
Ein Dutzend Jahre war er stellvertretender Bürgermeister, die letzten zwölf Jahre Erster Bürgermeister. Nun ist Alois Gensler „Altbürgermeister“ von Wollbach. In einer Feierstunde wurde dem bisherigen Ortsoberhaupt dieser Ehrentitel verliehen und seine zahlreichen Verdienste gewürdigt.
Die Mitglieder des aktuellen sowie des bisherigen Gemeinderates, die Vereinsvorsitzenden, Pfarrer Frank Mathiowetz und Schulleiter Gerhard Krug drückten durch ihr Erscheinen ihre Anerkennung für die Leistungen von Alois Gensler aus.
Stellvertretender Bürgermeister Andreas Schlagmüller skizzierte die kommunalpolitische Laufbahn des heute 67-Jährigen, die 1972 begann, als Gensler mit 25 Jahren erstmals in das Ratsgremium gewählt wurde. Zwölf Jahre lang war er Gemeinderat, bevor 24 Jahre als stellvertretender Bürgermeister und Bürgermeister folgten.
Lediglich von 1990 bis 1996 hatte er aus beruflichen Gründen auf die Arbeit im Gemeinderat verzichten müssen. „Du warst ein Bürgermeister mit viel Idealismus, Gemeinschaftssinn, mit Visionen und Weitblick, mit Bodenständigkeit, Phantasie, Kreativität, Zielstrebigkeit, Überzeugungskraft, Durchsetzungsvermögen, Fleiß und Pflichtbewusstsein“, strich Andreas Schlagmüller die wichtigsten Eigenschaften Genslers heraus. „Dich hat immer ausgezeichnet, dass du Freude am Umgang mit Menschen, für jeden ein offenes Ohr hattest, stets um Ausgleich und Harmonie bemüht und allen Ansichten gegenüber offen gestanden warst“.
Nur einen kleinen Abriss vermochte der stellvertretende Bürgermeister über die während der Amtszeit von Gensler verwirklichten Projekte zu geben. Er nannte unter anderem den Neubau des Gemeinde-Bauhofs, die Erschließung von drei Neubaugebieten, die Anlage des Naherholungsgeländes im Wollbachtal, den Erwerb des neuen Löschfahrzeugs für die Feuerwehr, den Radweg zwischen Wollbach und Bad Neustadt, die Generalsanierung der Schule, den Erdgas-Anschluss von Wollbach und den Abbruch des Rathauses mit dem Beginn der Bauarbeiten für das neue Dorfgemeinschaftshaus.
„Der größte Segen für die Bevölkerung war aber zweifellos, dass es dank deines hartnäckigen Einsatzes und deiner Beharrlichkeit gelungen ist, die bis zu täglich 6400 Fahrzeuge aus Wollbach heraus auf die Umgehungsstraße zu bringen.“ Lang anhaltender Beifall begleitete die Würdigung des bisherigen Bürgermeisters, der, so Andreas Schlagmüller abschließend, dafür gesorgt hat, dass „in den letzten zwölf Jahren die moderne Welt in Wollbach Einzug gehalten hat“.
Gemeinsam mit dem neuen Bürgermeister Thomas Bruckmüller überreichte er die vom ehemaligen Ratsmitglied Werner Hilberth gestaltete Ernennungsurkunde zum Altbürgermeister. Das neue Ortsoberhaupt hob hervor, dass alt nicht mit ausrangiert und wertlos gleichgesetzt werden dürfe. „Für mich bist du, Alois, ein Alter, der im Sitzen weiter gucken kann, als ein Jüngerer im Stehen“. Im Namen der Ortsvereine dankte RSV-Vorsitzender Christoph Boehnky für das stets offene Ohr des Bürgermeisters für die Anliegen der Vereine. Ebenfalls Dankesworte sprach Thomas Fiedler im Namen der Wollbacher Wählergemeinschaft.
Sichtlich gerührt nahm Alois Gensler die Ehrung entgegen. „Ich mag eigentlich nicht gerne im Mittelpunkt stehen“, sagte er. „Was ich getan habe, habe ich gerne gemacht und hoffe, dass ich Wollbach ein Stück voranbringen konnte“.