Mit den Worten "Lachen Sie viel, Lachen ist gesund", begrüßte MKG-Präsident Volker Gue seine Gäste. Auf der Bühne hatten sich nach pompösem Einzug zahlreiche Vertreter befreundeter Gastgesellschaften, der Elferrat, große und kleine Garden sowie die royalen Tollitäten versammelt. Das Kinderprinzenpaar versprach sogleich, Stimmung in die "Össer-Halle" zu bringen. Ihre erwachsenen Pendants Johannes II. und Julia II. (Klüber) luden ein ins glamouröse Varieté-Theater "Poulet-Rouge", wo es ein Fest für Augen und Sinne geben sollte.
2019 feierte Steppke Paul Gluth Premiere. Inzwischen ist er zwölf Jahre alt und ein echter Bütten-Profi. Verschmitzt lächelnd befand der smarte Boy, dass es langsam Zeit werde, erste Erfahrungen beim weiblichen Geschlecht zu sammeln. Leider entpuppte sich sein Kinobesuch mit der Kleinen von nebenan als Fehlinvestition, denn nun bekomme er sie nicht mehr los, klagte Paul und schielte bereits in Richtung der Gardemädels.
"Mariela" wirbelte ordentlich Staub auf
Putzfrau "Mariela" (Andreas Werner) wirbelte ordentlich Staub auf. Bedrohlich schwang sie ihren Schrubber und befand, dass eine Grundreinigung bitter nötig sei. Scharfzüngig wurden Themen wie Bahnstreik, Klimakleber und Bauernproteste auf Korn genommen. Über "die drei Berliner Spießgesellen" Scholz, Lindner und Habeck zog "Mariela" völlig ungeniert vom Leder. Auch für Alice Weidel und deren AfD blieb reichlich Kritik übrig – inklusive fadem Beigeschmack beim Betrachten der braunen Brühe im Wischeimer.
Etwas ruhiger ließen es Andree Link, Simon Muhr und Matthias Laupert angehen. Unterwegs Richtung Streutal-Festival hatten sie ausreichend Zeit, um das Mellerschter Stadtgeschehen zu beleuchten. Lautstark wurde der Bratwurstmangel beklagt. Einziger Trost: montags gibt’s "Gööger", sodass selbst ohne "Notfallbratwurstversorgungsbox" niemand verhungern muss.
Früher war die Partnersuche einfacher
Was es mit Jürgen Schwanzers "Versteckdosen" auf sich hat, darüber berichteten die Eußenhäuser Gäste Alexander Endres und Lukas Zorychta. Brüllend komisch machten sie Schleichwerbung für den namentlich genannten Elektrobetrieb. Energiespartipps gab’s gratis dazu. Früher, als Rauchen in der Kneipe noch erlaubt war und man im blauen Dunst vieles (auch Frauen) nur schemenhaft erkannte, schien die Partnersuche leichter als heute.
Bisweilen ist es besser, alleine zu bleiben. Dies mochte mancher Mann denken, während er über "Die Gerda vom Karl-Heinz" (Ulrike Bez) schmunzelte. Das Waschweib hatte Haare auf den Zähnen und keinen Funken Mitleid für ihren geplagten Göttergatten.
Kosmas Fischer lebt ebenfalls solo. Glücklicherweise fand das närrische Schwergewicht in Volker Gue einen Bruder. Gerüchten zufolge seien sie und der Rest der Straße Kinder vom Bo-Frost-Mann. So etwas kommt dabei heraus, wenn Mutter nicht kochen kann und auf Tiefkühlkost zurückgreift.
"Trink ein Bier und sing‘ Helau."
Kosi hingegen kann alles. Und er liebt Schokolade. Egal, ob Nougat, Vollmilch und Marzipan - bloß auf Kokosnuss reagiert der frisch gebackene Elferrat allergisch. Wenn also die Freundin Raffaello vom Einkaufen mitbringt, ist das ebenso ein Trennungsgrund wie lautes Singen unter der Dusche. Dagegen hilft nur Essen. Sein Tipp: "Trink ein Bier und sing‘ Helau."
Was wäre der Fasching ohne Gardetänze? Als coole Top-Gun-Pilotinnen verzauberten bereits die Jüngsten der Purzelgarde ihr Publikum. Für viele war das der allererste Auftritt, wofür es reichlich Applaus und laute Rufe nach einer Zugabe gab.
Kleine Astronauten starteten Richtung Weltall, die Prinzengarde versprühte Anmut und Grazie.
Tränen der Erleichterung nach dem Auftritt
Für den Planeten ist es fünf vor zwölf. Zur Rettung der Erde riefen eindrucksvoll die Junioren auf, während flippige MKG Damen unter dem Motto "Schön war’s" einen bunten Mix früherer Auftritte und Kostüme präsentierten. Dieses "Best-Of" sprühte geradezu vor Lebensfreude. Handzahm und keineswegs furchteinflößend wirkte das Männerballett als "Böse Clowns" namens Joker. Besonders dem weiblichen Publikum gefiel der neue Look.
In einer Gruppe aufzutreten, bedeutet auch, sich selbst zurückzunehmen und aufeinander zu achten. Wenn es hart auf hart kommt, ist Zusammenhalt gefragt. Wie bitter muss es sein, kurz vor der Premiere verletzungsbedingt auszufallen? Genau das erlebte Katharina Schüller. Beim Training sprang ihr die Kniescheibe raus. Schlimm genug. Umso schlimmer, da sie die Hauptrolle der großen Garde innehatte. Was nun? Den Auftritt abzusagen, war keine Option. Innerhalb von vier Tagen gelang es Marlene Heid, Katharinas Part zu übernehmen. Welch überragende Leistung – sowohl sportlich als auch menschlich. Kein Wunder, dass nach diesem emotionalen Auftritt Tränen der Erleichterung flossen.
Dank singendem Elferrat, einem Sitzungspräsidenten, der stets den passenden Ton anschlug (Andree Link) sowie der MKG-Hauskapelle (Los Krawallos), die mehr als "Humba Täterä" draufhatte, blieben keine Wünsche offen.