Nach dem großen Erfolg der Premiere geht der Azubi-Quest der Kreishandwerkskammer in seine zweite Auflage. Mit großem Aufwand haben sich die Innungen vorbereitet, um am 14. Oktober in den Räumen der GbF-Bildungsstätte in der Gartenstraße von 11 bis 16 Uhr eine breite Palette an Ausbildungsmöglichkeiten zu präsentieren. Der Hit dabei ist die Verlosung einer einjährigen Nutzung eines Elektroflitzers.
15 Innungen stellen sich in den Räumen der GbF vor und präsentieren dabei über 100 Ausbildungsberufe. Die jungen Besucher können dabei an den Ständen selbst Hand anlegen und zum Beispiel ein Werkstück herstellen oder nur zuschauen, wie in einem Beruf gearbeitet wird.
Für Entscheidungsfreudige gibt es einen besonderen Clou: Die beteiligten Handwerksbetriebe bieten 155 Ausbildungsplätze an, für die sich die jungen Besucher direkt bewerben können. Das kann dann vor Ort in einem Bewerbungsstudio erledigt werden.
Im Rahmen eines Symposiums stellen sich ab 14 Uhr Lehrlinge, Meister, Ausbilder und Lehrkräfte unterschiedlicher Berufsgruppen den Fragen der Zuhörer. In einem Vortrag wird um 13 und 15 Uhr ferner über das „Berufs-Abitur“ informiert. Und der Spaß kommt natürlich auch nicht zu kurz, etwa an einem Tischkicker, der direkt von der Landesgartenschau nach Bad Neustadt wechselte.
Der Höhepunkt ist jedoch die Auslosung eines Renault Twizy. Für ein Jahr wird einem Auszubildenden, der besonders eklatante Probleme hat, von seinem Wohnort zu seiner Ausbildungsstelle zu gelangen, der kleine Flitzer zur Verfügung gestellt.
Einer breiten und prominenten Unterstützung kann sich der zweite Azubi-Quest der Kreishandwerkskammer erfreuen. Besonders die Idee, einem Auszubildenden ein Jahr einen Elektroflitzer zur Verfügung zu stellen, fand großen Anklang und mündete in einem großzügigen Sponsoring. Bei einem Pressegespräch begrüßte Kreishandwerksmeister Bruno Werner daher auch eine ganze Reihe Teilnehmer, an der Spitze den unterfränkischen Handwerkskammerpräsidenten Walter Heußlein, der die Idee mit dem zweisitzigen Elektroauto so originell findet, dass er anderen Handwerkerschaften die Nachahmung empfehlen wird.
Landrat Thomas Habermann begrüßte die Aktivitäten der Handwerksvertretungen, zumal der Mangel an Facharbeitern jetzt auch gesellschaftlich wahrgenommen werde. Der Landkreis will sich daher im nächsten Jahr ganz besonders dem Handwerk widmen. Jetzt setzte er gemeinsam mit der Genossenschaftsverband und der Sparkasse, die beide 2000 Euro für die Aktion zur Verfügung stellten, ein Zeichen und übernimmt mit den Versorgungswerken des Handwerks die Finanzierung des Fahrzeugs.
Für fünf Jahre ist damit die Aktion finanziell abgesichert, so dass nach dem ersten Gewinner, der nach dem Infotag ausgelost wird, noch weitere Azubis von dem Angebot profitieren können.
Klaus Engelmann, Obermeister der Metallinnung, berichtete dazu von einem Fall, bei dem ein Lehrling in der Rhön nicht mit dem öffentlichen Nahverkehr zu seiner Ausbildungsstätte gelangen kann und daher Eltern und der Ausbildungsbetrieb den Transport organisieren müssen.
Landtagsabgeordneter Sandro Kirchner findet daher die Idee mit dem Elektrofahrzeug eine originelle Lösung, wie man solchen Problemen begegnen kann. Der Freistaat will zwar die Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs erhöhen, aber solche Situationen werden wohl nie ganz zu vermeiden sein. Daher seien auch stets die Betriebe gefragt, Lösungen zu finden.