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Wechterswinkel
Mit vielen Bildern: Beim Mittelalterfest im "Kloster Wechterswinkel" wurde die Zeit zurückgedreht
Ein echter Hingucker:  Der Schmied hier beim Hantieren mit dem Blasebalg.
Foto: Klaus-Dieter Hahn | Ein echter Hingucker: Der Schmied hier beim Hantieren mit dem Blasebalg.
Klaus-Dieter Hahn
 |  aktualisiert: 18.05.2024 02:42 Uhr

Das frühere Frauenkloster Wechterswinkel wurde im 12. Jahrhundert gegründet, also im Hoch- mittelalter. Genau in diese Zeit zurückversetzt wurden nun die Besucherinnen und Besucher des "Mittelalterfestes", das an Christi Himmelfahrt Menschenmassen in das ehemalige Klosterdorf im Besengau zog. Zahlreiche Attraktionen im Kreiskulturzentrum und auf dem Gelände der Klosterscheune machten den Besuch zu einem großartigen Erlebnis.

Fotoserie

Stilecht eröffnete das Trio "Drachenmond" aus Stockheim am Vormittag mit seinen alten Weisen auf ebensolchen Musikinstrumenten musikalisch das Fest. Schon bald herrschte ein buntes Treiben auf dem Festgelände, was sich im weiteren Verlauf zu einem dichten Gewimmel entwickeln sollte. Vor der Klosterscheune hatten die in traditionelle Kostüme gekleideten Akteure ein historisches Lager mit Zelten, Lagerfeuern und allem, was sonst noch dazugehörte, aufgebaut.

Vom Scharfrichter über Ritter bis hin zu Handwerkern

Den Besucherinnen und Besuchen wurde gezeigt, wie Eisen in der Esse mithilfe des Blasebalgs erhitzt und dann geschmiedet, Wolle gesponnen und gefärbt, Gürtelschmuck hergestellt, Keramik im Feuer gebrannt wurde oder wie ein richtiger Webstuhl eingesetzt und weitere Handwerkskünste ausgeübt wurden. Bei all dem beantworteten die Angehörigen von "Keilerey" Fragen, präsentierten Rüstungen, Helme und Waffen und zeigten auch, welche Schutzfunktionen ein Kettenhemd besaß.

Fasziniert verfolgten die Besucherinnen und Besucher, wie beispielsweise Gürtelschmuck kunstvoll hergestellt wurde.
Foto: Klaus-Dieter Hahn | Fasziniert verfolgten die Besucherinnen und Besucher, wie beispielsweise Gürtelschmuck kunstvoll hergestellt wurde.

Während die Utensilien des gar nicht so finster dreinblickenden Scharfrichters Johannes vom Krähenhügel einem auch in der heutigen Zeit kalte Schauer über den Rücken jagen, ließen die fröhlichen Gaukler mit ihren kunstvollen Vorführungen das Herz der kleinen Gäste höher schlagen. Anlässlich des "Familientages" gab es zudem uralte Spiele, wie Sackhüpfen, Stelzenlauf, Tauziehen oder Räder treiben. Diese waren ebenso beliebt, wie ein Hindernisparcours und das Reiten auf dem Steckenpferd mit dem Quintana-Stechen.

Auf der 'Spielwiese' konnte nach Herzenslust beim Sackhüpfen, Quintana-Stechen, Stelzenlauf oder auch beim Bogen- und Armbrustschießen herumgetollt werden.
Foto: KLaus-Dieter Hahn | Auf der "Spielwiese" konnte nach Herzenslust beim Sackhüpfen, Quintana-Stechen, Stelzenlauf oder auch beim Bogen- und Armbrustschießen herumgetollt werden.

In der Gauklerschule konnte jede und jeder lernen, wie man mit dem Diabolo umgeht oder mit Bällen jongliert. Wer wollte, konnte aber auch in der Wappenwerkstatt mitarbeiten oder sich schön schminken lassen, um sich als waschechter Ritter verkleiden und fotografieren zu lassen. Weiterhin fand eine Waffenvorführung und ein Schaukampf statt, zudem wurden Workshops im waffenlosen Kampf beziehungsweise Schwertkampf angeboten.

Ausstellung über die Esskultur im Mittelalter

In der Klosterscheune wartete dann eine Festtafel, an der man sich mit ein wenig Fantasie ein ausgelassenes Völkchen beim üppigen Festmahl vorstellen konnte. Passend zur aktuellen Ausstellung über die Esskultur im Mittelalter mit dem Titel: "Klosterküche und Haferbrei", die auch an diesem Tag besucht werden konnte, war der Innenhof des Klosters zu einer großen "Taverne" umgestaltet worden, wobei es aber weit mehr als die im Mittelalter gewohnte Magerkost für den Normalsterblichen gab.

Dort konnte man sich nach all dem kunterbunten Treiben unter anderem mit Bier, Met oder "Drachenblut" erfrischen, dazu gab es Räucherfisch, Kartoffeltaler, aber auch Kaffee und Kuchen oder Stockbrot.

KreiskulturmanagerinDr. Astrid Hedrich-Scherpf machte auch im Ornat einer Klosteräbtissin eine gute Figur.
Foto: Klaus-Dieter Hahn | KreiskulturmanagerinDr. Astrid Hedrich-Scherpf machte auch im Ornat einer Klosteräbtissin eine gute Figur.

Das lockte auch zwei stilecht gekleidete und bewaffnete Assassinen an, die bewundernde Blicke auf sich zogen. Zu der einzigartigen Atmosphäre an diesem Tag passte nicht nur das Wetter, sondern auch die mittelalterliche Musik von "Drachenmond" oder der Dudelsack von Firoseh Reinhart. Und auch Kreiskulturmanagerin Astrid Hedrich-Scherpf hatte sich etwas Besonderes einfallen lassen. Passend zum früheren Frauenkloster kam sie im "Ornat" einer Äbtissin des Klosters und führte durch die Ausstellung.

Das Trio 'Drachenmond' entführte die Besucher mit seinen mittelalterlichen Weisen in das Zeitalter der Spielleute.
Foto: Klaus-Dieter Hahn | Das Trio "Drachenmond" entführte die Besucher mit seinen mittelalterlichen Weisen in das Zeitalter der Spielleute.
 
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