Ausgelassene Stimmung herrschte beim Konzert der Band „Vorsicht Gebläse!“ in der Stadthalle Bad Neustadt bei der inzwischen fünften „Dance & Groove Party“. Ausverkauft – das Schild prangte schon seit Tagen über den Werbeplakaten. Rund 800 Menschen erlebten ein musikalisches Feuerwerk der Extraklasse.
18 Bläser, eine fünfköpfige Rhythmusgruppe sowie fünf Sängerinnen und Sänger heizten den ausgelassen Feiernden in der Neuschter Stadthalle ordentlich ein. Keine Songs aus der DJ Retorte, sondern ehrliche Live-Musik aus den 70er, 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts verzückte die Fans. Es waren Hits, die bis heute nichts von Ihrer Faszination und ihrem besonderen Groove verloren haben. Die Musiker brachten eine Wahnsinnspower rüber und interpretierten dabei die bekannten Songs auf eine eigene, faszinierende Art.
Zeitlose Hits
Dass die Hits von Tower of Power, Blood, Sweat & Tears, den Doobie Brothers, Amy Winehouse, Joe Cocker, Lionel Richie, Foreigner, Candy Dulfer, Take That, Carlos Santana, Paul Simon, Beyonce, Earth, Wind & Fire und wie die Pop-Größen sonst noch heißen, so besonders klangen, lag nicht nur an den vielen einzigartigen Bläsern. Auch die bestens harmonierenden Sänger und die Arrangements trugen ihren Teil dazu bei.
Die lockere Art und die Professionalität mit der sich die Sängerinnen und Sänger präsentierten ließen den berühmten Funken schnell auf das Publikum überspringen. Sparkassenchef Georg Straub freute sich über den tollen Zuspruch und auch sein Vorgänger Roland Schmautz war aus München gekommen, den diesen grandiosen Event der Sparkasse wollte auch er sich nicht entgehen lassen.
Auf den Leib geschrieben
„Wir lassen uns die Musik quasi auf den Leib schneidern“, sagt der musikalische Leiter Christoph Faust. Komponisten aus dem In- und Ausland und einige der Bandmitglieder arrangierten die Songs für die besondere Besetzung. „Damit haben wir bewusst unseren eigenen Stil kreiert, der sich zwar eng am Original orientiert, aber auch zu unserer Intention, Musik zum Tanzen zu spielen, passt“, so Faust, selbst Saxophonist, Motor und Manager der Band, die seit 2011 keinen eigenen Dirigenten mehr hat.
„Wir haben uns aus dem Blasorchester Neuhof bei Fulda entwickelt. Zunächst sind war als typische Bigband aufgetreten und haben uns dann mehr den poppigen Stücken zugewandt. Uns allen gemeinsam ist der Spaß, die Leute zu unterhalten und mitzureißen.“
Mit den Einnahmen bestreitet die Band unter anderem ihre Kosten für die Ausbildung junger Musiker, die Aktiven spielen weitestgehend ohne Gage. In Ihrem „normalen Leben“ haben die Musiker „ganz normale Berufe“ oder befinden sich in Ausbildung oder Studium. Einziger Profi der Band ist die Frontsängerin Annika Klar.
Seit Bestehen Anfang der 1990er Jahre haben mittlerweile schon sehr viele Musiker die Band durchlaufen. Aufgrund beruflicher und privater Veränderungen gab es immer einen gewissen Fluss in der Besetzung. Aber es gibt natürlich auch einige Musiker, die von Anfang an dabei geblieben sind, wie eben Christoph Faust. Im Hauptberuf betreibt er ein Ingenieurbüro für Elektrotechnik.
Zehn Auftritte pro Jahr
Die Häufigkeit der Auftritte ist überschaubar – zirka zehn Auftritte pro Jahr gestalten das Ganze machbar. Musiker, die sich noch stärker engagieren wollen, sind außerdem noch beim Projekt „Pop meets Classic“ dabei, zu dem die Band zusammen mit weiteren 50 Aktiven mit großem Blasorchester und Streichern auftritt.
Dabei läuft alles ganz einfach ab: Neue Stücke werden per Mail zur Abstimmung bei den Musikern gegeben – dann geht ein Auftrag an einen Arrangeur, der die Noten für die Band maßgeschneidert setzt. Außerdem gibt es in der Band auch Musiker, die das können. Die individuelle Stimme für jeden Musiker kommt per PDF und dann wird das Ganze in der Probe ganz einfach zusammengefügt.
ONLINE-TIPP
Mehr und Bilder unter http.//rhoen-grabfeld.mainpost.de