
"Bis Ende November bleibe ich noch. Den Advent feiere ich schon in der Dürrbachau". Mit einem lachenden und einem weinenden Auge nimmt Pfarrvikar Wolfgang Senzel Abschied von der Rhön. Er habe sich als Spessarter in der Rhön immer wohlgefühlt, betont er mit einem Lächeln im Gesicht. Aber seine Gesundheit gehe vor.
Durch sein schon seit der Kindheit beeinträchtigtes Sehvermögen kann er nicht selbst Pkw fahren, ist also immer auf einen Fahrer angewiesen. Besonders jetzt, wo sich sein Einsatzbereich in der Region auf 15 Gemeinden ausgeweitet hat, bringt dies Schwierigkeiten mit sich. Daher zog Senzel die Reißleine und bat um Versetzung.
Im neuen Gebiet ist alles zu Fuß oder mit dem Bus zu erreichen
Sein neues "Dienstgebiet" liegt im Einzugsbereich von Würzburg, unterhalb der Steinburg, jedoch auf der Rückseite im Tal. Ab dem Advent betreut er die Pfarreiengemeinschaft Dürrbachtal mit Dürrbachau, Unterdürrbach und Oberdürrbach. Dort ist alles fußläufig oder mit dem Bus zu erreichen. Darüber ist der Priester glücklich.
Wolfgang Senzel hat sich in Mühlbach und in der Rhön immer zu Hause gefühlt, sagt er. Durch die vielen Kontakte aufgrund seiner seelsorgerischen Arbeit bleiben ihm viele schöne Begegnungen mit den Menschen in Erinnerung. Besonders gerne hält er Gottesdienste in den Seniorenheimen in Bad Neustadt und Niederlauer, schließlich ist er auch Dekanatsaltenseelsorger, aber auch den Bibelkreis behält er in guter Erinnerung.
Kochkünste wurden von Gästen oft gelobt
Anstrengend sei für ihn der seelsorgerische 24-Stunden-Bereitschaftsdienst im Campus und der Kreisklinik gewesen. Dennoch habe er diesen immer gerne gemacht, sagt der Pfarrer. Abwechslung bringt die Betreuung Jugendlicher, die Sozialstunden ableisten müssen, in den Alltag des Pfarrvikars. Unter seiner Anleitung betreuen sie Senioren, kochen oder führen Gartenarbeiten durch. Gerne ist er auch Ansprechpartner über den normalen Seelsorgebereich hinaus, hält Besinnungstage ab und überrascht bei Familien- und Zeltlagergottesdiensten mit kleinen Einlagen.
Stolz ist Pfarrvikar Wolfgang Senzel auf sein gastfreundliches Haus und seine Kochkünste, die von seinen Gästen sehr gelobt werden. So hat er in den Jahren in Mühlbach Freunde aus Indien, Polen und den USA empfangen. Nicht nur Priester, sondern auch Familien, Gruppen und Jugendliche waren darunter. In guter Erinnerung bleibt ihm die Romfahrt im Februar 2020 - kurz vor Corona - als Höhepunkt in diesem Jahr.
Wolfgang Senzel freut sich auf seine neue Aufgabe
Die letzten Wochen in Mühlbach werde er noch genießen, dazwischen für einige Tage in Urlaub fahren. Ende November wird er sich auf den Weg nach Dürrbachau machen. Es wird eine Rückkehr sein, denn als Student lebte er einige Zeit in Unterdürrbach. Wolfgang Senzel bedauert, das gute Seelsorgeteam von hier verlassen zu müssen, es sei eine angenehme Zusammenarbeit gewesen, resümiert er.
"Jetzt freue ich mich auf meine neue Aufgabe", sagt er und strahlt. Eine große Abschiedsfeier werde es coronabedingt nicht geben, bedauert Wolfgang Senzel. "Ich werde mich von allen Gemeinden mit einem Gottesdienst vor Ort verabschieden", verspricht der beliebte Seelsorger. Und fügt hinzu, dass die Pfarrvikarstelle neu besetzt werden wird.