Die Prognosen für die wirtschaftliche Entwicklung von Bad Neustadt sind durchweg positiv eingefärbt. Das sieht man auch an der intensiven Bautätigkeit der hier angesiedelten Unternehmen. Jetzt wird die Stadt um ein imposantes Industriebauwerk reicher: Am Donnerstagmorgen wurde der Grundstein für das neue Entwicklungszentrum der Jopp-Gruppe gesetzt.
Mit der Grundsteinlegung an der BayWa-Kreuzung macht das Unternehmen einen weiteren gewaltigen Schritt. Hubert Büchs schilderte beim Festakt, dass aus dem Werk 1 etwa 150 hoch qualifizierte Mitarbeiter aus verschiedenen Entwicklungsbereichen in das neue Gebäude umziehen.
Verwaltung und Labore
Außerdem wird ein Teil der Geschäftsleitung in den Räumen entlang der Meininger Straße untergebracht. Darüber hinaus werden am ehemaligen BSW-Gelände Räume für Verwaltung, Labore und Versuche geschaffen.
Das Entwicklungszentrum als größtes Gebäude hat eine Nutzfläche von 3300 Quadratmetern und wird mit den modernsten Komponenten zur Energienutzung ausgestattet.
Der Bau geht zurück auf eine Überlegung aus dem Jahr 2001, als das Unternehmen das Gelände erworben hat, um dort neue Produktionskapazitäten zu schaffen, berichtete Büchs weiter. Damals sei die Idee aber noch nicht umsetzbar gewesen, sondern erst, als im Vorjahr am Werk 1 in der Kastanienallee erneut nach Expansionsmöglichkeiten gesucht wurde. Nun wurde bei der Standortauswahl der Fokus auf den Bereich neben der BayWa-Kreuzung gerichtet.
Fertig zum 100-jährigen Bestehen
Bei der Planung wurde der größte Wert auf die Außenansicht gelegt. So nimmt das Gebäude elegant die runde Form der Straßenführung auf und erhält durch eine Glasfassade ein hohes Maß an Transparenz. Fast auf den Tag genau in einem Jahr soll zum 100-jährigen Firmenbestehen das Gebäude eingeweiht werden.
Mit dem Ereignis wird der vorläufige Schlusspunkt einer Expansion gesetzt. In den vergangenen Jahren wurden rund 100 Million Euro investiert. Allein auf Bautätigkeiten entfiel ein Viertel des Betrags, wobei der Standort Bad Neustadt den Schwerpunkt bildete. Das Niveau von rund 700 Arbeitsplätzen in den Werken von Bad Neustadt soll in etwa gleichbleiben.
Neue Produktionsreihen
Der Bau des Entwicklungszentrums sei Ausdruck der guten wirtschaftlichen Lage des Unternehmens, betonte Büchs. Durch die Aufnahme neuer Produktionsreihen wie etwa der Schaltkulisse für verschiedene Fordmodelle – die eine Weltneuheit darstellen – werden neue Perspektiven geschaffen, die „weiterhin hoffnungsvoll in die Zukunft blicken lassen“.
Stellvertretender Landrat Josef Demar hat nicht den geringsten Zweifel an der Fortsetzung der Erfolgsgeschichte des Unternehmens, sagte er in seinem Grußwort. Diese Entwicklung rechnet er zum großen Teil dem Engagement von Geschäftsführer Hubert Büchs zu, der durch seinen Einstieg in einer ganz schwierigen Phase dem Unternehmen zu neuen Perspektiven verhalf.
Bürgermeister Bruno Altrichter bekräftigte, dass das Unternehmen stark zur Gesamtentwicklung der Stadt beitrage. Im neuen Gebäude selbst sieht er eine Aufwertung des Erscheinungsbildes der Stadt.