37 Jahre war Helmut Berger aus Oberstreu überbetrieblicher Ausbilder bei der Bauinnung Rhön-Grabfeld, nun verabschiedete ihn Obermeister Dietmar Roßhirt in den Ruhestand. Wie es sich für einen Maurermeister und Mitglied der Bau-Innung Rhön-Grabfeld gehört, gab es als Erinnerung ein Präsent in Form eines Backsteins. Für seine Frau Anita hatte der Obermeister einen Blumenstrauß parat.
Helmut Berger habe die Überbetriebliche Lehrlingsausbildung hervorragend auch im Sinne der Firmen, sowie der Azubis durchgeführt, dabei überdurchschnittliches berufliches Wissen weitergegeben und viel geleistet. Bedingt durch Corona musste die Verabschiedung um ein Jahr verschoben werden.
Aktiv beim Ausbau der neuen Lehrwerkstatt
Bei der kleinen Feierstunde im Gasthaus "Wilder Mann" in Mittelstreu erinnerte Innungsobermeister Dietmar Roßhirt an das Jahr 1971, als Helmut Berger seine dreijährige Ausbildung zum Maurer bei der Firma Roßhirt in Brendlorenzen absolvierte. Dort war er als Maurer, später als Vorarbeiter und Polier beschäftigt. Doch Helmut Berger bildete sich weiter und legte nach drei Semestern die Meisterprüfung im Maurerhandwerk am 23. April 1983 mit Erfolg ab.
In dieser Zeit plante die Bauinnung Rhön-Grabfeld, eine Lehrwerkstatt zu errichten und bot ihm an, als Ausbilder für die Überbetriebliche Lehrlingsausbildung tätig zu sein. Schweren Herzens hat ihn damals sein Chef, Dietmar Roßhirt, gehen lassen. Am 2. Mai 1983 war Helmut Berger an seiner neuen Arbeitsstelle und beim Ausbau der neuen Lehrwerkstatt natürlich aktiv dabei. Im selben Jahr wurde Richtfest gefeiert und ein Jahr später die Lehrwerkstätte fertiggestellt. Damit konnte der offizielle Lehrbetrieb beginnen.
Immer am Puls der Zeit
Um "am Puls der Zeit zu bleiben" bildete sich Helmut Berger immer wieder weiter. Dietmar Roßhirt: In all den Jahren hast du einigen hundert Maurern, Beton-, Straßenbauern und Fliesenlegern das nötige theoretische und praktische Rüstzeug vermittel, damit die Lehrlinge die Gesellenprüfung ablegen konnten. Aus "seiner Schule" seien auch viele Facharbeiter hervorgegangen, die sich gerne an die Zeit mit Helmut Berger erinnern. Sein Beruf sei für ihn eine Berufung gewesen. Das habe sich durch seine Begeisterung für das Maurerhandwerk auch nach außen hin gezeigt.
Immer hatte er auch einen guten Draht zur Jugend. Etwas, das für die Überbetriebliche Ausbildung ganz wichtig war. "Wir haben noch die alte Handwerkskunst vermittelt, wie das Bruchsteinrichten oder auch Stangengerüste errichtet, etwas, das heute kaum noch einer kann," sagte Dietmar Roßhirt. Die Weitergabe dieser alten Handwerkstechniken seien vor allem Bereich der Restaurierungen und bei Altbauten unbedingt erforderlich.
Als ein besonderes Highlight nannte der Obermeister die Betonstützmauer und die Bruchsteinmauer am Brender Friedhof. Diese hat Helmut Berger mit seinen Lehrlingen in einigen Jahren Schritt für Schritt errichtet. Herausgestellt hat Obermeister Dietmar Roßhirt die vertrauensvolle Zusammenarbeit und das professionelle Vermitteln von Maurerwissen an seine Lehrlinge. Nun wünsche man weiterhin alles Gute, vor allem Gesundheit. Für die Berufsschule verabschiedete Andreas Müller den einstigen Ausbilder und dankte für die gute Zusammenarbeit. "Die Qualität der Ausbildung war vorbildlich".