„Hereinspaziert, hereinspaziert, in unser Zirkuszelt!“, sangen die Kinder der Außenstelle Stockheim der Irena-Sendler-Schule am Samstag froh und munter zur Begrüßung. Denn alle Türen der schulvorbereitenden Einrichtung und Tagesstätte in Stockheim waren für die Öffentlichkeit geöffnet. Interessierte hatten die Gelegenheit, die Einrichtung kennenzulernen und mehr über deren Arbeit und Ziele zu erfahren.
„Hereinspaziert“ hieß es schon zu Beginn bei der kleinen Aufführung zum Rahmenthema Zirkus: Sowohl für den „Seiltanzakt“, die Elefantenschau, das Tuchjonglieren, die Löwenschau ernteten die Kinder viel Applaus, und auch die starken Männer wurden für ihre Schauspielkunst bewundert.
Danach war ein Spiele-Parcours in der Stockheimer Einrichtung aufgebaut. Ob die Gestaltung eines Clownkopfs, Silbenartistik, das Blasespiel oder die Herstellung von Jonglierbällen: Für jedes erfolgreiche Absolvieren einer Spielstation gab es für die Kinder auf der Laufkarte einen Buchstaben-Stempel, der zum Schluss ein Wort ergab, mit dem sie an der Abschlussverlosung teilnahmen. Die Stationen erlaubten einen Einblick in die Förderschwerpunkte der Einrichtung: die verschiedenen Bereiche der Wahrnehmung (Hören, Sehen, Fühlen, Schmecken), Fein- und Grobmotorik, phonologisches Bewusstsein sowie Sprache hinsichtlich Wortschatz und Grammatik.
Im Eingangsbereich waren aktuelles Bildmaterial, Infos aus der Arbeit der Fachdienste und der Tagesstätte, Beispiele aus der Arbeit in der schulvorbereitenden Einrichtung am Vormittag oder der Tagesablauf der Tagesstättengruppe am Nachmittag zu sehen. Für interessierte Eltern und Großeltern gab es Kaffee und Kuchen. Außerdem war eine Märchenerzählerin zu Gast.
Derzeit besuchen Kinder im Alter von drei bis sieben Jahren die schulvorbereitende Einrichtung am Vormittag in zwei überschaubaren Gruppen. Hier werden Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, Sprach- und anderen Entwicklungsauffälligkeiten gefördert. Sie werden geleitet von heilpädagogischen Förderlehrerinnen. Zum Konzept der schulvorbereitenden Einrichtung in Stockheim gehört es, neben der gezielten Förderung von Motorik und Sprache sowie der intensiven Schulung der Sinne jedes Kind in seinem Selbstbewusstsein zu stärken und so Entwicklungsprozesse optimal zu unterstützen. „Das Hauptziel ist es, die Kinder gut auf die Schule vorzubereiten“, betonte die Außenstellenleiterin Carmen Wochnick.
Für Kinder, die eine intensivere Betreuung in Sprache, Wahrnehmung, sozial-emotionaler Entwicklung oder Motorik bedürfen, besteht die Möglichkeit, die Tagesstättengruppe der Einrichtung am Nachmittag zu besuchen. Geleitet von der Tagesstättenerzieherin und von einer pädagogischen Zweitkraft – je nach individuellem Förderbedarf sind die Fachdienste Logopädie, Ergotherapie und Heilpädagogik tätig – wird dort diese Förderung verwirklicht.
Schulleiterin Renate Mock von der Irena-Sendler-Schule Hohenroth war mit etwas Wehmut zum Tag der offenen Tür der Außenstelle in Stockheim gekommen. Über 40 Jahre hat die Außenstelle Stockheim zum Förderzentrum in Hohenroth gehört, ab 1. August wird sie dem neuen Förderzentrum der Dr.-Alfred-Hauser-Schule in Ostheim angeschlossen. Zum Tag der offenen Tür konnte Renate Mock auch Schulleiterin Gabriele Arndt und ihren Stellvertreter Jörg Wetzenstein von der Dr.-Alfred-Hauser-Schule willkommen heißen.
Ein weiterer Gruß ging an Pfarrer Andreas Hutzler sowie Bürgermeister Martin Link, der stets ein offenes Ohr für die Irena-Sendler-Schule habe, was die Vertreter aus Ostheim natürlich gerne hörten.