Im Finale mussten sie sich knapp geschlagen geben, aber für die Mellrichstädter sind sie die Sieger der Herzen: Das Männerballett der MKG hat bei der Fastnachts-Talentschau „Franken sucht den Supernarr“ den zweiten Platz belegt. Die außer Rand und Band geratenen Zombies der Mellrichstädter Karnevalsgesellschaft begeisterten am späten Freitagabend das Publikum mit Tanz, Akrobatik und Hebefiguren und mussten am Ende nur einem den Vortritt lassen: „Frankenhuper“ Markus Schüler aus Großbardorf mit Wahlheimat Fürth (siehe dazu auch die Berichte auf den Seiten 7 und 25). Bei der MKG überwiegt die Freude über den zweiten Platz: „Jungs, wir sind stolz auf euch“, hieß es am Wochenende aus den Reihen der Faschingsfreunde.
Für MKG-Chef Robert Stuhl ist das Abschneiden auf jeden Fall ein toller Erfolg. Vor dem Hintergrund, dass bisher noch kein Männerballett in Veitshöchheim und auch bei der Talentsuche teilgenommen hat, sei das Ergebnis phänomenal, meint Stuhl. Das Mellerschter Männerballett habe so gesehen von Anfang an schlechte Karten gehabt, umso mehr freue er sich über das sehr gute Abschneiden der Truppe – zumal die Publikumsreaktion bei der Aufzeichnung im vergangenen Oktober eher für die Leistung der MKG-Tänzer gesprochen habe, wie Stuhl fand. Das Männerballett, da waren sich einige mitgereiste MKG-Freunde einig, habe mit seinem Zombie-Tanz samt der aufwendigen Maskerade das Publikum im Sturm erobert.
Bürgermeister Eberhard Streit war einer der Ersten, der den tollen Tänzern zum zweiten Platz gratuliert hat. Die Narren haben gute Werbung für die Stadt gemacht – „der Name Mellrichstadt ist durch das Männerballett nun weit über die Kreisgrenzen hinausgetragen worden“, freute sich Streit.
Das Ausscheiden sieht Robert Stuhl letztendlich nicht als dramatisch an, zumal das Männerballett einst aus einem Jux heraus entstanden ist. Erst im Laufe der Zeit hatten die Akteure dann Ehrgeiz entwickelt und an Wettbewerben teilgenommen, bei denen sie auf nationaler Ebene Erfolge feierten. Darüber hinaus glaubt er, dass sich die Enttäuschung darüber, nicht bei „Fastnacht in Franken“, der Prunksitzung in Veitshöchheim, dabei zu sein, bei den Männern in Grenzen halte. Denn das ganze Spektakel erfordere enormen organisatorischen Aufwand, und jeder Teilnehmer hätte sich Urlaub nehmen müssen.
Bei früherer Gelegenheit hatte Trainerin Jessica Lorenz schon betont, dass bei dem Ganzen immer noch die Gaudi im Vordergrund stehe. Zwar werde durchaus intensiv trainiert, aber der Spaß überwiegt, und mit den Jungs gehe es oft recht ausgelassen zu, so dass sie schon ab und zu ihre Schützlinge zur Räson bringen müsse, wie sie sagte.
Nach der Supernarr-Sause wollen es die „Ballerinas“ der MKG bald wieder wissen und werden beim großen Männerballett-Turnier in Wiesentheid mit von der Partie sein. Ob sie im nächsten Jahr noch einmal beim „Supernarr“ antreten? Wenn der Spaßfaktor stimmt, bestimmt . . .