015 wurden die Weichen neu gestellt und der Verein unter eine dreiköpfige Führung gestellt. Aktuell sind Juliane Rauch, Nathalie Rauch und Steffen Büttner als Führungsteam aktiv. Seit 14 Jahren ist Alexander Lurz als Dirigent der Musiker tätig.
Gebührend wird das Jubiläum des erfolgreichen Vereins gefeiert. Am 5. April, 19 Uhr, gibt es eine Mundartrallye in der ehemaligen Schule. Das Jubiläumskonzert steht am 7. April, 17 Uhr, im großen Kursaal von Bad Königshofen auf dem Programm. Geboten wird eine musikalische Zeitreise mit Liedern von 1974 bis 2024. Der Eintritt frei. Das Dorffest mit Festumzug und einem Kabarettabend mit Ines Procter wird vom 30. Mai bis 2. Juni gefeiert.
