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STOCKHEIM
Musik, die zu Herzen geht
Adventskonzert Symbolbild
Foto: Fred Rautenberg | Adventskonzert Symbolbild
Fred Rautenberg
 |  aktualisiert: 18.12.2016 03:26 Uhr

Ernst Garstenauer, Bassist am Meininger Theater, war das erste Mal bei einer Veranstaltung des Stockheimer Sängervereins Cäcilia dabei, sonst hätte er schon gewusst, welch großes musikalisches Potenzial in diesem Ort beheimatet ist. So aber zeigte er sich am Ende sehr erstaunt über das, was er und die vielen Besucher gehört hatten.

Stockheims geräumige Kirche St. Vitus war beim Adventskonzert am vergangenen Sonntag fast bis auf den letzten Platz besetzt. Die Vorsitzende des Sängervereins, Silvia Klösel, und ihr Mann Wolfgang hatten ein festlich-religiös geprägtes Programm zusammengestellt. Schon der Auftakt, das „Concerto“ in fünf Sätzen von Giuseppe Torelli, war eine große Überraschung. Denn die junge Hanna Bardutzky spielte ihre Trompete – von der Empore aus – mit einer faszinierenden Klangreinheit. Begleitet wurde sie von Wolfgang Klösel an der Orgel.

Pfarrer Andreas Hutzler freute sich über die vielen Menschen im Gotteshaus. Die Adventstage sind Tage des Wartens auf das göttliche Licht, sagte er, das mit der Geburt des Erlösers in die Welt kommt.

Hohes Niveau

Ernst Garstenauer begleitete dann an der Orgel den ersten Auftritt des Gemischten Chors der Stockheimer: das Kyrie und das Sanctus aus der „Missa brevis“ von Théodore Salomé. Strahlende Sopranstimmen, besonders im zweiten Satz, in harmonischer Abstimmung mit den anderen drei Stimmen, von ihrer Dirigentin Barbara Wild geführt, zeugten vom hohen musikalischen Niveau dieses Chors.

Erst zwölf Jahre zählt Naja Link, aber die zwei Stücke für die Querflöte „Le Campanile“ von Eugene Bozza und „Reves d?enfant“ („Kinderträume“) meisterte die junge Dame mit Bravour. Melodisch und gefühlvoll waren auch die Beiträge des Frauenensembles „Cantabile“ aus Stockheim unter der Leitung von Henrike Rottmann und mit Wolfgang Klösel am Klavier, darunter „Komm, du Licht der Herzen“ und „Mariäs Wiegenlied“ von Max Reger. Mit der erst elfjährigen Cecilia Schwen an der Harfe hatte eine zweite Nachwuchsmusikerin einen Auftritt vor großem Publikum. „Chaconne“ von Jeremiah Clarke etwa spielte sie griffsicher und einnehmend.

Der Gemischte Chor setzte das Programm mit einem eher traditionellen Satz von „Es ist ein Ros entsprungen“ fort. Der nächste Beitrag „Stern über Bethlehem“ des zeitgenössischen Komponisten Matthias Nagel setzte etwas modernere Akzente, blieb aber in der Interpretation der Dirigentin im Bereich traditioneller Weihnachtslieder – was wunderschönen Chorgesang bedeutete.

Der Jugendchor aus Bischofsheim (Leiterin Veronika Klassen) sang gefühlvoll „Kling, Glöckchen“ und „Leise rieselt der Schnee“. Kess und frisch kam die lustige Geschichte von „Rudolf“, dem Rentier mit der roten Nase, daher.

Der nächste Beitrag begeisterte gleich mehrfach. Denn „Forgotten Time“ war eine Eigenkomposition von Wolfgang Klösel. Christopher Ciccone spielte das Stück auf vier verschiedenen Flöten: meditativ und kontemplativ mit großem Ausdruck. Wolfgang Klösel am Klavier trug mit größeren Beiträgen zum Erfolg des jungen Flötisten bei und bekam mit ihm zusammen viel Applaus.

Noch einmal traten die Damen von „Cantabile“ auf. Mit dem a cappella gesungenen „Angel?s Carol“ von John Rutter erreichte das Konzert einen überwältigenden Höhepunkt. Hier schwangen sich die Sopräne in schwindelnde Höhen hinauf, mitreißend bei den Tutti, wundervoll stimmig, wenn die Männer die Melodieführung übernahmen und wieder an die Frauen abgaben.

Die Sängerinnen von „Take Five“, Gaby Dinglinger, Kerstin Heinisch, Katharina Heid und Silvia Klösel, am Piano von Wolfgang Klösel begleitet, begeisterten am Ende mit drei Stücken („Mary?s Lullaby“ von John Rutter, „African Alleluia“ von Jay Althouse und „O du stille Zeit“ von Cesar Bresgen, Satz Wolfgang Klösel). Beim letzten Teil reihte sich Klösel als Sänger in die Frauenriege ein.

Mit vollendet schönem Gesang erfreute der Gemischte Chor des Sängervereins Cäcilia die Zuhörer in der vollbesetzten Kirche.
Foto: Fred Rautenberg | Mit vollendet schönem Gesang erfreute der Gemischte Chor des Sängervereins Cäcilia die Zuhörer in der vollbesetzten Kirche.
 
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