Musik von Johann Sebastian Bach, dem "Meister aller Klassen", von Béla Bartók, vom Geigenvirtuosen Nicollo Paganini und Maurice Ravels "Boléro" als Sahnestückchen. Wenn Stücke dieser weltberühmten Komponisten dann auch noch in so mitreißender Form dargeboten werden, wie von den "Virtuosen vom Rhein", vom neunköpfigen Ensemble "The Chambers", ja dann vergisst man auch einmal all die Einschränkungen, die diese Corona-Zeiten mit sich bringen. Trotz Abstandsvorschriften und trotz Maskenpflicht auch am Platz (die Corona-Ampel stand im Landkreis auf Gelb): Die Pandemie kann und darf die Lust und die Freude am Kulturgenuss, in diesem speziellen Fall am Genuss dieser wunderschönen Musik, nicht nehmen. Die Besucher des Konzertabends im Kreiskulturzentrum waren restlos begeistert und am Ende schier aus dem Häuschen. Der Hunger nach solchen Events war beim Publikum sicht- und spürbar.
Es war aber auch begeisternd, was die brillanten Musikerinnen und Musiker rund um den russischen Meisterviolinisten Artiom Kononov an diesem Abend im Konzertsaal boten. Den Künstlern war es ebenfalls deutlich anzumerken, wieviel Spaß auch sie daran hatten, in diesen schwierigen Zeiten endlich wieder einmal vor Publikum aufzutreten. Da passte auch Lutz Dollfuß zu diesem Abend, der bestens aufgelegt und mit einigen Anekdoten bewaffnet locker und lässig durchs Programm begleitete. Artiom Kononov hat ein Ensemble von exzellenten, dank ihres herausragenden Könnens mächtig imponierenden und harmonierenden Instrumentalisten um sich geschart, die mit traumwandlerischer Sicherheit zusammenspielen. Bestes Beispiel dafür, wie die Musik doch alle Völker verbinden kann. In dem Ensemble verstehen sich Russen, Litauer, Georgier oder auch Rumänen bestens.
Die neun Musiker verzaubern ihr Publikum
Von Bach bis Beatles reicht an diesem Abend die breite Palette der Werke, die die neun Musiker darbieten und mit denen sie das Publikum verzaubern. Schon beim "Violinkonzert a-Moll BWV 1041", mit dem "The Chambers" in das Konzert einsteigen, unterstreicht Artiom Kononov als Solist sein großartiges Können. Mit seinem mal gefühlvollen, dann wieder fröhlichen und unbeschwerten virtuosen Geigenspiel spielt er sich geradewegs in die Herzen der Konzertbesucher. Zarte Panflötenklänge beherrschen den französischen Tanz "Pavane op. 50" aus der Feder des berühmten Komponisten der französischen Belle Epoque, Gabriel Fauré. Am liebsten möchte man sich von den Klängen der Panflöte weit wegtreiben lassen und den grauen Alltag vergessen.
Ein atemberaubendes Tempo legt der litauische Cellist Dimitri Berezin bei David Poppers "Elfentanz Op. 39" vor. Für sein großartiges Solo ist ihm der Dank und die Anerkennung des Publikums gewiss. Béla Bartók hat 10 000 Volkslieder auf seinen Reisen gesammelt. Die fröhlich, heiteren und ausgelassenen "Rumänische Volkstänze" sind so recht nach dem Geschmack von Ion Malcoci, der den Stücken mit seiner Panflöte ein ganz eigenes Flair verleiht. Nach dem "Danse Macabre Op. 40" von Camille Saint-Saens wird Ion Malcoci zum Wirbelwind auf seiner Panflöte. Einfach grandios seine Leistung in diesem so schwierigen Stück "Capriccio n°24" von Nicollo Paganini.
Pianistin gibt am Schlagzeug den Takt an
Mit dem weltbekannten Boléro von Maurice Ravel setzt das Ensemble seinen grandiosen Schlusspunkt unter den Konzertabend. Pianistin Tamara Elizbarashvili schlüpft dabei gekonnt in die Rolle des Taktgebers am Schlagzeug und zeigt damit, dass sie ein Multitalent ist. Für das begeistert applaudierende Publikum gibt es als kleines Dankeschön am Ende noch mit dem Welthit "Eleanor Rigby" von den Beatles eine besonders schöne Zugabe. Die weiteren Musiker waren: Arsensis Selalmazidis (Violine), Alexey Galikhanov (Violine), Nazar Totovytskyi (Violine), Laurent Tradat (Viola) und Giorgi Kvlividze (Bass).