
Südostasien – Philippinen klingt nach Urlaub an Sandstränden auf einer der 7107 Inseln des philippinischen Archipels. Landschaftliche Highlights und nicht zuletzt die Chocolate Hills machen eine Reise auf die Philippinen zu einem besonderen Erlebnis. Dies ist die Schokoladenseite der Medaille.
Es gibt aber auch noch eine zweite. Ich meine die Armut auf den Philippinen – die Kinder ohne Hoffnung, die an Straßenkreuzungen ungefragt die Windschutzscheibe eines anhaltenden Autos säubern. Manche Fahrer danken es mit ein paar Münzen. Die Kinder sind manchmal noch nicht einmal im schulpflichtigen Alter und tragen dennoch schon so zum kärglichen Unterhalt der Familie bei. Der Verdienst beläuft sich am Tag auf nicht einmal einen Euro.
Oft ist die wirtschaftliche Not der Grund, warum sich Familien auf den Weg nach Manila machen. Wo 23 Millionen Menschen leben, müssen doch auch ein paar weitere ihr Auskommen finden. Endstation sind dann oft die Müllberge an der Peripherie der Großstadt.
Das harte Durchgreifen des vergangenen Präsidenten Duterte gegenüber Drogenhandel und Drogenabhängigen hat dem Land darüber hinaus noch zahlreiche Waisen und Halbwaisen beschert. Duterte ließ alle Drogensüchtige und kriminelle Elemente kurzerhand erschießen. So sind bereits kleine Kinder gezwungen, für den Unterhalt der Familie mitzuverdienen, als Zeitungsjunge, als Zigarettenverkäufer oder – das bringt das meiste Geld – als Prostituierte.
Mit dem Slogan „It´s more fun in the Philippines“ wirbt die staatliche Fremdenverkehrsbehörde für die Inseln im Südchinesischen Meer. Doch längst nicht alle Menschen auf den Philippinen haben Grund zum Lachen.
Mit dem gespendeten Geld der Weihnachtsaktion der Mittelschule Bad Neustadt konnte zumindest ein klein wenig Leid von Kindern gemildert werden. So erhielt die Organisation St. Martin, die ein Wohnheim für vernachlässigte Kinder betreibt, 250 Euro. Ein gleicher Betrag ging an das Projekt „Simon`s Group“ in Manila, welches Straßenkinder vom Gehsteig holt und sie in Kleingruppen unterrichtet, um soziales Verhalten und den Umgang mit ihren Aggressionen zu erlernen.
Von: Klaus Schiffmann, ehem. Lehrer an der Mittelschule Bad Neustadt
