"Zum Glück hat das Wetter gehalten", freuten sich alle Beteiligten, als die beiden großen Becherfundamente betoniert waren. Es handelt sich hierbei um zwei von vier Fundamenten für die Lichtmasten am Steilhang der Kreuzbergschanzen. Das Projekt zur Verstromung der Schanzenanlage läuft seit Jahren, wurde – teils auch wegen der Verzögerungen durch die Coronazeit – immer und immer wieder hinausgeschoben. Laut Angabe von Andreas Erb, Leiter des Technischen Bauamtes im Bischofsheimer Rathaus, sollen die kompletten Arbeiten Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Nach Aushub der Gruben für die beiden Becherfundamente musste zunächst ein Bodenaustausch vorgenommen werden, da der Untergrund durch das während der großen Umbauarbeiten 1998 aufgefüllte Material nicht tragfähig genug war.
Für das Baggern am Steilhang holte sich die Baufirma Mai extra einen Steigebagger, der sich am Hang neben der Schanze K 50 problemlos den Berg hinauf- und hinunterbewegen kann und so die nötigen Arbeiten ausführte.
Trotz des Spezialfahrzeuges ist hier sehr viel Handarbeit gefragt. So agierte der Fahrer des Steigebaggers nach Angabe der Bauarbeiter, die ihn beim Aushub per Handzeichen dirigierten und auch die Vorbereitungen für das Betonieren ist reine Handarbeit. Die Lastwagen mit Betonpumpe und Betonmischern fuhren über die Kreuzbergstraße, die Ferien-Siedlung und den Tränkweg die Baustelle zunächst von oben an. Der circa 30 Meter lange, mehrteilige Arm der Betonpumpe wurde von Hand mit jeweils vier Meter langen Schlauchstücken nochmal um etwa 30 Meter verlängert, bis das Ende in die Fundamentgrube reichte. Die einzelnen Verbindungsschellen zwischen den Verlängerungsrohren wurden extra mit Haltegurten gesichert, damit sie sich durch das Gewicht des durchfließenden Betons nicht lösen konnten.
Als der Bodenaushub fertig war, wurde der Frischbeton in die Fundamentgrube geleitet. Der Bewehrungskorb eines Fundamentes hat nach Angabe von Christian Mai 330 Kilogramm und besteht aus 540 laufenden Metern Bewehrungsstahl. Er wurde ebenfalls mit dem Steigebagger in die Fundamentgrube hinabgelassen und wiederum von Hand ausgerichtet. Nach Ende der Arbeiten setzte doch noch leichter Sprühregen ein, oben am Kreuzberg ging der Regen in Schnee über, der allerdings nicht liegen blieb.
Der Steigebagger wird in den nächsten Tagen noch den Hang für die Aufstiegshilfe auf der anderen Seite der Sprungschanzen bearbeiten. Das geschieht mithilfe eines Computers in der Fahrerkabine, auf dem Höhen und das erforderliche Hang-Profil abgespeichert sind.